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Assenheim

Stadtteil · 121 m über NN
Gemeinde Niddatal, Wetteraukreis 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Stadt

Lagebezug:

6 km südöstlich von Friedberg

Lage und Verkehrslage:

Am Zusammenfluss der Nidda und Nidder.

Bahnhof der Eisenbahnlinie Hanau – Friedberg seit 1879 (Inbetriebnahme der Strecke 15.9.1881).

Ersterwähnung:

1193

Historische Namensformen:

Bezeichnung der Siedlung:

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Burgen und Befestigungen:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3486818, 5573732
UTM: 32 U 486749 5571942
WGS84: 50.29945° N, 8.813939° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

440017010

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2506, davon 1949 Acker, 293 Wiesen, 97 Wald
  • 1961 (Hektar): 1270, davon 280 Wald (= 22.05 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1961: 2089, davon 1554 evangelisch (= 74.39 %), 497 katholisch (= 23.79 %)
  • 1970: 2504 Einwohner

Diagramme:

Assenheim: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • bis 1821: Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Provinz Oberhessen, Amt Assenheim (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig)
  • 1787: Landgrafschaft Hessen, Grafschaft Hanau-Münzenberg, Amt Dorheim 2/12 (5/12 Grafschaft Solms-Rödelheim, Amt Nieder-Wöllstadt; 5/12 Grafschaft Isenburg-Wächtersbach, Gericht Assenheim)
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (5/12; Kurfürstentum Hessen 2/12; Fürstentum Isenburg 5/12)
  • 1810: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (Anteil von Isenburg-Wächtersbach)
  • 1816: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Dorheim (nun vollständig)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, 2/12 Amt Burg Friedberg, 5/12 Souveränitätslande, Amt Assenheim (zur Standesherrschaft Isenburg gehörig), 5/12 Souveränitätslande, Amt Niederwöllstadt (zur Standesherrschaft Solms gehörig)
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Vilbel
  • 1823: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
  • 1829: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Friedberg (verlegt aus Butzbach)
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis

Altkreis:

Friedberg

Gericht:

  • 1821: Landgericht Groß-Karben und standesherrliche Ämter Nieder-Wöllstadt und Assenheim
  • 1823: Landgericht Friedberg
  • 1879: Amtsgericht Friedberg

Gemeindeentwicklung:

1957 Stadt Assenheim. Am 1.4.1957 Eingliederung der Gemeinde Wickstadt. Am 1.12.1970 zur Stadt Niddatal.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1193 bekundet der Abt Heinrich von Fulda den Verkauf einiger Güter in Assenheim an Kuno von Münzenberg.
Kirche und Religion

Pfarrzugehörigkeit:

Tochterpfarrei von Ilbenstadt

Beginen:

1286 Begine Jutta, genannt Venda

Diakonische Einrichtung:

1919 -1934 arbeiten Diakonissen des Elisabethenstifts aus Darmstadt in der Gemeindepflege (Angaben basieren auf Mitteilungen des Zentralarchivs der EKHNZA in Darmstadt vom 01.07.2021) , seit 1928 nennt Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen eine Kleinkinderschule mit einer Schwester, ebenso eine Gemeindeschwester

Bekenntniswechsel:

Evangelische Bewegung seit den 1530er Jahren nachweisbar. Die Forderung der Bürgerschaft, einen evangelischen Prediger einzusetzen, wird zunächst nicht erfüllt.

Erster evangelischer Pfarrer: Bonifacius Meußerius 1554-1574, ehemaliger Mönch im Kloster Ilbenstadt

Reformierter Bekenntniswechsel: 1601, bis 1629 Simultaneum mit wöchentlich wechselnden lutherischen und reformierten Pfarrern, jeweils von einer der drei Herrschaften eingesetzt.

Katholischer Bekenntniswechsel: 1629-1631, danach wieder Simultaneum

Lutherischer Bekenntniswechsel: 1641 durch Hessen-Darmstadt

1657-1716 erneutes Simultaneum, auf zwei lutherische Gottesdienste folgt ein reformierter, die Assenheimer dürfen jedoch an den reformierten Gottesdiensten nicht teilnehmen.

Seit 1722 besteht neben der lutherischen Gemeinde eine reformierte.

Kirchliche Mittelbehörden:

Sendort war Ilbenstadt

Juden:

1670: 20, 1830: 37, 1841: 17 Wahlberechtigte (10+7), 1849: 12 Familien, 1879: 25 Steuerzahler, 1898: 16 Wahlberechtigte, 1905: 50, 1929: 20 Wahlberechtigte

1704 Synagoge (Judenschule), 1862 Neubau der Synagoge; Friedhof

Kultur

Schulen:

um 1560 Schule vorhanden; Schulmeister: Heinrich Florus 1572-1582; 1910 Volksschule mit vier Klassen, zwei alte Schulhäuser

Wirtschaft

Mühlen:

1232 wird ein molendinarius aus Assenheim erwähnt.

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Assenheim, Wetteraukreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/12086> (Stand: 25.8.2023)