Historisches Ortslexikon
- Messtischblatt
- 5021 Ziegenhain
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Topografische Karten
- KDR 100, TK25 1900 ff.
- Historische Karten
- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 52. Ziegenhain
Todenhausen
-
Ortsteil · 250 m über NN
Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
-
Ortstyp:
Dorf
-
Lagebezug:
8,5 km nordöstlich von Ziegenhain.
-
Lage und Verkehrslage:
Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriss auf einem nach Norden hängenden, zum Todenbach auslaufenden breiten Feldrücken.
Straße nach Frielendorf;
Straße Neuenhain (Altkreis Fritzlar-Homberg) - Spieskappel mit Anschluss an die Bundesstraße 254, die im Zuge der alten Straße durch die Langen Hessen südöstlich an Todenhausen vorbeizieht.
-
Ersterwähnung:
1197
-
Historische Namensformen:
- Deidenhusen, in (1197) [HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 638; Druck: Wenck, Hessische Landesgeschichte 2,1 Urkundenbuch Nr. 90, S. 125-128, vgl. List, Spieskappel, S. 38-44]
- Thudenhusen
- Thodenhusen
- Dodenhausen
-
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:
-
Umlegung der Flur:
1898/1901
-
Älteste Gemarkungskarte:
1740
-
Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3521430, 5648873
UTM: 32 U 521347 5647053
WGS84: 50.97468° N, 9.304059° O OpenLayers - Statistik ↑
-
Ortskennziffer:
634004140
-
Flächennutzungsstatistik:
- 1838 (Kasseler Acker): 797 stellbares Land, 265 Wiesen, 45 Gärten, 10 Triesche.
- 1885 (Hektar): 411, davon 230 Acker (= 55.96 %), 92 Wiesen (= 22.38 %), 84 Holzungen (= 20.44 %)
- 1961 (Hektar): 646, davon 302 Wald (= 46.75 %)
-
Einwohnerstatistik:
- 1639: 14 Männer, 5 Witwen. 1681: 21 Hausgesesse, 2 Ausschuss, 1 Junggeselle.
- 1749: 1 Schmied, 1 Leineweber, 1 Wirt, 1 Wagner, 2 Tagelöhner, 1 Maurer.
- 1749: 29 Wohnhäuser, 170 Menschen.
- 1834: 321, 1885: 303 Einwohner.
- 1838 (Familien): 18 Ackerbau, 18 Gewerbe, 20 Tagelöhner.
- 1861: 303 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische, 2 römisch-katholische Einwohner.
- 1885: 303, davon 301 evangelisch (= 99.34 %), 2 katholisch (= 0.66 %)
- 1925: 332, 1939: 312, 1950: 426, 1961: 355 Einwohner.
- 1961 (Erwerbspersonen): 104 Land- und Forstwirtschaft, 62 produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 5 Dienstleistungen und Sonstiges.
- 1961: 355, davon 333 evangelisch (= 93.80 %), 22 katholisch (= 6.20 %)
- Um 1510: 8 wehrhafte Männer. 1537: 21, 1585: 25 Hausgesesse.
-
Diagramme:
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. - Verfassung ↑
-
Verwaltungsbezirk:
- 1522: (Kloster-)Gericht Spieskappel
- 1527 und später: Gericht am Spieß (Frielendorf)
- 1807-1813: Königreich Westfalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Frielendorf
- 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Grafschaft Ziegenhain, Amt Ziegenhain
- 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Ziegenhain
- 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Fritzlar
- 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Ziegenhain
- 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Ziegenhain
- 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Ziegenhain
- 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
-
Altkreis:
Ziegenhain
-
Gericht:
- 1822: Justizamt Ziegenhain.
- Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain.
- Seit 1945: Amtsgericht Treysa.
-
Gemeindeentwicklung:
1928/29: Eingemeindung von Teilen des aufgelösten Gutsbezirks Forst Frielendorf.
Am 31.12.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss mit anderen Gemeinden zur neu gebildeten Gemeinde Frielendorf, deren Ortsteil Todenhausen wurde.
- Besitz ↑
-
Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1197 besitzt Kloster Spieskappel Einkünfte in Todenhausen.
- 1254 verzichten die von Bischhausen gegenüber Kloster Haina auf ihre Güter in Todenhausen mit Ausnahme der Güter Alberts von Brüngershausen, dessen Rechtsstreit sie zu gegebener Zeit anhören und entscheiden wollen.
- 1317 verzichtet Werner von Westerburg auf Güter in der Gemarkung Todenhausen, die der verstorbene Reinhard von Todenhausen besessen hatte, und übergibt sie Kloster Spieskappel.
- 1340 bekundet Abt Ludwig von Spieskappel, dass der Konverse Bruno genannt von Todenhausen, als er noch dem Laienstand angehörte, Güter in Todenhausen erworben hatte; diese Güter sowie weitere Einkünfte sollen der Bestimmung des Käufers gemäß nach dessen Tod der Pietanz des Klosters zufallen.
- 1357 kauft Spieskappel Erbgüter in Todenhausen.
- 1386 erwirbt das Kloster weiteren Güterbesitz von der Fritzlarer Bürgerin Osterlind Terkis; er wird dem Chorfrauenstift Oberkappel zur Nutzung übertragen.
- 1522 ist das gesamte Dorf mit allen Rechten in Klosterbesitz, damals an 8 Bauern und 8 Kodener verpachtet.
-
Zehntverhältnisse:
1301 bekundet Graf Gottfried von Ziegenhain, dass er Kloster Spieskappel die Hälfte des Zehnten am Ort übertragen hat.
1341/42 erhält das Kloster die andere Hälfte, die die von Holszadel ganerbschaftlich als ziegenhainisches Lehen besaßen.
- Kirche und Religion ↑
-
Ortskirchen:
- Kapelle 1383 geweiht (List, Spieskappel, S. 131 f.)
-
Pfarrzugehörigkeit:
1383: Spies-(Ober-)Kappel eingepfarrt.
1569 und später: Filiale von Spieskappel.
-
Patronat:
1383 war der Patronat im Besitz des Chorfrauenstifts Oberkappel.
-
Bekenntniswechsel:
Da Filial von Spieskappel, Einführung der Reformation vermutlich unter dem Spieskappeler Pfarrer Stephan Stoehr um 1528.
- Kultur ↑
-
Schulen:
1910 einklassige Volksschule
-
Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- List, Spieskappel, S. 131 f., 269-274
- Bischoff, Chronik Todenhausen
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 206 f.
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 468
- Classen, Kirchliche Organisation, S. 213
- Zitierweise ↑
- „Todenhausen, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/4767> (Stand: 1.4.2022)