Medieval Glass Paintings in Hessen
Rückgabe der Diebesbeute (Hersfeld · Stadtkirche)
- → Hersfeld · Stadtkirche (Lage anzeigen) → Sakristeifenster nord III
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ID: 311-1-11-01
Volume: III/3
Katalog Seite(n): 229
Nr.: 1
Title: Rückgabe der Diebesbeute (Hersfeld · Stadtkirche)
Standort heute: Sakristei
Annotation: Ehemals Tuchschneiderfenster, Lhs. nord VIII, später stark beschnitten und als Kopfscheibe im gleichen Fenster wiederverwendet. Vor dem Einbau in die neue Wabenverglasung sind die Randstreifen entfernt worden.
Width: 32.50 cm
Height: 56.50 cm
Zuordnung: - Katalog ↑
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Erhaltung
Das Feld ist nach außen stark eingedrückt. Trotz vielfacher Eingriffe in den Originalbestand ist die Szene gut lesbar geblieben. Die Inkarnattöne und das violette Farbglas sind außenseitig flächig verwittert, dort zeigt sich auch innenseitig starker Lochfraß, der dagegen an den blauen, gelben und roten Farbgläsern geringer ausfällt. Schwarzlotverluste auf roten und gelben Farbgläsern, innenseitige Rußablagerungen. Das Gesicht des Hl. Nikolaus wurde von Matheis nass doubliert und ist mittlerweile an den Klebestellen vergilbt.
Ikonographie
Das fragmentierte Feld zeigt den Hl. Nikolaus unter einem Giebel mit erhobener Segenshand und Bischofsstab, vor dem zwei Männer pralle Geldsäcke entleeren. Dargestellt ist die Rückgabe der Diebesbeute an den Juden, der vergeblich eine Skulptur des Heiligen hatte anfertigen lassen, um seinen Schatz vor Diebstahl zu bewahren (vgl. Benz 91979, S. 32f.). Das Bild stellt eine Fortführung jener hier zugehörigen Erzählung vom bestohlenen und bekehrten Juden dar, die sich in Kassel erhalten hat69. Im Tulenhaupt-Fenster des Freiburger Münsters (um 1330) wurde die Legende als Simultanbild zusammengefasst: Während der Jude dort mit einem Stock auf die Nikolausskulptur einschlägt, die im Übrigen in identischer Haltung wie in Hersfeld wiedergegeben ist, macht sich im Hintergrund der Dieb mit dem Geldsack aus dem Staub70.
Farbigkeit, Technik
Die Farbigkeit beruht im Wesentlichen auf dem wirkungsvollen Kontrast von hellblauem Grund und der Farbe Rot für Kasel, Diebesrock und Maßwerkgiebel. Nimbus, Krümme, Fialenkonsole und Rock des einen Diebes sind gelb, Pallium, Bischofsstab, Tunizella und Pontifikalhandschuhe bestehen aus weißem Glas. Violette Dalmatik, Blattkapitell und Münzen in – bräunlich korrodiertem – Gelb. Reicher Gebrauch von Silbergelb in Geldsack, Helm, Mitra und Giebelbalken.
Bildnachweis:
CVMA K 12553, Großdia K 00/19 Foto Marburg 1522708, 1522715 (DA)
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Iconclass: 11H(NICHOLAS)0 = the bishop Nicholas of Myra (or Bari); possible attributes: anchor, boat, three golden balls (on a book), three purses, three children in a tub, three maidens - male saint represented in a group
Keywords: Bischofsstäbe · Bischöfe · Diebe · Geld · Männer · Segenshände · Gewänder, liturgische · Peden · Pallien
Persons: - Illustrations
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Picture Credits
- Rückgabe Diebesbeute. Sakristeifenster n III, 1. – CVMA Band III/3, S. 574 Abb. 131.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Joern Klaes) - Rückgabe der Diebesbeute. Ehem. Lhs. N VIII. Hersfeld, Stadtkirche Sakristeifenster n III. – CVMA Band III/3, S. 223 Fig. 209.
© Bildarchiv Foto Marburg - Rückgabe der Diebesbeute: ES [= Erhaltungsschema] Sakristei n III, 1 – CVMA Band III/3, S. 229 Fig. 221.
© Corpus Vitrearum Deutschland / Freiburg i. Br. (Rainer Wohlrabe)
Sakristeifenster nord III: weitere Scheiben
- Rückgabe Diebesbeute. Sakristeifenster n III, 1. – CVMA Band III/3, S. 574 Abb. 131.
- Recommended Citation
- „Rückgabe der Diebesbeute (Hersfeld · Stadtkirche)“, in: CVMA Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/cvmahessen/id/311-1-11-01> (aufgerufen am 03.05.2024)