Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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5120 Neustadt
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 62. Neustadt
Ortskennziffer
53401603009

Nellenburg

345 m über NN
Gemarkung Neustadt (Hessen), Gemeinde Neustadt (Hessen), Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Nellenburg befand sich auf einer kleinen bewaldeten Basaltkuppe, 1,5 km südlich von Neustadt. Die erstmals 1271 als Besitz der Grafen von Ziegenhain erwähnte Burg, deren Bauherr und Errichtungszeit nicht bekannt sind, gelangte 1294 an das Erzstift Mainz. Bei der Nellenburg handelte es sich um eine Doppelrechteckanlage mit umlaufendem Trockengraben und Außenwall sowie einem vorgelagerten Abschnittsgraben an der östlichen Angriffsseite. 1529 war die Anlage scheinbar noch bewohnt, verfiel aber wohl nach dem Verkauf an die von Dörnberg 1535. Im Gelände sind noch Reste des Trockengrabens samt Außenwall und des Abschnittsgrabens erkennbar.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

25 km ostnordöstlich von Marburg gelegen

Lage:

Auf einer kleinen bewaldeten Basaltkuppe am Nord-Rand der Gleimenhainer Höhe, 1,5 km südlich von Neustadt, liegen die Reste einer Befestigungsanlage mit Graben- und Wallsystem.

Geschichte

Burggeschichte:

1271 urkunden Graf Ludwig von Ziegenhain und seine Frau Sophie auf der Nellenburg. 1294 und später ist die Nellenburg Zubehör des mainzischen Amtes Neustadt.

Ersterwähnung:

1271

Besitzgeschichte:

1271 befindet sich die Nellenburg im Besitz der Grafen von Ziegenhain, bis sie 1294 vermutlich mit Neustadt an das Erzstift Mainz verkauft wird. 1431 und 1492 besitzt das Erzstift nur noch einen Teil der Burg neben ungenannten Ganerben. 1502 verkauft Johann von Wahlen die Nellenburg an Johann Steuber, dessen Erben sie 1535 an die von Dörnberg verkaufen. Noch 1664 lässt sie sich in ihrem Besitz nachweisen.

Adel:

Grafen von Ziegenhain

Abgang:

Die Nellenburg scheint nach dem Jahr 1535 nicht mehr bewohnt gewesen und wüst gefallen zu sein. Auf einem von Eberhard Kieser angefertigten Kupferstich der Stadt Neustadt aus dem Jahr 1631 ist die Nellenburg als Ruine abgebildet.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Zeitstellung der Anlage ist bis heute unbestimmt geblieben. Die Nellenugr wurde aber sicherlich spätestens in in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. 1462 wurde die Burg möglicherweise von landgräflichen Truppen bei der Eroberung Neustadts erstürmt. Vor diesem Hintergrund sind für 1462 sind zudem Baumaßnahmen überliefert. Auch im Jahr 1529 scheint die Anlage noch bewohnt gewesen zu sein. 1930 wurde auf dem Burgberg ein Aussichtssturm errichtet, von dem noch geringe Fundamentreste im Bereich der Burg erhalten sind.

Baubeschreibung:

Bei der Nellenburg handelt es sich um eine Doppelrechteckanlage (Gesamtumfang 23 m x 20 m) mit oval umlaufendem Trockengraben und Außenwall sowie einem vorgelagerten Abschnittsgraben an der Angriffsseite im Osten. Die nördliche Rechteckanlage weist etwa 2,60 m starke Außenmauern auf und nimmt eine Fläche von ca. 10 m x 20 m ein. Nach Süden schließt sich der etwas tiefer gelegene Burgkomplex mit schwächerer Außenmauer an. An seiner Südwest-Ecke besteht eine rundliche Ausbuchtung, die vermutlich in einen Zusammenhang mit einem Turm gebracht werden kann.

Erhaltungszustand:

Im Gelände sind noch Reste des Trockengrabens samt Außenwall sowie des Abschnittsgrabens erkennbar.

Grabungen und Funde:

Vor 1963 fanden Schürfungen auf dem Gebiet der ehemaligen Burg statt.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Gipfelburg

Rechtstyp:

Ganerbenburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Nellenburg

Zitierweise
„Nellenburg, Gemeinde Neustadt (Hessen)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9241> (Stand: 1.2.2022)