Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- Ortskennziffer
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LAGIS
Altenburg (Niedenstein)
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451 m über NN
Gemarkung Niedenstein, Gemeinde Niedenstein, Schwalm-Eder-Kreis Auf dem Altenburg genannten Berg 2 km nordwestlich von Niedenstein befand sich vormals eine frühgeschichtliche Befestigungsanlage. Die Altenburg war eine befestigte Höhensiedlung, die insbesondere in der Bronze- und in der Spätlatènezeit intensiv genutzt wurde. Die Gesamtfläche der Anlage betrug 70 Hektar, wobei die Kernfläche ca. 15 Hektar aufwies. Umschlossen war die Altenburg von einem Ringwall mit einer Gesamtlänge von etwa 3000 m, der im Nordwesten und Nordosten als steinerne Mauer ausgeführt war. Zerstört wurde die Altenburg in der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. Die Reste des steinernen Ringwalls sind noch deutlich im Gelände zu erkennen.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Lagebezug:
25 km nordnordwestlich von Homberg (Efze) gelegen
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Lage:
Auf einem mächtigen, bewaldeten Berg 2 km nordwestlich von Niedenstein befinden sich die Reste einer weitläufigen, wüsten Befestigungsanlage (Wallgräben).
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Die Besiedlung des Bergplateaus der Altenburg setzt wahrscheinlich im 2. Jahrtausend v. Chr. ein. Eine intensive Nutzung der Anlage als Siedlungsplatz dürfte insbesondere für die Bronze- und die Spätlatènezeit anzunehmen sein. Erobert und zerstört wurde die Altenburg in der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr., vielleicht von suebischen Gruppen. Letzte Besiedlungsspuren datieren aus der Zeit um etwa 25 n. Chr.
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Laufzeit:
–ca. 25 n. Chr.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baubeschreibung:
Die Altenburg ist eine befestigte vorgeschichtliche Höhensiedlung, deren Ringwall eine Gesamtlänge von ca. 3000 m aufweist. Die Gesamtfläche der Anlage beträgt 70 Hektar, wobei die Kernfläche ca. 15 Hektar bemisst. Ein langgestreckter Außenwall umschließt den Fuß der Altenburg von Westen und verläuft entlang der Südseite schließlich in nordöstlicher Richtung. An den Bergflanken im Nordwesten und Nordosten war die Befestigungsanlage mit einem steinernen Ringwall umgeben.
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Erhaltungszustand:
Im Gelände an der nordwestlichen und nordöstlichen Flanke des Berges sind die Überreste des steinernen Ringwalls noch gut erkennbar.
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Grabungen und Funde:
Im Zeitraum zwischen 1905 und 1913 wurden auf der Altenburg Ausgrabungsarbeiten getätigt, in deren Verlauf die Vor- und Hauptwallanalgen der Altenburg sowie Torbauten, Gruben und Zisternen entdeckt wurden. Darüber hinaus wurden Steinbeile, Messerklingen, Keramikscherben, Schaufeln, und Wannen, die der Jüngeren Steinzeit zugeordnet werden konnten. Andere Gegenstände wie etwa Gürtelhaken, Nadeln, Pferdeprunkgeschirr sowie ein Türflügel aus Eichenholz entstammen der Bronzezeit.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg; Gipfelburg; Wallburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Historisches Ortslexikon Fritzlar-Homberg, S. 6
- Landau, Wüste Ortschaften, S. 160
- Bergmann, Die Altenburg bei Niedenstein, 1979
- Bergmann, Die Altenburg bei Niedenstein, in: Der Schwalm-Eder-Kreis, bearb. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 8), 1986, S. 85-98
- Boehlau/Eisentraut/Hofmeister/Lange, Die Ausgrabungen auf der Altenburg bei Niedenstein. Erster vorläufiger Bericht. Mit einem Beitrage von Edward Schröder, in: ZHG 43, N.F. 33 (1909), S. 9-49
- Boehlau/Eisentraut/Hofmeister/Lange, Die Ausgrabungen auf der Altenburg, 1909
- Hofmeister, Mattium - Die Altenburg bei Niedenstein, 1930
- Kleeberg, Mattium - Metze - Mattiaken. Zur Erforschungsgeschichte der Gauburg der germanischen Hessen. In: Vorzeit 1/2 (1964/65)
- Mildenberger, Das Ende der Altenburg bei Niedenstein, in: Fundberichte aus Hessen, Beiheft 1 (1969), S. 122-124
- Zitierweise ↑
- „Altenburg (Niedenstein), Gemeinde Niedenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/3937> (Stand: 11.3.2022)