Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
4926 Herleshausen
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Ortskennziffer
63600505009

Schloss Augustenau

204 m über NN
Gemarkung Herleshausen, Gemeinde Herleshausen, Werra-Meißner-Kreis
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Kaiser Heinrich II. schenkt seiner Fau Kunigunde um 1000 Besitz im Dorf Herleshausen und damit dem Benediktinerinnenkloster Oberkaufungen. In der Zeit der Reformation wird der Freihof durch den hessischen Landgrafen eingezogen und an Ritter von Reckrodt, ab 1596 an die Familie von Wersebe gegeben. 1678 fällt die Burg an die Landgrafen von Hessen-Kassel zurück. Im 19. Jahrhundert wird sie zu einem Schloss umgebaut, mehrfach restauriert, modernisiert und in Schloss Augustenau umbenannt. Bis heute lebt hier der Teil der kurfürstlichen Familie von Hessen-Philippsthal.

Basisdaten

Weitere Namen:

Ortstyp:

Burg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

  • Burg; Schloss

Lagebezug:

Im Süden von Herleshausen gelegen (Bahnhofstrasse 1).

Lage:

Im alten Ortskern von Herleshausen liegen Schloss und Kirche auf einer kleinen Erhebung im Werratal am südöstlichen Rand des Ringgaus.

Geschichte

Burggeschichte:

Der deutsche Kaiser Heinrich II. schenkt seiner Frau Kunigunde um 1000 Besitz in Herleshausen. Dieser kommt somit ans Benediktinerinnenkloster Oberkaufungen, in das die Kaiserin im Alter eintritt. Für die Einkünfte und Abgaben aus der Landwirtschaft wird in Herleshausen ein "steinernes Haus", der 1451 belegte steinerne Stock, gebaut, die Keimzelle der Burg. Durch die Säkularisierung in der Reformationszeit übernimmt der Landgraf von Hessen den Hof und übergibt ihn 1527 an Ritter Georg von Reckrodt. Dieser beginnt mit dem Ausbau des Hauses. Nach seinem Tod übernimmt die Familie von Wersebe 1559 die Burg als landgräfliches Lehen. Mit groß angelegten Erweiterungsbauten an der Ostseite, zwei neuen Flügeln im Westen, neuen Stallungen und Unterkünften für die Bediensteten wird der alte Hof verändert.

1678 fällt der Besitz nach dem Tod des letzten Erben von Wersebe an die Landgrafen von Hessen-Kassel zurück und wird von der Nebenlinie Hessen-Philippsthal-Barchfeld übernommen. Ab 1815 wird das zum Teil verfallene Bauwerk durch Landgraf Karl saniert, der es zu Ehren seiner Frau, Prinzessin Auguste von Hohenlohe-Ingelfingen, in Augustenau umbenennt. Die baulichen Veränderungen orientieren sich an dem Zeitgeist des Klassizismus in der Neuanlage des Hauptportals und besonders den Stuckwerken im sog. Roten Saal. Die große Eingangshalle wird durch einen Türbogen dominiert, dessen oberer Bereich Wappenschilder des hessischen Löwen und ein Schriftband mit dem Familienspruch "Virtute et fidelitate" zeigen.

1854 erbt Alexis von Hessen-Philippsthal-Barchfeld das Schloss. Ihm ist die Umgestaltungvon Innenräumen im neogotischen Stil zuzuschreiben.

1910 lässt der neue Schlossherr, Chlodwig von Hessen-Philippsthal-Barchfeld, eine Grundsanierung und Modernisierung der Gebäude durchführen. Nach dem Bau eines neuen Gutshofes am Dorfrand werden die Wirtschaftsgebäude im Schlossbereich abgerissen. Alle Räume werden kernsaniert, elektrische Leitungen gelegt, ein Heizungssystem und eine zentrale Wasserversorgung installiert. Die Hausfront wird umgestaltet, neue Wohnungen im Nebenhaus für die Angestellten eingerichtet. Der neu angelegte Park unterstreicht den repräsentativen Charakter der Gesamtanlage. Die fürstliche Familie bewohnt das modernisierte Anwesen.

1945 wird das Schloss durch amerikanische Truppen besetzt. Dank des dort stationierten Majors Alfred K.Stratte von dem 1107th Combat Engineer Corps wird das Schloss als "Historic Monument" besonders geschützt und nicht zerstört. Bis heute bewohnt die fürstliche Familie von Hessen die Anlage.

Ersterwähnung:

1451

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Der Wirtschaftshof aus der Zeit des späten Mittelalters wird 1539 ausgebaut. Diese Erweiterung liegt vermutlich im heutigen Nordflügel und Innenportal.

Baubeschreibung:

Dreiflügelanlage des Schlosses mit nach Süden offenem Innenhof

zwei Treppentürme vermutlich aus dem 16. Jahrhundert

Umbau und Erweiterung 1906-10

Landschaftsgarten

Denkmaltopographie:

DenkXweb Schloss Augustenau

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg

Funktionstyp:

Adelssitz

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Schloss Augustenau, Gemeinde Herleshausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7603> (Stand: 31.1.2024)
Indizes

Weitere Personen: