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Ortskennziffer
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Unterburg Fronhausen

170 m über NN
Gemarkung Fronhausen, Gemeinde Fronhausen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die sog. Unterburg liegt am nordöstlichen Ortsrand von Fronhausen. Errichtet wurdesie 1367 im Auftrag Craffts Vogts von Fronhausen, Amtmann zu Marburg, dessen Familie hier ihren Sitz nahm. 1589 gelangte der Gebäudekomplex an Landgraf Ludwig IV. von Hessen-Marburg und diente zeitweilig als Dienstsitz des landgräflichen Schultheißen. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges wurde die Unterburg stark beschädigt. Bei der Unterburg handelt es sich um einen massiven zweigeschossigen Schlossbau gotischen Stils mit barockem Mansardendach und Kreuzstockfenster. Die Unterburg wurde 1923 umfassend restauriert und befindet sich in Privatbesitz der Schenk zu Schweinsberg.

Basisdaten

Ortstyp:

Wasserburg; Schloss

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

13 km südlich von Marburg gelegen

Lage:

Die Unterburg befindet sich am nordöstlichen Ortsrand von Fronhausen, in der Talstraße.

Geschichte

Burggeschichte:

Aufgrund einer Erbteilung innerhalb der Familie Vogt von Fronhausen, deren Stammsitz die Oberburg war, erbaute Crafft Vogt von Fronhausen, Amtmann zu Marburg, 1367 die Unterburg. Zwischen 1880 und 1917 wurde die Burg landwirtschaftlich genutzt.

Ersterwähnung:

1367

Besitzgeschichte:

1367 belehnt Landgraf Heinrich II. von Hessen Crafft Vogt von Fronhausen mit der Unterburg. Im Jahr 1430 wird Hermann von Löwenstein genannt von Schweinsberg durch Landgraf Ludwig I. mit einem Drittel von Burg und Tal Fronhausen belehnt. Durch die Töchter Crafft Vogts fällt der Besitz der Vogt von Fronhausen, u.a. auch die Burg, an die Familien von Breidenbach, von Erfurtshausen und von Felsberg. 1503 erhalten Johann von Löwenstein genannt von Schweinsberg und seine beiden Vettern Gottfried und Johann u. a. ein Drittel von Burg und Tal Fronhausen zu Lehen. Als 1584 die Vogt von Fronhausen im Mannesstamm aussterben, gelangt die Unterburg als Erbe an die Schenk von Schweinsberg, 1598 fällt sie an die Landgrafen von Hessen. 1917 erwerben abermals die Schenk von Schweinsberg die Unterburg.

Adel:

Vogt von Fronhausen (1199 bis 1584, Nebenlinie der Schenk zu Schweinsberg)

Funktion:

Nachdem die Unterburg im Jahr 1589 an Ludwig IV. Landgraf von Hessen gelangte, war sie zeitweilig Dienstsitz des landgräflichen Schultheißen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Errichtet wurde die Unterburg als Wasserburg durch Crafft Vogt von Fronhausen im Jahr 1367 auf Baugrund, den er vom Reichsstift Essen erworben hatte. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Unterburg, ebenso wie die Fronhäuser Oberburg, stark verwüstet. In den 1880ern wurde das Dhohe Treppengiebeldach durch ein Niedrigeres ersetzt. 1923 wurde der Schlossbau einer Restauration unterzogen und ausgebaut, dabei wurde auch der Flügel zwischen den beiden Hauptgebäuden versetzt, die Reste des Wassergrabens zugeschüttet und das Dachgeschoss zu einem Mansardenstock umgebaut.

Baubeschreibung:

Bei der Unterburg handelt es sich um einen massiven zweigeschossigen Schlossbau (25,5m x 9,5m) gotischen Stils mit barockem Mansarddach und Kreuzstockfenstern, der sich ursprünglich außerhalb der Ortslage von Fronhausen befand. Durch ein kleines steinernes Torgebäude ist die Unterburg mit dem zugehörigen Wirtschaftsbau, dessen Obergeschoss in Fachwerkbauweise gefertigt ist, verbunden. Der Bereich der Wassergräben, welche die vormalige Burganlage umgaben, ist heute als Park gestaltet.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Lehnsburg; Amtssitz

Funktionstyp:

Adelssitz; Herrenhaus

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Unterburg Fronhausen

Zitierweise
„Unterburg Fronhausen, Gemeinde Fronhausen“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14992> (Stand: 18.1.2022)