Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Gulden

Drei · Hand
Deutung
Nur zum geringeren Teil - wie etwa der Gülden Kauf in Hähnlein - gehören die Belege zu mhd. guldîn st. M. ‚Gulden‘, das als Substantiv aus Fügungen wie guldîn pfenninc u. ä. hervorgegangen ist. Namengebend war dann die Münzbezeichnung oder eine Abgabe, die vom Ertrag des betreffenden Grundstücks zu entrichten war. Meist dürften die Namen aber eher an mhd. gült st. N. ‚Einkünfte tragendes Gut‘ oder, wie vermutlich in Kirschhausen, mit Dissimilation von /ll/ /ld/ an mhd. gülle sw. F. ‚Lache‘ anzuschließen sein. Jedoch auch dann, wenn die Namen etymologisch zu Gulden gehören, haben sie sich mit dem Adjektiv gülden ‚golden‘ vermischt.
Literatur
Lexer 1, 1115 f., Baufeld 116; Kluge/Seebold 342; DWB 4, 1, 6, 1054 f.; SHessWb 2, 1516 f., PfälzWb 3, 500 f.; Zernecke (1991), S. 201, Ramge (1979), S. 135. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Gulden; DWB: → gulden; Lexer: → gulden; PfälzWb: → gulden; Wörterbuchnetz: → Gulden
Referenz
Vgl. Gülden · Gülle.