Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Pfuhl

Else · Ente · Esel · Käs · Krebe · Kröte · Kuh · Lang · Sal2 · Stärke
Deutung
Zu ahd. pfuol, mhd. phuol st. M. ‚Pfuhl, Sumpf, Suhle‘. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. Daneben steht in Südhessen auch die Bedeutung ‚Jauche, Jauchetümpel‘. Die FlN sind aber fast immer auf die ursprünglichere Bedeutung bezogen. In Verbindung etwa mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin. Dabei geht die mundartliche Variante Pu(h)l auf monophthongiertes /uo/ in mhd. phuol zurück (mit weiter gehender Senkung zu Po(h)l). Für den Namen in Seeheim wird Herkunft aus einem PN Pühler, Püler vermutet1, doch spricht der älteste Beleg, mit hiatustilgendem /v/, eher für die Verbindung mit dem Appellativ Pfuhl und einer -er-Ableitung.
Literatur
Starck/Wells 464, Lexer 2, 268; Kluge/Seebold 627; DWB 7, 1804 f.; SHessWb 1, 813 f.; PfälzWb 1, 872 f.; Bach 2, § 296, HessFlNAtl K. 111; Dittmaier (1963), S. 228, Ramge (1979), S. 232, Zernecke (1991), S. 401, Vielsmeier (1995), S. 380. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Pfuhl; DWB: → pfuhl; PfälzWb: → pfuhl; Wörterbuchnetz: → Pfuhl

1 Kunz (1981), S. 397.