Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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5118 Marburg
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Ortskennziffer
53400605009

Hof Fleckenbühl

213 m über NN
Gemarkung Schönstadt, Gemeinde Cölbe, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Das Hofgut Fleckenbühl befindet sich 700 m südwestlich von Schönstadt am rechten Ufer des Roten Wassers. Der 1273 erstmals urkundlich erwähnte Hof stand zu dieser Zeit im Besitz des Stifts Wetter, das ihn an Konrad von Marburg verpachtet hatte. Im Verlauf des Spätmittelalters und der Neuzeit wechselte die Pächterschaft bzw. Besitzerschaft wiederholt. 1914 schließlich wurde das Hofgut an Eugen Lucius, Mitbegründer der Hoechst AG, verkauft. Bei dem heutigen Gut handelt es sich um eine wasserburgartig befestigte Hofanlage, die sich heute um das klassizistische Herrenhaus mit Walmdach gruppiert. Erhalten ist darüber hinaus ein kleiner Rundturm (um 1500) an der Nordwestecke des Hofgutes.

Basisdaten

Historische Namensformen:

  • Vleckinbuele (1273) [UB Wetzlar 2,Nr. 104]
  • Viechinbuele (1273) [UB Wetzlar 2, Nr. 104]
  • Flekkenboil (1308)
  • Flekkenbuhele, von (1315)
  • Fleckenbuchel, von (1318)
  • Fleckinblie (1334)
  • Fleckinbohel (1339)
  • Fleckenbel, von (1362)
  • Fleckenboel, von (1506)

Ortstyp:

Befestigter Hof

Lagebezug:

8,5 km nordnordöstlich von Marburg gelegen

Lage:

Der Hof Fleckenbühl ist ein Gut, das sich südlich Schönstadt nahe der Bundesstraße 3 (alte Landstraße Frankfurt-Kassel) befindet und vom Roten Wasser umflossen wird.

Geschichte

Burggeschichte:

curia (1273)

Hof (1577)

adlich Burgsitz (1745)

Edelhof (1846)

Ersterwähnung:

1273

Besitzgeschichte:

1273 verpachtet das Stift Wetter an Konrad von Marburg als Zubehör der Villikation Cölbe-Bürgeln einen Hof und Einkünfte aus Güterbesitz in Fleckenbühl. 1334 tragen die mainzischen Erbburgleute von Fleckenbühl dem Erzstift ihr Haus Fleckenbühl zu Lehen auf. Das Haus soll Mainz offen bleiben und es darf von dort nichts gegen Mainz unternommen werden. Das Erzstift darf 3 oder 4 Burgmannen hineinsetzen und dort unterhalten, sowie den innersten Pförtner und einen umgehenden Wärter. Mainz darf ein stad machen vor dem Haus, deren Abgaben halb an Mainz und halb an die von Fleckenbühl fallen sollen. 1485 verkaufen die Groppe von Fleckenbühl Hof und Haus an den Marburger Schöffen Peter von St. Nabor. 1486 betrachtet das Stift Wetter Fleckenbühl als Pfandbesitz; 1495 ist der Hof von den von Fleckenbühl an das Stift verpfändet. Ab 1515 sind die von Hatzfeld Eigentümer. Von deren Erben, den von Löwenstein zu Hatzfeld geht der Hof 1611 an die von Scholley über. 1746 ging das Gut wieder in den Besitz der der Herren von Fleckenbühl über. 1796 haben es wieder die von Scholley, diese verkaufen es 1819 an die von Dalwigk. Letztere tragen den Hof Hessen erneut zum Lehen auf. 1828 ist er Besitz der Landgrafen von Hessen-Rumpenheim und wird 1914 an Eugen Lucius, Mitbegründer der Hoechst AG, verkauft.

Adel:

(1214 ?), 1315-1796

Funktion:

Heute befindet sich in dem Hof ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Hofladen.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Umfangreiche bauliche Veränderungen unter Philipp Scholley im 17. Jahrhundert.

Baubeschreibung:

Umzogen wurde der ehemals befestigte Hof von einem Wassergraben, der sich aus dem Bachlauf des Roten Wasser speiste, der das Gut Fleckenbühl noch heute umfließt. Bei dem heutigen Gut handelt es sich um eine weitläufige Hofanlage, die sich um das klassizistische Herrenhaus mit Walmdach gruppiert. Im westlichen und im südlichen Bereich der Hofanlage befindet sich jeweils ein steinerner Scheunenbau des 17. Jahrhunderts, über deren Toren sich die Wappen Philipp von Scholleys und Anna Bilge von Hotzfelts aus dem Jahr 1618 befinden.

Erhaltungszustand:

Von der Befestigung des Hofguts hat sich u.a. ein kleiner Rundturm (um 1500) an der Nordwestecke des des Gebäudekomplexes erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Lehnsburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Hof Fleckenbühl

Zitierweise
„Hof Fleckenbühl, Gemeinde Cölbe“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/14978> (Stand: 18.1.2022)