Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Hase

Griesheimer
Deutung
Zu ahd. haso, mhd. hase, has sw. M. ‚Hase‘. Die FlN weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf ), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstock, -stecken, -säule). Dazu vermutlich auch Hosenbaum ( *Hasenbaum). Einige FlN gehen wohl auch auf die FamN Hase, Haas zurück (Babenhausen, Unter-Scharbach). Vereinzelt kann es auch Vermischung mit Hasel (mit unterschiedlich motivierter Veränderung der Liquide zum Nasal) (Spachbrücken, Zeilhard) gegeben haben. Hasenzahl, -wedel (auch -leuchter?) beziehen sich auf die Grundstücksform. Hasenrettich (Kirschhausen) ist amtlich umgedeutet aus *-rödich ‚wo gerodet wurde‘. Unklar ist der Beleg aus Semd.
Literatur
Gottschald 237; Karg-Gasterstädt/Frings 4, 755 f., Lexer 1, 1192; Kluge/Seebold 358; DWB 4, 2, 526; SHessWb 3, 139 u. 145 f., PfälzWb 3, 682; Dittmaier (1963), S. 102 s. u. Hase, 103 s. u. Hasensprung, Ramge (1979), S. 142, Zernecke (1991), S. 215, Vielsmeier (1995), S. 201. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Hase; DWB: → hase; Lexer: → hase; PfälzWb: → hase; Wörterbuchnetz: → Hase
Anmerkung zu den Belegen
Allgemein verbreitet, mittlere Auswahl: nur besondere Kombinationstypen und besondere historische Belege.
Referenz
Vgl. Hasel · Haspel · Hose.