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Karl zum Jungen und seine Ehefrau Ursula, geb. Geipel von Schöllkrippen 1587 oder 1599, Königstein

Königstein im Taunus · Gem. Königstein im Taunus · Hochtaunuskreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Königstein im Taunus

Premises:

Königstein, Katholische Pfarrkirche St. Marien

Characteristics

Dating:

1587 oder 1599

Type:

Epitaph

Conservation:

verloren

Description

Description:

Epitaph des Karl zum Jungen und seiner Ehefrau Ursula, geb. Geipel von Schöllkrippen. Das Hängeepitaph baute auf einer Ädikula auf und zeigte im Unterhang eine Inschrifttafel mit den Grabinschriften Karls (A) und seiner Frau (B); im mittigen Feld befanden sich das Allianzwappen des Ehepaares und auf dem den Sockel und die Nische flankierenden Pilastern je vier weitere Ahnenwappen mit Beischriften. Die Giebelzone trug einen Halbrundbogen, Rollwerk sowie einen Löwenkopf in einem Medaillon und seitlich Fruchtgehänge. Die Wappenbeischriften (W) waren in Kapitalis ausgeführt.1) Punkte als Worttrenner sind unspezifisch; weder Rechtschreibung, Groß- und Kleinschreibung noch Zeilentrennung werden wohl dem Original entsprechen, weshalb sie hier nicht nachahmend wiedergegeben sind.


  1. Die Grabinschriften sind hingegen schreibschriftlich wiedergegeben, was möglicherweise auf eine Ausführung in Fraktur hinweist, aber keine definitive Schriftbestimmung zulässt, da sich viele Abschreiber bei langen Texten ihrer gewohnten Handschrift bedienten.

Sex, Age, Family Status:

männliche Person(en) · weibliche Person(en) · Ehepaar

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Geipel von Schöllkrippen2)

Blum3)

Wasen4)

Glauburg5)

Vilbel6)

Dorfelden7)


  1. (In Rot) ein (goldbeschlagener silberner) Köcher mit abfliegenden Bändern, aus dem die Spitzen zweier (silberner) Pfeile herausragen, vgl. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 74 und Taf. 80; Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. VI, 1. Abt., 3. Teil (Bayern, Abgestorbene) 174 m. Taf. 122.
  2. (In Silber) eine (blaue) Vase mit drei (roten) Blumen, ggf. rote Füße der Vase und Flug, vgl. Bock, Chronik Eisenberger 45, 49.
  3. Im (schwarzen,) mit (goldenen) Kreuzchen bestreuten Feld ein (silberner) doppelköpfiger natürlicher Storch, vgl. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 74 und Taf. 56.
  4. (In Silber) ein (schwarzer) Sparren, begleitet von 3 (roten) Burgen, vgl. ebd. 222 und Taf. 17.
  5. Im (silbern/rot) gevierten Schild eine (goldene) Rose, vgl. ebd. 70 und Taf. 60.
  6. Geteilt; oben (in Gold) 2 (schwarze) Sterne, unten (rot/silber) gespalten, vgl. ebd. 154, 224 und Taf. 29.

Dargestellte Personen:

Aus der für die Eheleute gemeinsamen Fürbitte am Ende von Text (B) ist zu schließen, dass die Sterbeinschriften beim Tod der Ursula Geipel von Schöllkrippen angebracht oder ergänzt wurden; vermutlich entstand das Epitaph noch zu ihren Lebzeiten, es sei denn, trotz der ungewöhnlichen Wortwahl hätte man es bis auf das dann nachzutragende Datum schon zum Todesfall von 1587 errichtet.

Karl zum Jungen8) wurde als ältester Sohn Konrads zum Jungen und der Elisabeth, Tochter des Wolf von Blum und der Lisa von Holzhausen, geboren, stammte also von Vaters Seiten von Familien der Patriziergesellschaft Alten-Limburg ab. Er verheiratete sich mit Ursula, Tochter des Johann Geipel von Schöllkrippen und der Anna von Wasen; die Ehe blieb jedoch kinderlos. Karl zum Jungen war Hofmeister und Amtmann zu Königstein. Mit der Einheirat in die Familie Geipel von Schöllkrippen und in den Ämtern zeichnet sich die Akzeptanz der Familie beim die Stadt Frankfurt umwohnenden Adel ab.


  1. Vgl. Humbracht, Stamm-Tafeln Taf. 48, auch zum Folgenden; ebenso Körner, Frankfurter Patrizier 82–84; Körner/Hansert, Frankfurter Patrizier 240.
Inscription

Umschrift:

A An(n)o · D(omi)ni · 1587 · Den · 26 · Aprilis ist in / Gott selig verschieden der

Edel vnd Ehrn=/vest Carle zum Iungen.

B Desgleichen vershied in Christo die Edle / vnd Tugendreiche Fraw Vrsula Geu-

lin / von Schelkrippen, Sein Junckher Carles / Eheliche Hausfraw den 21 ·

April(is) 1599 · / Welcher beyden Seelen vnd vns allen der / Allmechtige Gott

ein fröliche aufferstehung / verleihe Ame(n).

W ZV(M) IVNGEN GEVPPEL

BLVMEN · WASEN ·

V(ON) GLAVBVRG FILBEL ·

V(ON) HOLTZHAVSE(N) ·

DARFELDE(N)a)


  1. Für DORFELDEN.

Kommentar:

Nach Epitaphienbuch Zum Jungen.

Schrift:

Kapitalis (W)

References

Bibliography:

  • Epitaphienbuch Zum Jungen = Epitaphien der zum Jungen in Mainzer und benachbarten Kirchen. Illustr. Hs. von um 1633 (StaA Mz III M b, BPSP 2765a), 72 (Nachzeichnung).

Coat of Arms:

Zum Jungen/Geipel von Schöllkrippen · Zum Jungen · Geipel von Schöllkrippen · Blum · Wasen · Glauburg · Vilbel · Holzhausen · Dorfelden

Editing:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 151.

Citation
„Karl zum Jungen und seine Ehefrau Ursula, geb. Geipel von Schöllkrippen 1587 oder 1599, Königstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2470> (Stand: 20.3.2023)