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Wixhausen

Stadtteil · 123 m über NN
Gemeinde Darmstadt, Stadt Darmstadt 
Siedlung | Statistik | Verfassung | Besitz | Kirche und Religion | Kultur | Wirtschaft | Nachweise | Zitierweise
Siedlung

Ortstyp:

Dorf

Lagebezug:

6,5 km nördlich von Darmstadt

Lage und Verkehrslage:

Bahnhof der Eisenbahnlinie Frankfurt am Main – Heidelberg ("Main-Neckar-Bahn") (Inbetriebnahme der Strecke 22.6.1846) seit 1887.

Historische Namensformen:

  • Wikkenhusen (1211) [Meyer zu Ermgassen, Oculus Memorie 2, S. 351]
  • Wicheshusen (1225)
  • Wickershusen (1286)
  • Wixhusen (1295)
  • Wickeshusen (1339)
  • Wickershausen (1427)
  • Wixhusen (1451)
  • Vixhausen (1510)
  • Wixhausen (1596)

Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:

Koordinaten:

Gauß-Krüger: 3474866, 5532739
UTM: 32 U 474801 5530966
WGS84: 49.930529° N, 8.648894° O OpenLayers

Statistik

Ortskennziffer:

411000080

Frühere Ortskennziffer:

411000800

Flächennutzungsstatistik:

  • 1854 (Morgen): 2765, davon 1924 Acker, 366 Wiesen, 494 Wald
  • 1961 (Hektar): 629, davon 79 Wald (= 12.56 %)

Einwohnerstatistik:

  • 1629: 41 Hausgesessene
  • 1829: 554 Einwohner
  • 1939: 2630
  • 1961: 3528, davon 2864 evangelisch (= 81.18 %), 416 katholisch (= 11.79 %)
  • 1970: 4185

Diagramme:

Wixhausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Verfassung

Verwaltungsbezirk:

  • 1571: Amt Rüsselsheim
  • 1783: Amt Darmstadt
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Obere Grafschaft Katzenelnbogen, Oberamt Darmstadt, Cent Arheilgen
  • 1803: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Provinz Starkenburg, Amt Darmstadt
  • 1806: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Amt Darmstadt
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Oberamt Darmstadt
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Langen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landkreis Groß-Gerau
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Darmstadt
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Darmstadt

Altkreis:

Darmstadt

Gericht:

  • 1415: Zur Cent Gerau
  • 1571: Landgrafschaft Hessen
  • 1821: Landgericht Langen
  • 1853: Landgericht Darmstadt
  • 1879: Amtsgericht Darmstadt II
  • 1932: Amtsgericht Darmstadt

Gemeindeentwicklung:

6.5.1958: Umgemeindung des Wohnplatzes Aumühle (128 Einw.) von der kreisfreien Stadt Darmstadt

Am 1.1.1977 zur Stadt Darmstadt.

Besitz

Grundherrschaft und Grundbesitzer:

  • 1211 ist Besitz des Klosters Eberbach in Wixhausen nachgewiesen. 1286 schenkt der Pleban Ebernand zu Arheilgen Grundstücke in Wixhausen dem Kloster Patershausen.
  • Im 14. und 15. zahlreiche Lehnsvergabungen durch die Grafen von Katzenelnbogen, die hier zum wichtigsten Grundherrn wurden. 1403 bekennt Graf Johann von Katzenelnbogen, dass er Wixhausen von Würzburg zu Lehen trägt. 1571 hat der Landgraf von Hessen alle Cent und hohe Obrigkeit, Gebot und Verbot hoch und nieder, Wasser und Weide.

Zehntverhältnisse:

1557 ist das Hospital Hofheim den großen Zehnten inne.

Ortsadel:

1225 Sifridus, miles de Wicheshusen

Kirche und Religion

Ortskirchen:

  • 1295 Kapelle zu Wixhausen,
  • 1339: Pleban erwähnt
  • 1376: Pfarrer

Patrozinien:

  • Blasius

Pfarrzugehörigkeit:

Ursprünglich zu Groß-Gerau gehörig.

1295 trennt der Erzbischof von Mainz die Kapelle zu Wixhausen von der Pfarrei Gerau und erhebt sie zur Pfarrkirche.

Patronat:

1339: Grafen von Katzenelnbogen, 1557: Landgrafen von Hessen

Bekenntniswechsel:

Erster evangelischer Pfarrer: Adolph Frey gen. Wallach 1557 bis nach 1571

Kirchliche Mittelbehörden:

Archidiakonat St. Viktor in Mainz, Landkapitel Groß-Gerau

Juden:

1830: 14, 1905: 5, 1932/33: 9 Juden

Der Ort gehörte der zur jüdischen Gemeinde in Gräfenhausen.

Kultur

Schulen:

Nach 1648 Gründung einer Schule; 1910 Volksschule mit fünf Klassen; zwei Schulhäuser von 1850 und 1865 mit Anbau aus 1904

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Wirtschaft

Mühlen:

1571 sind drei Mühlen belegt: Michel Petters Mühle, Odeln Mühle (Ottilienmühle) und die Sinzfelder Mühle. In der Generalstabskarte des Großherzogtums Darmstadt (1832-1850) ist eine Gärtnersmühle südlich außerhalb der Ortsgemarkung eingetragen. In der DGK 1889 (mit Nachträgen bis 1932) ferner eine Küchenmühle

vgl. Stadtlexikon Darmstadt, S. 646

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Wixhausen, Stadt Darmstadt“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/13549> (Stand: 6.7.2023)