Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historisches Ortslexikon

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5020 Gilserberg
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.
Historische Karten
Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 51. Gilserberg

Rommershäuser Hütte

Forsthaus · 318 m über NN
Gemarkung Schönstein, Gemeinde Gilserberg, Schwalm-Eder-Kreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Forsthaus

Lagebezug:

12 km nordwestlich von Treysa.

Lage und Verkehrslage:

Ehemaliges Hüttenwerk mit teilweise erhaltenen Fabrikations- und Verwaltungsgebäuden im Nordetal nahe der Wüstung Rommershausen; um die ehemalige Hütte gruppiert sich in regelloser Anordnung eine kleine Siedlung.

Ersterwähnung:

1573

Siedlungsentwicklung:

Siedlung aus dem seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Eisenhammer und der späteren Eisenhütte hervorgegangen.

Bis zur Neubildung der Gemeinde Schönstein (1843) Ortsteil von Densberg, das 1837 vom Altkreis Ziegenhain dem Altkreis Fritzlar zugeschlagen wurde.

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

  • Im Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden von Hessen aus dem Jahre 1962 als Siedlungsplatz genannt (Forsthaus).

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3504387, 5650859
UTM: 32 U 504311 5649039
WGS84: 50.992913° N, 9.061429° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

63400609005

Einwohnerstatistik:

  • 1885:
  • Eisenhütte: 1 Wohnhaus, 11 Bewohner;
  • Forsthaus: 1 Wohnhaus, 12 Bewohner.
Verfassung

Altkreis:

Ziegenhain

Kultur

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Wirtschaft:

1573 besitzt das Hospital Haina an diesem Ort ein Blechhammerwerk, 1606 zwei Eisenhämmer.

1616 wird zusätzlich ein Gießofen gebaut, der 1617 in Betrieb geht und seitdem in landgräflicher Regie betrieben wurde (Bickell, Eisenhütten, S. 3). Die Eisenhütte diente der Herstellung von Öfen und Ofenplatten, Ambossen, Gewichtsteinen sowie Eimern.

Nach dem 30jährigen Krieg größtenteils Produktion von Stabeisen.

Verhüttet wurden die Eisenstein- bzw. Erzvorkommen des Kellerwaldes, aus der Hornberger Gegend (Mardorf, Hebel) sowie von Amönau bei Wetter, später aus dem Wetzlarer Raum. Die Hütte lieferte jährlich 10 000 Zentner Roheisen und 3000-4000 Zentner Stabeisen; sie verbrauchte 775 Fuder Holzkohle, 322 Klafter Holz (aus den Waldungen des Hospitals Haina) und 843 Fuder Koks (aus dem Schaumburgischen).

1871 wurde das Hüttenwerk an Privat verkauft, nach mehrmaligem Besitzwechsel 1884 stillgelegt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Rommershäuser Hütte, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4714> (Stand: 19.8.2023)