Funerary Monuments
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Philipp (II.) von Kronberg (Flügelstamm) 1386 (?), Kronberg
- Kronberg · Gem. Kronberg im Taunus · Hochtaunuskreis | Historical Gazetteer
- Place of Location ↑
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Place of Location:
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Premises:
Kronberg, Burgkapelle
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Angaben zum Standort:
1763/64 von Oetter als „geharnischter Ritter neben dem hohen Altar“ überliefert.
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Angaben zum Aufbewahrungsort:
Die Figurenplatte aus rotem Sandstein wurde nach der Wiederherstellung der Kapelle nach dem Zweiten Weltkrieg innen an der Chorwand links neben dem Altar aufgerichtet.
- Characteristics ↑
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Dating:
1386 (?)
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Type:
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Material:
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Conservation:
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Dimensions:
98 x 246 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
10-11 cm
- Description ↑
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Description:
Grabplatte Philipps (II.) von Kronberg (Flügelstamm). 1763/64 von Oetter als „geharnischter Ritter neben dem hohen Altar“ überliefert, wurde die Figurenplatte aus rotem Sandstein nach der Wiederherstellung der Kapelle nach dem Zweiten Weltkrieg innen an der Chorwand links neben dem Altar aufgerichtet. Im Feld ist das Halbrelief des Verstorbenen abgebildet, der einen Vollharnisch trägt. Sein von einer Beckenhaube bedeckter Kopf ruht auf dem großen Familienwappen. Die Spitze des am tiefhängenden Hüftgürtel befestigten Langschwertes bohrt sich in das geöffnete Maul eines kleinen, am Boden kauernden Fabelwesens.1) In der linken Hand hält der Ritter seinen Topfhelm. Die in modisch spitzen Schuhen steckenden Füße der Ritterfigur stehen auf einem liegenden Löwen, wobei der rechte Fuß auch das kleine Fabelwesen berührt. Auf dem Rand der Steinplatte beginnt die Inschrift links über dem rechten Ellbogen der Figur und läuft ohne optische Trennung vom Feld im Uhrzeigersinn um, wobei das obere Schriftband aufgrund des Wappens nur knapp beschrieben und das untere von den Symboltieren unterbrochen ist. Am rechten Ellenbogen sind die Buchstaben zusammengeschoben und auf der Leiste leicht nach außen gerückt, während die Schrift vom linken Ellenbogen unterbrochen ist. Worttrenner sind zeittypische Quadrangel.
- Vgl. zur Ikonographie Bauer 227 und Breiding, Eintracht 6.
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Sex, Age, Family Status:
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Estate:
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Enthaltene Wappen:
Kronberg (Flügelstamm)2).
- Kronberg (Flügelstamm): geviert, 1/4. rot, 2/3. in Silber blaues Eisenhutfeh; Helmzier wie Schild, vgl. Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. VI, 7. Abt. (Nassau, Abgestorbene) 4 m. Taf. 4.
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Dargestellte Personen:
Obwohl die Inschrift erhalten ist, wurde das Grabmal in der älteren Literatur unsicher zugeordnet.4) Hellmuth Gensicke identifizierte den Verstorbenen wohl richtig als Philipp (II.)5), den vierten Sohn des Hofmeisters und obersten Amtmannes des Mainzer Erzstifts Ulrich aus dem Flügelstamm und der Gertrud von Bellersheim.6) Philipp, 1377 und nochmals 1380 in Fehden mit der Reichsstadt Frankfurt verwickelt,7) war 1383–84 Hanauer Amtmann in Königstein und im August 1385 an einer Fehde seines Herrn Ulrich von Hanau beteiligt.8)
- Oetter überlieferte nur das Todesjahr 1382, ohne den Namen des Verstorbenen mitzuteilen; v. Ompteda 96, Schaum-Benedum, Grabsteine 184 und Bauer 227 und 257 mit Anm. 58 schrieben die Grabplatte irrig Frank (VIII.) vom Ohrenstamm (Kat.-Nr. $$$9) zu, während Fischel, Mittelrheinische Plastik 101f. sie Hartmut (VII.) vom Kronenstamm mit dem falschen Todesjahr 1382 zugewiesen hatte.
- Gensicke, Die von Kronberg 314 zu Nr. 63 d; Gensicke, Stammfolge 136 zu Nr. 63; vgl. auch Ronner, Die von Kronberg 163.
- Zu ihren Grabstätten im Kloster Eberbach vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nr. 127.
- Vgl. Ronner, Herren von Kronberg Nr. 3029 zu 1377 Juni 15; ebd. Nrr. 3037–3039 zu 1380.
- Ebd. Nr. 3294 zu 1385 August 29.
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Miscellaneous:
Die Minuskeln wurden aus dem Stein ausgespart und die auffällig großen und flächigen Buchstaben so miteinander verbunden, dass die Inschrift einen ornamentalen Charakter aufweist. Beim Tagesdatum wurden die letzten beiden i-Hasten zu einem y verbunden. Damit ergibt sich aus iiiy nonas der 5. Tag vor den Nonen des Dezembers und somit ein Problem, da dies der 1. Dezember ist, der üblicherweise mit Kalendis Decembris angegeben wird. Möglicherweise war man bei der Berechnung des Tagesdatums irrtümlich davon ausgegangen, dass im Dezember, wie auch in einigen anderen Monaten, die Nonen auf dem 7. Tag des Monats liegen. In diesem Fall ergäbe sich der 3. Dezember. Philipps Todesdatum wird aber neuerdings mit dem 2. Dezember 1386 angegeben.3) Zu diesem Ergebnis kommt man auch mittels der neuen Lesung von Jahreszahl und Tagesdatierung (Anm. b).
- Europ. Stammtafeln NF XII Taf. 8.
- Inscription ↑
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Umschrift:
+ anno · d(omi)ni · mo · / ccco / lxxxvoa) // iiiyob) · nonas · dece(m)b(ri)s o(biit) ·
d(omi)n(v)s / phili//[pp(vs)]c) / de · crone(n)b(er)g · cvi(vs) · a(n)i(m)a · req(vi)escatd) · in · pace
- lxxxii Oetter; v. Ompteda 247; l xxxvi Gensicke; Breiding.
- Sic! Das y steht für ij. iiii Gensicke, iiv Breiding. Wahrscheinlich gehört das erste i noch zur Jahreszahl, wurde aber nicht entsprechend optisch abgetrennt. Damit ergäbe sich der Text lxxxv//i · iiy und die Datierung 4. Tag vor den Nonen des Dezember 1386.
- p dargestellt durch spiegelverkehrtes h; h unten geschlossen wie b.
- Die Fahne des r fehlt.
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Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1385 (1386?), am 5. (4.?) Tag vor den Nonen des Dezember (1. (2.?) Dezember), starb Herr Philipp von Kronberg, dessen Seele in Frieden ruhe.
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Schrift:
- References ↑
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Bibliography:
- Oetter, Samuel Wilhelm: Der Wöchentlichen Wappenbelustigung sechstes Stück, Anhang: Nachricht von den Wappen der abgestorbenen Graven von Cronenberg. Augsburg 1764, S. 21–40, hier S. 33.
- Lotz, Wilhelm: Die Baudenkmäler des Regierungsbezirks Wiesbaden. Hrsg. von Friedrich Schneider. Berlin 1880; ND Walluf bei Wiesbaden 1973, S. 264.
- Ompteda, Ludwig Freiherr v.: Die von Kronberg und ihr Herrensitz. Frankfurt a. M. 1899, S. 96 m. Abb., 247 (nach Oetter).
- Bauer, Sofie: Kunstdenkmäler der Herren von Kronberg. In: Kronberg im Taunus. Beiträge (s. dort) S. 217–332, hier S. 227, 287 m. Abb. 22.
- Gensicke, Hellmuth: Zur Geschichte des nassauischen Adels: Die von Kronberg. In: Nass. Annalen 98 (1987), S. 297–318, hier S. 314 Anm. 344..
- Ronner, Wolfgang: Die von Kronberg und ihre Frauen. Begegnungen mit einem Rittergeschlecht. Neustadt an der Aisch 1992, S. 163 m. Abb. 158.
- Ronner, Wolfgang: Die Herren von Kronberg und ihr Reichslehen 1189–1704. Regesten u. ergänzende Texte. Frankfurt a. M. 1999, Nr. 213 (nach Oetter).
- Breiding, Dirk: Familiäre Eintracht: Ritterliche Grabmäler des 14. Jahrhunderts in der Burgkapelle von Kronberg, S. 14 Anm. 42.
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Coat of Arms:
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Editing:
- Citation ↑
- „Philipp (II.) von Kronberg (Flügelstamm) 1386 (?), Kronberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/2435> (Stand: 20.3.2023)