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Elisabeth Rüdiger, vor 20.11.1590 oder 24.11.1591, Hersfeld

Bad Hersfeld · Gem. Bad Hersfeld · Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Bad Hersfeld

Premises:

Bad Hersfeld, Stiftskirche/Stiftsruine.

Angaben zum Standort:

Die Platte aus rotem Sandstein befand sich früher in der Krypta.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Die Platte aus rotem Sandstein steht jetzt im Nordquerhaus.

Characteristics

Dating:

vor 20.11.1590 oder 24.11.1591

Type:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

73 x 129 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

5,5 (A), 4,5 (B), 2,5 (C) cm

Description

Description:

Grabplatte der Elisabeth Rüdiger. Die Grabinschrift (A) läuft auf der erhöhten Leiste zwischen Linien um, das Grabgedicht (B) steht oben im Feld und darunter befindet sich die Stifterinschrift (C) auf einer Rollwerktafel mit Ziervoluten unten. Der obere Teil der Platte ist weggebrochen, wodurch Textverlust eingetreten ist; mit weiterem schleichenden Verlust ging auch der Reste eines von Hörle noch gesehenen Steinmetzzeichens unter. Als Verstrenner dienen Quadrangel.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en)

Dargestellte Personen:

Georg Rüdiger (folgende Nr.) war Hersfelder Visitator und Sekretär mehrerer Hersfelder Äbte. Wann er nach Hersfeld kam, ist nicht bekannt. Er ist zuerst 1563 in Hersfeld belegt und starb am 24. November 15911) oder schon am 20. November 1590 nach einer anderen Überlieferung. Da er für das Begräbnis seiner Frau in der Stiftsruine sorgte, muß sie demnach zwischen 1563 und 1591 gestorben sein. Näher eingrenzen kann man die Platte nur mit Hilfe der Voluten und der Rollwerktafel sowie der Schriftformen, die alle zusammen in die Zeit kurz vor dem Tod des Ehemannes weisen. Dazu gehören die Buchstabenverbindungen, die nicht ganz spitzen A, die zweibogigen E, der kurze Mittelteil des M, die dünnen Schrägschäfte des N, die kleinen in der Zeile hochgestellten Q mit eckig anschließender Cauda sowie die sich gelegentlich nicht berührenden Bögen und meist gewölbten Cauden des R, auch offene B, P und R.

Inscription

Umschrift:

A [– – – MICHA]ELI IN CHR(IST)O PLACIDE OBDORMIVIT /

ELISABET RVDIGERIN EX/TREMVM TVBE EXPECTA[T – – –]a)

B CONIVGIS HOC TVMV=/LO DILECTAEb) RVDIGER OSSA ◦/

CO(N)DIDIT AT MENTEM / CHR(IST)E BENIGNE TENES ◦ /

TE QVIA COGNOVITc) SEM/PER PRECIB(VS)Q(VE) VOCAVIT ◦ /

VIVIT CONSPECTV PER/FRVITVRQ(VE) TVO ◦

C M(AGISTER) GEORG RVDIGER LEC=/TISS(IMAE) VXORI

MOEST(VS) P(OSVIT)


  1. Schmidt ergänzt hier folgerichtig SONVM; es ist aber noch Raum für mehr Text vorhanden, also ist ggf. SONITVM zu ergänzen, wie es bei Nr. 199 heißt.
  2. I in D eingestellt.
  3. G in O eingestellt.

Übersetzung:

(A) ... starb sanft in Christo Elisabeth Rüdiger und erwartet den letzten (Schall) der Posaune ...

(B) Die Gebeine seiner geliebten Gattin hat Rüdiger in diesem Grab geborgen, aber den Geist nimmst gütig du auf, Christus. Weil sie dich erkannt hat und dich immer in ihren Bitten angerufen hat, lebt sie in deinem Anblick und genießt diesen.

(C) Magister Georg Rüdiger hat (dieses Denkmal) traurig seiner sehr geliebten Frau gesetzt.

Kommentar:

Zwei elegische Distichen (B).

Schrift:

Kapitalis

References

Bibliography:

Persons:

Rüdiger, Georg

Places:

Bad Hersfeld · Hersfeld

Editing:

Die Inschriften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Gesammelt und bearb. von Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 91). 2015, Nr. 225.

Citation
„Elisabeth Rüdiger, vor 20.11.1590 oder 24.11.1591, Hersfeld“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2274> (Stand: 20.3.2023)