Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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4522 Hofgeismar
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Ortskennziffer
63301304047

Schlösschen Schönburg

150 m über NN
Gemarkung Hofgeismar, Gemeinde Hofgeismar, Landkreis Kassel
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Ende des 18. Jahrhunderts ließ sich Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel das kleine Schlösschen Schönburg bei Hofgeismar erbauen. Das Schloss diente ihm als Sommerresidenz in dem seit Anfang des 18. Jahrhunderts ausgebauten Heilbad Gesundbrunnen. Das vorzüglich proportionierte klassizistische Schlösschen ist auch im Innern noch teilweise im Originalzustand erhalten. Seit den 1950er Jahren nutzt die Evangelische Akademie Hofgeismar Schloss Schönburg.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Montchéri

Ortstyp:

Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

gut 22 km nordnordwestlich von Kassel

Lage:

Das Schloss steht im Stadtteil Gesundbrunnen nordöstlich der Kernstadt von Hofgeismar in einem Park.

Geschichte

Ersterwähnung:

1790

Laufzeit:

Ende 18. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Das Schloss Schönburg war im Besitz Landgrafen und seit 1803 Kurfürsten von Hessen-Kassel, bis das Kurfürstentum 1866 von Preußen annektiert wurde. Seit 1952 wird das Schlösschen von der Evangelischen Akademie Hofgeismar genutzt.

Adel:

Landgrafen von Hessen

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Im Auftrag des Landgrafen Wilhelm IX. von Hessen-Kassel wurde Schloss Schönburg in den Jahren von 1787 bis 1790 nach Plänen des Architekten Simon Louis du Ry erbaut. 1805 wurde der Teich vor dem Schloss angelegt, 1822/23 ergänzte Hofarchitekt Johann Conrad Bromeis (1788-1855) den rückseitigen Treppenhausvorbau. Das Schlösschen wurde in den 2010er Jahren saniert.

Baubeschreibung:

Das wohlproportionierte Schlossgebäude ist ein anderthalbgeschossiger Rechteckbau mit Walmdach. Ein Säulenportukus mit Flachgiebel betont die Mittelachse der Südfront. Auf der Nordseite tritt in entsprechender Breite das ergänzte Treppenhaus hervor.

Erhaltungszustand:

In seiner äußeren Form ist Schloss Schönburg weitgehend im Originalzustand erhalten. Im Innern finden sich noch klassizistische Deckengemälde sowie das kurfürstliche Badezimmer mit einer in den Fußboden eingelassenen Marmorwanne.

Denkmaltopographie:

„Schlößchen Schönburg, ursprünglich Montcherie genannt, erbaut 1787-1790 von Simon Louis du Ry als Sommersitz des Landgrafen Wilhelm IX. Klassizistischer Pavillonbau mit Säulenportikus, das rückwärtige Treppenhaus nachträglich von Joh. Konrad Bromeis angebaut. Walmdach mit Ohrmuschelgauben. Das Gebäude stellt eine verkleinerte Wiederholung des Kavalierhauses von Bad Nenndorf dar. Die Bel Etage mit hohen Fenstern und Klappläden, ebenso die Fenster im Attikageschoß. Die Ecklisenen und die ionischen Säulen des Portikus aus Sandstein, an allen vier Seiten Eingänge, darüber Abdeckgesimse, der Haupteingang über zweiläufiger Außentreppe. Das Innere mit symmetrischer Grundrißgestaltung, im Mittelsaal Pilastergliederung, der Eingangsraum mit dreiseitiger Treppe mit Podest, zwei seitliche Durchgänge mit eingestellten Säulen, Architekturmalerei. Die Repräsentationsräume in der originalen Dekoration mit klassizistischer Deckenbemalung, hölzernen Fensterbegleitern, Wandspiegeln und Konsolen. Künstlerische und geschichtliche Bedeutung als gut proportioniertes Sommerschlößchen von du Ry für den Aufenthalt Landgraf Wilhelms IX. am Gesundbrunnen mit beachtlicher klassizistischer Ausstattung. Wissenschaftliche Bedeutung für den Kasseler Klassizismus und den allgemeinen Schloßbau am Ende der Aufklärung.“

Burgtyp

Bautyp:

Schloss

Funktionstyp:

Sommerresidenz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Schlösschen Schönburg, Gemeinde Hofgeismar“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/15426> (Stand: 23.2.2022)