Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Sechen

Deutung
Die meisten Namen gehen als Substantiv zurück auf ahd. sîgan, mhd. sîgen st. V. ‚sich senken, niederfallen, sinken, tröpfeln, fließen‘ bzw. das etymologisch verwandte ahd. sîhan ‚(heraus-)seihen‘, mhd. sîhen st. V. trans.: ‚seihen‘, intrans.: ‚tröpfelnd durch etwas sickern, fließen‘. Das setzt sprachlich eine frühe (durch Intensivierung verursachte) Kürzung des Stammvokals mit teilweise weiter gehender Senkung zu /e/ voraus, die zu den auch sonst in Hessen belegten Formen Sich, Sech(en) führt. Die Namen bezeichnen dann feuchtes, wasserhaltiges Gelände. Vermengungen mit See-chen ‚kleiner See‘ sind deshalb leicht möglich.
Literatur
Schützeichel 250 f., Lexer 2, 916 f. u. 919; Kluge/Seebold 755; Bach 2, § 309, HessFlNAtl K. 119. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Sechen; Lexer: → sechen; Wörterbuchnetz: → Sechen
Referenz
Vgl. Secken · See · Seich · Seie · Sichel/ Sicher.