Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Katze

Wildkatze
Deutung
Zu ahd. kazza ‚Katze‘, kazzo ‚Katze, Kater‘, mhd. katze sw. F. ‚Katze; Belagerungswerkzeug‘. Der vermutlich kleinere Teil der Belege kann auf das ehemalige Vorkommen von Wildkatzen bezogen sein (Katzenloch, Katzenwinkel ). Vereinzelt liegen auch FormN vor (Katzenkopf Rosengarten; Katzenbuckel Bürstadt, Eberstadt, Hainst(OFK), WGesäß; Im Katzenschwanz Erfelden, Gernsheim, Wersau; Im Katzenhirn, Bauschheim). Häufiger wird Katze aber nur für minderwertige, wenig fruchtbare oder besonders kleine Flurstücke verwendet. Für Katzenstein (Raidelbach, Hering, auch Lengfeld?) ist dagegen eher an eine Bezeichnung für Versteinerungen vorzeitlicher Tiere oder an Grenzsteine zu denken. Umgedeutet ist wohl der Name Am Katzenpfad aus Sprendlingen, der aus Katholischer Weg entstellt sein soll1.
Literatur
Starck/Wells 324, Lexer 1, 1531, Baufeld 140; Kluge/Seebold 433; DWB 5, 280 f.; Bach 2, § 291, § 325 u. § 327; SHessWb 3, 1187 f., PfälzWb 4, 118 f.; Dittmaier (1963), S. 134, Ramge (1979), S. 170 f., Zernecke (1991), S. 269 f., Vielsmeier (1995), S. 262 f.; Knöpp (1968), S. 98. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Katze; DWB: → katze; Lexer: → katze; PfälzWb: → katze; Wörterbuchnetz: → Katze
Referenz
Vgl. Katten · Kauz (Jügesheim).

1 Nahrgang (1962), S. 78 u. 81.