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Totgeborener Prinz von Hessen-Homburg zu Bingenheim 1663, Homburg

Bad Homburg · Gem. Bad Homburg v. d. Höhe · Hochtaunuskreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Bad Homburg

Premises:

Bad Homburg, Schlosskirche, Fürstengruft

Angaben zum Standort:

Er war ehemals an der nordöstlichen Gruftwand.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Seit 1936/37 im Wandregal unten als erster Sarkophag rechts aufgestellt.

Characteristics

Dating:

1663

Type:

Sarkophag

Material:

Zinn

Conservation:

erhalten

Dimensions:

25 x 23 x 65 cm (B x H x L)

Größe der Buchstaben:

0,8-1,6 cm

Description

Description:

Sarkophag eines totgeborenen Prinzen von Hessen-Homburg zu Bingenheim.1) Kindersarkophag aus Zinn mit beschriftetem Deckel. Oben auf dem Deckel sind das landgräfliche Wappen und ein schlichtes Kreuz eingraviert, auf den beiden Längsseiten stehen je zwei Bibelsprüche (rechts A, B, links C, D in Leserichtung); auch Schasse sah nicht mehr, also keine Grabinschrift auf dem Deckel, obwohl sonst auch totgeborene Kinder dieser Linie anonyme Grabinschriften mit Titeln und Lebensdaten erhielten (Kat.-Nr. 302). Als Trenner bei den Bibelstellenangaben dienen auf der Grundlinie stehende Quadrangel.


  1. Hamel, Namens-Verzeichniß Nr. 48, Liste der Bestatteten nach Hamel Nr. 49, VSSG keine Inv.-Nr.

Sex, Age, Family Status:

männliche Person(en) · Kind(er)

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Landgrafen von Hessen, Linie Hessen-Darmstadt bzw. Hessen-Homburg6)


  1. Hier erstmals sicher im Bestand das den zeitüblichen Titeln ebenbürtige Wappen mit allen, auch nur beanspruchten Herrschaften: Im gespaltenen und zweifach geteilten Schild Herzschild Hessen, 1. Hersfeld, 2. Ziegenhain, 3. Katzenelnbogen, 4. Diez, 5. Nidda / Isenburg-Büdingen, 6. Schaumburg.

Dargestellte Personen:

Nach Hamel handelte sich um den namenlosen zehnten Sohn des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen-Homburg (zu Bingenheim) und der Sophie Eleonore von Hessen-Darmstadt (folgende Kat.-Nr.);7) das trifft zu, wenngleich alle übrigen frühverstorbenen Kinder entweder noch getauft oder die betreffenden Totgeburten datiert wurden. Das Kind kam am 7. Oktober 1663 in Darmstadt tot zur Welt; bei dieser Geburt starb auch die Mutter.8)


  1. Nach Hamel, vgl. oben Anm. 1.
  2. Vgl. Knetsch, Haus Brabant 384 XXIV 19.

Miscellaneous:

Die Binnengestaltung der konturierten Fraktur ist eine einfache Schrägschraffur. Schwellschäfte und -züge sind deutlich ausgeprägt, während Zierstriche weitgehend fehlen. Sie gleicht in hohem Maße der Fraktur auf dem Sarkophag der Landgräfin Sophie Eleonore (folgende Kat.-Nr.), wodurch die Identifizierung als deren totgeborener Sohn gestützt wird.

Die Auswahl der Bibelzitate ist nicht auf ein Kind zugeschnitten, stimmt aber auffällig mit dem Programm auf dem Sarkophag des letzten totgeborenen Kindes der Friedrichschen Linie (Kat.Nr. 400) überein.

Inscription

Umschrift:

A 1 · joh · 1 · vers · 7· / Dasz blut Iesu Christi des Sohns / Gottes macht vnsz rein

von aller / Sünde ·2)

B 1 · Joh · 3 · vers · 5 · / Ihr wiszet das Iesus Christus der Sohn GOTTES ist er-

schienen / das Er vnsere Sünde wegnehme ·3)

C 1 · Joh · 2 · vers · 2a) · / Wir haben einen fürsprecher beÿ dem Vatter Iesum

Christum / der gerecht ist vnd derselbige ist die Versöhnung für vnsere Sünde ·4)

D Joh · 1 · vers · 29· / Siehe dasz ist GOTTES lamb / dasz der welt Sünde tregt ·5)


  1. Eine Ziffer 2, bestehend aus Balken, Schaftansatz rechts oben und an dessen unterem Ende einem großen, nach rechts weit hochgezogenem Bogen, von Schasse als 7 gelesen, eine durchaus nicht unübliche Verwechslung. Zu diesem Phänomen vgl. Einleitung Kap. 5.7 und DI 87 (Werra-Meißner-Kreis, Altkreis Witzenhausen) LXXIVf.
  1. 1 Joh 1,7.
  2. 1 Joh 3,5.
  3. 1 Joh 2,1–2.
  4. Joh 1,29.

Schrift:

Fraktur

References

Bibliography:

  • Schasse (Schlosskastellan): Beschreibung der in der Landgräflichen Familiengruft des Königlichen Schlosses zu Homburg v. d. H. befindlichen Särge (zu Bd. Ia S. 12. 9b) (Ms. in der Fachbibliothek des Schlosses in Bad Homburg v. d. Höhe, Fs HG 98); Übertragung von Barbara Dölemeyer (Typoskript, zur Verfügung gestellt Januar 2018), S. 21 f. Nr. 49 (A–D), Übertragung Dölemeyer Nr. 49 (A–D).

Coat of Arms:

Landgrafen von Hessen, Linie Hessen-Darmstadt bzw. Hessen-Homburg

Editing:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 312.

Citation
„Totgeborener Prinz von Hessen-Homburg zu Bingenheim 1663, Homburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2535> (Stand: 20.3.2023)