Historisches Ortslexikon
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- 5021 Ziegenhain
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
Oberkappel
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Dorf · 256 m über NN
Gemarkung Spieskappel, Gemeinde Frielendorf, Schwalm-Eder-Kreis - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Dorf
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Lagebezug:
8,4 km nordöstlich von Ziegenhain.
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Lage und Verkehrslage:
200 m südlich von Spieskappel abgesetzt, jenseits der Bahnlinie, die alte dörfliche Siedlung (Oberkappel) in annähernd linearer Ausrichtung auf die Hauptstraße und den zum Spieß(-Turm) führenden Fahrweg.
Jenseits der 1878 erbauten Eisenbahnlinie Treysa - Malsfeld - Eschwege.
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Ersterwähnung:
1319
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Historische Namensformen:
- Obercapppel (1319) [Urkunden A II Kloster Spieskappel]
- Oberncappell
- Ober Cappel
- Oberkappel
- Ober-Kappel
- Kappel, Ober-
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3522681, 5647610
UTM: 32 U 522598 5645791
WGS84: 50.963279° N, 9.321792° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63400413007
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Einwohnerstatistik:
- Vgl. Spieskappel.
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- Im 15. Jahrhundert umfasste das Klostergericht Spieskappel neben Spieskappel und Oberkappel (einschließlich Ebersdorf) Leimsfeld, Todenhausen und den Klosterhof zu Verna.
- 1522: Spieskappel, Oberkappel, Ebersdorf, Todenhausen, Weidenmühle bei Frielendorf, Klosterhof Verna, Lanertshausen, (Wüstung) Alboldsberg, Leimsfeld, Leuderode.
- Seit 1527: Gericht am Spieß.
- 1807-1813: Kanton Frielendorf.
- 1814-1821: Amt Ziegenhain.
- 1821-1848: Kreis Ziegenhain.
- 1848-1851: Bezirk Fritzlar.
- 1851-1973: Kreis Ziegenhain.
- Seit 1974: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Schwalm-Eder-Kreis
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Altkreis:
Ziegenhain
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Gericht:
- Vgl. Verwaltungsbezirk.
- 1822: Justizamt Ziegenhain.
- Seit 1867: Amtsgericht Ziegenhain.
- Seit 1945: Amtsgericht Treysa.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- Möglicherweise war Kloster Spieskappel einziger Grundherr am Ort (List, Spieskappel, S. 239).
- 1197 bestätigt Papst Coelestin III. den Besitz des Klosters am Ort (locum ipsum, in quo prefata ecclesia sita est cum omnibus pertinentiis suis).
- Der Klosterbesitz umfasste 1522: 2 Vollgüter (Allode), 4 Kodensitze und eine Vielzahl weiterer, von insgesamt 14 Pächtern bewirtschaftete Gesesse; die zugehörigen Ländereien umfassten zum großen Teil die Wüstungen Albrechterode, Hermannsdorf und Schachtebach.
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Zehntverhältnisse:
Bis 1527 besaß das Kloster den großen und kleinen Zehnten am Ort.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- Der Name des Ortes leitet sich möglicherweise von einer schon vor der Klostergründung vorhandenen Kapelle ab (vgl. Spieskappel).
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Pfarrzugehörigkeit:
1383: Pfarrei Oberkappel, die damals vom Küster des Prämonstratenserstifts Spieskappel versehen wird. Eingepfarrt waren Frielendorf und Todenhausen, deren Einwohner dann 1383 die Erlaubnis zum Bau eigener Kapellen in ihren Orten erlangten (List, Spieskappel, S. 131 f.).
Bestätigung der Pfarrechte von Oberkappel 1495.
Seit der Aufhebung des Prämonstratenserklosters (1527) diente die Klosterkirche als Pfarrkirche von Oberkappel.
Vor der Reformation war Leimsfeld nach Oberkappel eingepfarrt.
1569 und später: Linsingen, Todenhausen, Frielendorf, Ebersdorf und Gebersdorf eingepfarrt.
1585 ferner Lanertshausen.
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Patronat:
1383 und später Kloster Spieskappel,
seit 1527 den Landgrafen zustehend.
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Klöster:
- Das Chorfrauenstift (der heiligen Maria) in Oberkappel nach erfolgloser Reform (1498) 1512 aufgelöst.
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Bekenntniswechsel:
Erster evangelischer Pfarrer: Stephan Stoehr 1528-1530
Reformierter Bekenntniswechsel: 1605.
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Kirchliche Mittelbehörden:
15. Jahrhundert: Archidiakonat St. Peter zu Fritzlar.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Steckhan, Braunkohlenbergbau, S. 86 f.
- List, Spieskappel.
- Historisches Ortslexikon Ziegenhain, S. 97-99 (Spieskappel).
- Zitierweise ↑
- „Oberkappel, Schwalm-Eder-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/5020> (Stand: 19.8.2023)