Historisches Ortslexikon
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 26. Asbach
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- Gerichtsplatz in Hitzelrode
Weitere Informationen
Hitzelrode
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Ortsteil · 330 m über NN
Gemeinde Meinhard, Werra-Meißner-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
6,5 km nördlich von Eschwege gelegen
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Lage und Verkehrslage:
Straßendorf am Oberlauf des rechtsseitigen Werra-Zuflusses Mühlbach (auch Motzbach genannt) unmittelbar an der heutigen Grenze zum Freistaat Thüringen. Kirche an exponierter Stelle am Anger. Bis zur Mitte des Ortes führt von Eschwege im Süden aus die L3434 und geht hier in einer Haarnadelkurve in die nach Südwesten dem Verlauf des Mühlbaches folgende L3403 über.
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Ersterwähnung:
um 1328-1358
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Zur Ersterwähnung gibt es unterschiedliche Lesarten und Deutungen; vgl. Fick, Schloss Bischofstein im Eichsfelde, S. 58. Hitzelrode ist zudem in den Quellen nur schwer von Hitzerode zu unterscheiden
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Historische Namensformen:
- Hizelenrode (um 1328-1358) [Levin Freiherr von Wintzingeroda-Knorr, Wüstungen des Eichsfeldes, S. 122-123]
- Hitzelrode (1449) [K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?]
- Hützelrode (1506) [K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?]
- Hützelrode (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 11]
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Bezeichnung der Siedlung:
- Wüstung (1449)
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Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
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Umlegung der Flur:
1728
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Älteste Gemarkungskarte:
1792
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3573881, 5679112
UTM: 32 U 573778 5677280
WGS84: 51.242111° N, 10.056944° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
636007030
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Flächennutzungsstatistik:
- 1885 (Hektar): 290, davon 72 Acker (= 24.83 %), 6 Wiesen (= 2.07 %), 200 Holzungen (= 68.97 %)
- 1961 (Hektar): 289, davon 210 Wald (= 72.66 %)
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Einwohnerstatistik:
- 1747: 31 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
- 1885: 133, davon 133 evangelisch (= 100.00 %), 0 katholisch
- 1961: 167, davon 124 evangelisch (= 74.25 %), 38 katholisch (= 22.75 %)
- 1970: 183
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Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1358: Kurfürstentum Mainz, Amt Bischofstein
- 1583: Landgrafschaft Hessen, Amt/Gericht Bilstein
- 1747: Landgrafschaft Hessen, Amt Bilstein, Gericht der Diede von Fürstenstein
- 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege, Gericht Bilstein
- 1807-1813: Königreich Westphalen, Harz-Departement, Distrikt Heiligenstadt, Kanton Allendorf
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Eschwege
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
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Altkreis:
Eschwege
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Gericht:
- 1814-1821: Kurfürstliches Gericht Bilstein
- 1822: Justizamt Eschwege
- 1837: Justizamt Eschwege II
- 1867: Amtsgericht Eschwege
- 1879: Amtsgericht Eschwege
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Herrschaft:
1449 kaufen die Diede die Wüstung Hitzelrode von denen von Keudell. Ab 1506 taucht der Ort in den Lehnverzeichnissen der Diede von Fürstenstein auf. 1738 erhalten sie als landgräfliche Lehen Zinse zu Hitzelrode, zwei Reichstaler, drei Albus und vier Heller Geld, neun Malter, acht Metzen partim und 26 Hühner (HStAM Bestand Urk. 14 Nr. 4072). Nach deren Aussterben 1807 fällt der Ort an Hessen.
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Gemeindeentwicklung:
Am 1.4.1972 im Zuge der hessischen Gebietsreform in die Gemeinde Meinhard eingegliedert, deren Ortsteil Hitzelrode seitdem ist.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Kapelle (1593)
- Querrechteckiger romanischer Westturm mit barockem Aufbau, klassizistisches Schiff 1855 errichtet
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Pfarrzugehörigkeit:
1593 geben die von Diede die Hitzelroder Kapelle zur neuen Pfarrei Albungen, deren Filial es bis zum Jahre 1896 ist. 1994 Filial von Jestädt
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Patronat:
1593 wird in einem Vergleich festgehalten, dass die Dieden zum Fürstenstein abwechsend mit den Landgrafen von Hessen den Pfarrer in Albungen präsentieren sollen
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Bekenntniswechsel:
Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen ab 1526.
- Kultur ↑
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Schulen:
1910 einklassige Volksschule
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Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
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Literatur:
- K. Kollmann, Kann Hitzelrode 1994 seine 975-Jahr-Feier begehen?
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 238
- Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis 1, S. 201-204
- Karl G. Bruchmann, Kreis Eschwege, S. 69-74, 101-102, 117-119
- Zitierweise ↑
- „Hitzelrode, Werra-Meißner-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/6019> (Stand: 29.4.2024)