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Funerary Monuments

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Adolf III. Graf von Nassau-Wiesbaden-Idstein 1511, Wiesbaden

Wiesbaden · Gem. Wiesbaden · Stadt Wiesbaden
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Wiesbaden

Premises:

Wiesbaden, ehem. Mauritiuskirche

Angaben zum Standort:

Nach Dors ehemals im Chor uf der rechten Seiten hart an dem Altar,1) also auf der Nordseite in Nähe zu seinem Epitaph.

1850 beim Brand der Kirche zerstört.


  1. Dors fügte hinzu "vermuhtlich uf dem Grab Graf Adolfs".
Characteristics

Dating:

1511

Type:

Grabplatte

Conservation:

verloren

Description

Description:

Die Grabplatte wurde 1632 von Dors in Tuschfederzeichnung überliefert. Demzufolge befand sich im Bildfeld unter einem Kleeblattbogen, dessen Kreisbogenstücke sich astwerkartig überschneiden, die Standfigur des Verstorbenen in Richterrobe im Gebetsgestus. In den vier Ecken saßen Wappenschilde. Auf dem unteren Plattenrand stand die Jahreszahl.

Sex, Age, Family Status:

männliche Person(en)

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Breda2); Nassau-Dillenburg, Baden-Sponheim3).


  1. Drei Halbmonde.
  2. Die Großelternwappen in der Zeichnung gegenüber der Ahnenlinie vertauscht; das war wohl auf dem Original schon der Fall, vgl. folgende Nr.

Dargestellte Personen:

Graf Adolf III. von Nassau-Wiesbaden-Idstein.

Der am 6. Juli 1511 verstorbene Graf wurde 1443 als Sohn Johanns II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und dessen Ehefrau Maria, Tochter des Grafen Engelbert I.von Nassau-Dillenburg und der Johanna von Wassenaer-Polanen in Breda geboren.5) Adolf III. stand zunächst in kaiserlichen Diensten, seit 1500 war er erster Richter am Reichskammergericht,6) worauf seine Kleidung7) hinweist. Er verehelichte sich am 23. März 1479 mit Margaretha von Hanau-Lichtenberg.

Das Denkmal zeigt in Komposition, Aufbau und Ausführung eine enge Verwandtschaft mit dem Epitaph des ebenfalls 1511 verstorbenen Frankfurter Patriziers Wigand von Heinsberg8) in der Kirche der ehemaligen Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau. Dieses Werk, bislang als Werk des Mainzer Bildhauers Hans Backoffen bezeichnet, wird einer unbekannten Mainzer Meisterhand zugewiesen,9) die auch Adolfs III. Grabplatte und sein Epitaph angefertigt haben dürfte.


  1. Vgl. Europ. Stammtafeln NF I,1 Taf. 62; zu ihrem verlorenen Grabmal in der Idsteiner Unionskirche vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nr. 241.
  2. Renkhoff, Nass. Biographie 554 Nr. 3052; zum Reichskammergericht vgl. Diestelkamp, Reichskammergericht 7f.
  3. Auf dem Epitaph ist er in Prunkrüstung dargestellt.
  4. Vgl. dazu DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nr. 352.
  5. Goeltzer, Backoffen 2, 35-39 zu diesem Denkmal.
Inscription

Umschrift:

M . D . X I .

Kommentar:

Nach Dors. Früheste nachweisbare Kapitalis in Wiesbaden.

Schrift:

Kapitalis

References

Bibliography:

  • Dors, Genealogia fol. 55v, bearb. Hauck/Laufer 151 Nr. 28 mit Abb. 53
  • St. George, Kopie 71 (nach Dors)
  • Rossel, Kirchl. Alterthümer 32 (nach Dors)
  • Roth, Geschichte Wiesbaden 281 (nach Dors)
  • Buschmann, Nordfriedhof 150 Nr. 5, 469 (Abb. nach Dors).

Keywords:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Coat of Arms:

Nassau-Wiesbaden-Idstein · Wiesbaden-Idstein, Nassau- · Breda · Nassau-Dillenburg · Baden-Sponheim

Editing:

Die Inschriften der Stadt Wiesbaden. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees, unter Mitarbeit von Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 51), 2000, S. 47, Nr. 47.

Citation
„Adolf III. Graf von Nassau-Wiesbaden-Idstein 1511, Wiesbaden“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2130> (Stand: 21.3.2006)