The Topography of National Socialism in Hessen
Gustavsburg, Lager für Zwangsarbeiter, „Rosengartenlager“, „Im Rosengarten“
- Gustavsburg, Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg, Landkreis Groß-Gerau | Historical Gazetteer
During the NS Era: Am Haagweg - Classification ↑
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Category:
Wirtschaft
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Sub Category:
- Utilization ↑
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Object Description:
Das umzäunte und bewachte Lager bestand aus Baracken, die über Gemeinschaftsschlaf- und Aufenthaltsräume verfügten, die für je 200 Personen ausgelegt waren. Diese Aufteilung war mit der Zunahme der Zahl der Zwangsarbeiter im Lager nicht mehr Aufrecht zu erhalten. Das Lager, das in einen Bereich für „westliche“ und einen für „östliche“ Personen unterteilt war, verfügte in diesen Unterteilungen über je eine Sanitätsstation und Küche sowie über Waschräume. Das Lager für die Menschen aus Osteuropa war hierbei aber einfacher ausgestattet.
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Description:
Die MAN-Werke errichteten im Haagweg ein großes Lager Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die in dem Werk in Gustavsburg beschäftigt waren. In dem Lager waren ca. 2.000 Personen untergebracht. Ihre Unterbringung erfolgte nach Geschlecht und Nationalität. „Ostarbeiter“ und „Ostarbeiterinnen“, die aus der Ukraine stammten, wurden von westlichen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen getrennt untergebracht.
Ukrainer (714 Personen, davon 250 Frauen und 62 Säuglinge und Kinder bis zum Alter von 13 Jahren) und Franzosen (548 Personen) stellten die größten Gruppen der Arbeitskräfte.
Für schwangere „Ostarbeiterinnen“ wurde, wahrscheinlich im Sommer 1944, eine Entbindungsstation eingerichtet. Rund 30 Kinder sind im Lager geboren worden. Zuvor mussten sie zu Behandlungen in das Lager Pfaffenwald ausweichen. Die Kinder der „Ostarbeiterinnen“ wurden während der „Arbeitszeit“ ihrer Mütter in einem separaten Raum verwahrt.
Um die Jahreswende 1943/44 zeichnete sich ab, dass dieses Lager für die benötigten Zwangsarbeiter zu klein geworden war, und daher wurde zu diese, Zeitpunkt auch der Bau eines größeren Lagers in der Ginsheimer Straße in Auftrag gegeben. Dieses Lager wurde allerdings nie bezogen.
Am 17. und 19. März 1943 wurden alle Personen, die zur Zwangsarbeit verschleppt worden waren, von der Frankfurter Gestapo in Richtung Darmstadt transportiert.
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Utilized From (First Mention):
1942
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Utilized Until (Last Mention):
19. März 1945
- Indices ↑
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Places:
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Keywords:
- References ↑
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Bibliography:
- Krause-Schmitt, Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Bd. 1, S. 158f
- Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90 – Die Grünen betreffend Verfolgung und Vernichtung durch das NS-Regime in Hessen, Anlage III 2, S. 13
- Hartwig-Thürmer, Zwangsarbeit in Mainz-Gustavsburg 1942-1945, in: Meyer (Hrsg.), „Unser Ziel - die Ewigkeit Deutschlands“, S. 53-59
- Illustrations ↑
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Illustrations:
- 1087-FA-010: Übersicht des "Ausländerlagers" der MAN-Gustavsburg "Am Rosengarten", o. J. © Druck: Hartwig-Thümer, Zwangsarbeit in Mainz-Gustavsburg, in: Meyer u.a.(Hg.) "Unser Ziel - die Ewigkeit Deutschlands", S. 54
- Citation ↑
- „Gustavsburg, Lager für Zwangsarbeiter, „Rosengartenlager“, „Im Rosengarten““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/nstopo/id/1627> (Stand: 26.11.2022)