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Nikolaus und Margareta Bruting, kurz nach 1466 / 3. Drittel 15. Jahrhundert ?, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Der ursprüngliche Bestattungsort lag in der Dreikönigskapelle1); heute aufrecht an der Nordwand der mittleren Kapelle des Südquerhauses angebracht (Plan K Nr. 26).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Klosterkirche

Characteristics

Dating:

kurz nach 1466 / 3. Drittel 15. Jahrhundert (?)

Type:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

104 x 197 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6-7 cm

Description

Description:

Rotsandsteinplatte mit der Umrißzeichnung des nebeneinander stehenden Ehepaares m zeitgenössischer Tracht. Beide Figuren halten Rosenkränze in den zum Gebet aneinan-dergelegten Händen. Auf dem Rand läuft die Grabinschrift zwischen kräftigen Linien um.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Estate:

Bürger

Dargestellte Personen:

Ehepaar Nikolaus und Margareta Bruting.

Die früheste urkundliche Erwähnung des aus Eltville stammenden Ehepaares liegt aus dem Jahre 1432 vor. Gegen die Zahlung von 400 Gulden und die Überschreibung ihres Hauses zu Eltville an Eberbach wurden Nikolaus und Margareta Bruting in die Laienbrüderschaft des Klosters aufgenommen2) und im Bruderschaftsbuch an siebter Stelle der Aufnahmen eingetragen.3) Die Abtei übernahm zugleich die Verpflichtung zur lebenslangen Versorgung des Ehepaares. Vom 4. März 1462 datiert die Urkunde zum Kaufgeschäft eines Hofes in Obersaulheim; 4) im Jahr darauf verkaufte Erzbischof Adolf von Nassau dem Eberbacher Laienbruder Land im Eltviller Gerichtsbezirk.5) Mit seiner Verfügung für den Todesfall vom 15. März 1466 vermachte Bruting der Abtei sein gesamtes Hab und Gut in seinem Heimatort.6) Der Zeitpunkt seines Todes dürfte weitestgehend zwischen dem Testament und dem Jahrhundertende einzuordnen, jedoch wohl nicht allzu lange nach 1466. Die Minuskelschrift erlaubt eine Einschränkung nur insoweit, als sie nicht aus der ersten Jahrhunderthälfte stammt und auch nicht die spätgotischen Zierformen des Jahrhundertendes aufweist. Zum Tode der Ehefrau liegt kein Anhaltspunkt vor. Daß Bruting 1518 längst tot war, geht aus einem Vertrag zwischen Eberbach und einem Erben Brutings hervor.7)

1) Anonymus in sacello trium regum.

2) HStAW 22/1448 zu 1432 Februar 7.

3) Bruderschaftsbriefe fol. l.

4) Von diesem hatte er auf Lebenszeit einen Zins von 40 Malter Korn, Geldzinsen, Hühner- und Gültabgaben zu erwarten, wofür ihm Eberbach verschiedene Liegenschaften als Unterpfand gab, vgl. Gesamttext in HStAW 22/1606, Regest in Roth, Geschichtsquellen I 175 Nr. 1299.

5) HStAW 22/1608; Roth, Geschichtsquellen II Nr. 209 mit der Größenangabe von sechs Morgen.

6) HStAW 22/1625.

7) HStAW 22/1894 zu 1518 Mai 4, Eberbach zahlte ihm 45 Gulden für den Verzicht auf sein Erbteil.

Inscription

Umschrift:

Hic su(n)t sepulti nicolaus / bruting cum vxore sua margareta confratres · / hui(us) monast(e)rii quorum · / a(n)i(m)e requiescant in sancta pace amen ·

Schrift:

Gotische Minuskel

References

Bibliography:

  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 82
  • Monsees, Totengedächtnis- und Bauinschriften Abb. 5.

Editing:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 189, Nr. 228.

Citation
„Nikolaus und Margareta Bruting, kurz nach 1466 / 3. Drittel 15. Jahrhundert ?, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/1925> (Stand: 24.3.2006)