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Getzela von Kronberg, geb. von Hatzfeld 1396, Kronberg

Kronberg · Gem. Kronberg im Taunus · Hochtaunuskreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Kronberg

Premises:

Kronberg, Burgkapelle

Angaben zum Standort:

Im Boden im Anschluss an die Grabplatte Hartmuts (VII.) d. J. (Kat.-Nr. 7) liegend.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Liegt heute im Boden eng vor der Nordwand der Kapelle.

Characteristics

Dating:

1396

Type:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

128 x 267 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

8-10 cm

Description

Description:

Grabplatte der Getzela von Kronberg, geb. von Hatzfeld. Schlichte Platte aus rotem Sandstein. Rossel beschrieb sie 1860 als „kolossales Epitaph (...) dem noch übler mitgespielt worden ist“ und wies auf die „Konturen eines linken Armes und einer Gewandspitze“ hin,1) die heute kaum noch erkennbar sind. Von der ehemals auf der Randleiste der Steinplatte umlaufenden Grabinschrift blieben nur noch Bruchstücke übrig; die linke ist vollständig zerstört. Im unteren Feld stehen zwei Wappen. Worttrenner sind zeittypische Quadrangel.


  1. Rossel, Ruhestätte.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en)

Estate:

adlige Personen

Enthaltene Wappen:

abgetreten2)

Kronberg (?)3)


  1. Rossel: „Ein Schild, das einem Vierblatt ähnelt“; die von Hatzfeld führten in Gold eine schwarze Doppelhafte, vgl. Möller, Stammtafeln NF I 32. Die Linie zu Wildenburg hingegen quadrierte ihr Wappen mit dem Hatzfeldischen und 3 roten Rosen in Weiß, so Langhammer, Kronberger Wappenbuch Taf. 45; Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. II, 7. Abt. (Nassau) 2 m. Taf. 2.
  2. Rossel: „Cronberger Schild (vom Flügelstamm)“. Dies passt aber nicht zur Genealogie. Hier ist der Ohrenstamm zu erwarten, vgl. Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. VI, 7. Abt. (Nassau, Abgestorbene) 4 m. Taf. 4 sub “Johannesstamm“, der in der Helmzier zwei silberne Eselsohren auf gekröntem Helm führte.

Dargestellte Personen:

Da das erkennbare a von d(omi)na keinem der Gewährsmänner aufgefallen war, sondern als ein s für dominus überliefert wurde, suchte man in der Stammfolge nach einem Mann mit diesem Todesjahr. Oetter hatte die Grabplatte gar nicht erwähnt und Rossel konnte trotz Autopsie aufgrund der stark fragmentarischen Inschrift keine Identifizierung bieten. Hingegen schrieb v. Ompteda die Grabplatte dem von ihm als Walter (VIII.) gezählten Walter (VI.) aus dem Ohrenstamm zu.4) Dieser Walter5) war der um 1367 erstmals erwähnte Sohn Franks (VIII.) aus dem Ohrenstamm (Kat.-Nr. 9) und der Loretta von Reifenberg (Kat.-Nr. 5) und starb am 4. April oder 21. September 1400.6) In der Familienstammfolge ist das Todesjahr 1396 allein auf Walters erste Ehefrau Getzela zu beziehen, eine Tochter des Ritters Kraft VII. von Hatzfeld;7) die Eheschließung zwischen Walter und ihr wird zu 1371 genannt. Getzela erscheint 1396 letztmalig, und Walter verband sich am 19. Mai 1397 mit Elsa, Tochter des Ritters Dietrich von Runkel, in zweiter Ehe, so dass von Getzelas Tod im hier angegebenen Jahr auszugehen ist. Dass die Grabplatte dieser Getzela zugeschrieben werden kann, lässt sich durch Rossels Wappenbeobachtung erhärten, der trotz der starken Abtretung ein Schildbild erkannte, das „einem Vierblatt“ ähnelt///////e, was durchaus mit dem Hatzfeldischen Wappen2) in Einklang zu bringen ist.


  1. v. Ompteda 113f. Er bezeichnete ihn als „Ahnherr der acht souveränen Häuser Preußen, England, Hannover, Bayern, Hessen, Sachsen-Weimar, Sachsen-Coburg und Mecklenburg-Strelitz“.
  2. Vgl. zu diesem Gensicke, Die von Kronberg 312, Nr. 60.
  3. Ebd. Nr. 58 und Gensicke, Die von Reifenberg II, Sp.185, Nr. 5; Europ. Stammtafeln NF XII Taf. 4.
  4. Gensicke, Die von Kronberg 312f., Nr. 60 Anm. 320, Gensicke Nr. 60 auch zum Folgenden. Die Europ. Stammtafeln NF VIII Taf. 109 nennen zum Todesjahr 1396 eine Anna, Tochter des Kraft VII. von Hatzfeld und der Christina Buches von Staden, als Ehefrau eines Frank vom Flügelstamm mit dem Vermerk „tot im Jahre 1396“; das steht im Widerspruch zu Europ. Stammtafeln NF XII Taf. 8, in der eine Eheverbindung Franks (Flügelstamm) mit Gertrud von Hatzfeld zu Wildenburg angegeben ist, die jedoch 1409 noch lebte. Da das Kronberger Wappen ohne Beizeichen ist, kann Rossel hier nicht das Wappen des Flügelstammes erkannt haben. Deshalb kann die Grabplatte nicht dieser Gertrud von Hatzfeld gehört haben.
  5. Rossel: „Ein Schild, das einem Vierblatt ähnelt“; die von Hatzfeld führten in Gold eine schwarze Doppelhafte, vgl. Möller, Stammtafeln NF I 32. Die Linie zu Wildenburg hingegen quadrierte ihr Wappen mit dem Hatzfeldischen und 3 roten Rosen in Weiß, so Langhammer, Kronberger Wappenbuch Taf. 45; Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. II, 7. Abt. (Nassau) 2 m. Taf. 2.

Miscellaneous:

Der schlechte Erhaltungszustand der Grabplatte erlaubt keine ausführliche Beschreibung der Schrift, die noch im Zweilinienschema steht.

Inscription

Umschrift:

[– – –] mille/simo · ccca) · nonagesi(m)o · sexto · viiib) non[as] / [a]ug(usti)c) ·

ob(iit) · d(omi)nad) [– – –/– – –]


  1. Fehlt bei Rossel, der eine Fehlstelle anzeigt.
  2. Sic! Ein achter Tag vor den Nonen ist nicht möglich, da die Nonen immer entweder den fünften oder den siebten Tag eines Monats bezeichnen, es im August maximal den 4. Tag vor den Nonen gab und weiter zurückliegende Tage von den Kalenden aus gerechnet werden, freundl. Hinweis von Dr. Rüdiger Fuchs, Mainz. Offenbar beruht die Datumsangabe auf einem Irrtum des Herstellers.
  3. Tagesangabe fehlt bei Rossel, der eine Fehlstelle anzeigt.
  4. d(omi)n(u)s Rossel.

Übersetzung:

(...) 1396, am 8. Tag vor den Nonen des August (28. Juli?) starb Frau (...).

Schrift:

Gotische Minuskel

References

Bibliography:

Coat of Arms:

abgetreten · Kronberg (?)

Editing:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 12.

Citation
„Getzela von Kronberg, geb. von Hatzfeld 1396, Kronberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2436> (Stand: 20.3.2023)