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Graf Johann Ludwig I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Maria von Nassau-Katzenelnbogen zu Dillenburg 1596 / 1632, Idstein

Idstein · Gem. Idstein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Idstein

Premises:

Idstein, Unionskirche

Angaben zum Standort:

Das ehemals an der Chorwand aufgestellte Denkmal dürfte um 1680 abgebrochen worden sei.; 1)

Characteristics

Dating:

1596 / 1632

Type:

Epitaph

Conservation:

verloren

Description

Description:

Das Aussehen des dreizonigen Grabmals ist aber durch eine Zeichnung von Dors überliefert. Ein breiter Unterbau trug die Grabinschriften (A, B) des Paares, als Karyatiden befanden sich dort die Allegorien der christlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung auf Sockeln mit entsprechenden Beischriften (C-E). Die überlebensgroßen, vollplastischen Figuren des Ehepaares standen in der Mittelzone des Epitaphs in einer Doppelarkade, deren reich verzierte und auf jeder Seite mit je acht Wappen belegte Pilaster das Gebälk stützten. Links von der Figur des Grafen bzw. der Gräfin waren die Wappen der Mütter der väterlichen Linie, rechts die der Mütter der mütterlichen Linie aufgereiht. Auf dem Architrav Spruchinschrift (F), auf eigenen Sockeln die allegorischen Figuren der Ehe (?) in der Mitte, flankiert von den mit Beischrift (G) versehenen Genien des Schlafes links und des Todes rechts. Darüber zwei Giebel mit je einem Vollwappen und zwei allegorischen Frauenfiguren: über dem Grafen die Allegorie der Justitia, über der Gräfin die Figur der Pax (oder Fortuna?). Erhalten blieben allein die Standfigur des gerüsteten Grafen mit dem begleitenden Löwen und dem Helm zu Füßen sowie der Rechtecksockel mit seiner Grabinschrift (A), ferner die Büste der Gräfin. Die Bruchstücke sind heute in der Südostecke des Reiterchörleins aufgestellt. Das Standbild des Grafen ist an seiner Oberfläche stark beschädigt, die rechte Hand wurde in Gips ergänzt; auch die Büste der Gräfin wurde ergänzend überarbeitet. (B-D), (F-G) nach Dors.

Fig. ca. 255, Schrifttaf. H. 53, B. ca. 102, Bu. 3,8-5 cm.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein; Nassau-Katzenelnbogen

Nassau-Wiesbaden-Idstein Nassau-Katzenelnbogen

Bergen ? (fehlt)3)

Hanau-Lichtenberg Hessen

Nassau-Dillenburg Loon-Heinsberg

Isenburg-Büdingen Leuchtenberg

Waldeck Brandenburg (Markgrafen)

Schwarzburg Schwarzburg

Brandenburg (Markgrafen) Brandenburg (Markgrafen).

Dargestellte Personen:

Graf Johann Ludwig I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und seine 1632 verstorbene Gemahlin Maria von Nassau-Katzenelnbogen zu Dillenburg.

Die bei Datum und Namen mit überhöhten Versalien versehene Kapitalis zeichnet sich durch sorgfältig gehauene Buchstaben mit starker Sporenbildung an den Buchstabenenden aus. Das Schriftbild ist ebenso durch den Wechsel von Haar- und Schattenstrichen charakterisiert wie durch die sparsame Verwendung von Ligaturen und ein ausgewogenes Platz-Text-Verhältnis. Punkte und Kommata dienen gelegentlich als Interpunktionszeichen.

Die Grabplatte des Grafen hat sich in Fragmenten erhalten. Der Sohn des Ehepaares, Graf Johann Philipp, verstarb 1599. Das Epitaph dürfte von demselben unbekannten Meister stammen wie dasjenige des Junggraf en und dem Künstler der Grabmäler in St. Arnual in Saarbrücken,4) Bernhard Falk (?), zum Vorbild gedient haben. Möglicherweise ging Falk aus dieser Idsteiner Werkstatt hervor.

1) Einsingbach, Unionskirche (1989) 27.

2) Nach Mt. 6,10.

3) Stolberg-Wernigerode.

4) Vgl. hierzu Albert Ruppersberg, St. Arnual, Geschichte des Stiftes u. des Ortes. Essen 1930; Walther Zimmermann, Die Stiftskirche zu St. Arnual. In: Monatshefte f. d. ev. Kirchengesch. d. Rheinld. 5 (1956) 71-76; vgl. auch Hauck, Grabdenkmäler passim.

Inscription

Umschrift:

A ANNO. DOMINI. 1596. DE(N) 20 IVNII. / IST IM HER(RN) CHRISTO / SELIG VERSCHIDE(N) / DER WOLGEBORNE IOHANN LVTWIG GRAVE / ZV NASSAW HERR ZV WISBAD(EN) V(N)D ZV ITSTEI(N) / SEINES ALTERS 29 IAR 10 WOCHE(N), IN REGIER(VNG) / [7] IAR 27 WOCHE(N), GOT WOLLE IME V(N)D VNS / [AL]LEN EINE FRÖLICHE VHRSTENDT GEBEN AME(N)

B AN(N)O. D(OMI)NI. 16<32>. DEN <...>/ IST IM HERN CHRISTO SELIG VERSCHIDEN DIE WOLGEBORNE / MARIA GEBORNE GRÄVIN ZV NASSAW CATZENELNBOGEN GREVIN VND FRAW ZV NASSAW WISBADEN DEREN GOTT VND VNS ALLEN GNEDIG SEI A(MEN).

C FIDES

D SPES

E [CARITAS]

F HERR DEIN WILL GESCHEE / GETREW BIS IN DEN TODT

G MEMENTO / MORI

Schrift:

Kapitalis

References

Bibliography:

  • Helwich, Syntagma 422
  • Dors, Genealogia 168-173 Nr. 36 mit Abb. 65
  • Hagelgans 41 Nr. CXX
  • St. George 85
  • Kremer, Origines II469 Nr. LIV, 472 Nr. LXVII
  • Roth, Nass. Epitaphienbuch 562 Nr. V
  • Luthmer (1914) 159 Abb. 174.

Keywords:

Wappen · Männer · Adlige · Ehepaare · Frauen

Coat of Arms:

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen · Nassau-Katzenelnbogen, Grafen · Bergen · Hanau-Lichtenberg · Hessen, Landgrafen · Nassau-Dillenburg, Grafen · Loon-Heinsberg · Isenburg-Büdingen, Grafen · Leuchtenberg · Waldeck, Grafen · Brandenburg, Markgrafen · Schwarzburg

Editing:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 416 f., Nr. 516.

Citation
„Graf Johann Ludwig I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Maria von Nassau-Katzenelnbogen zu Dillenburg 1596 / 1632, Idstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2041> (Stand: 24.3.2006)