Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Vernawahlshausen

Ortsteil · 132 m über NN
Gemeinde Wesertal, Landkreis Kassel 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

22 km nordöstlich von Hofgeismar

Geographical Situation:

Kleines Dorf mit altem Kern und zwei Hauptachsen am südlichen, linken Ufer der Schwülme, einem Nebenfluss der Weser, unmittelbar an der Grenze zum Bundesland Niedersachsen. Kirche in zentraler Lage. Durch den Ort führen die L 3392 von West nach Ost und die K 80 von Nord nach Süd

Earliest Reference:

1224-1233

Historical Names:

Naming:

  • villa (1288)
  • Dorf (um 1380)

Settlement Sites:

Land Consolidation:

1887-91

Earliest Local Map:

1775

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3543086, 5721422
UTM: 32 U 542995 5719573
WGS84: 51.625532° N, 9.621126° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

633030080

Frühere Ortskennziffer:

633027020

Land Usage Statistics:

  • 1885 (Hektar): 432, davon 283 Ackerland (= 65,51 %), 91 Wiesen (= 21,06 %), 2 Holzungen (= 0,46 %)
  • 1961 (Hektar): 496, davon 0 Wald

Population Statistics:

Charts:

Vernawahlshausen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1288: Herzogtum Braunschweig, Amt und Gieselwerder
  • 1303: Erzstift Mainz, Amt Gieselwerder
  • 1409: Burg und Gericht Gieselwerder (Mainzer Pfandbesitz der Herren von Hardenberg)
  • 1462: Landgrafschaft Hessen, Gericht Gieselwerder
  • 1551: Landgrafschaft Hessen, Amt Gieselwerder
  • 1585: Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1803-1806: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1807-1813: Königreich Westphalen, Departement der Leine, Distrikt Göttingen, Kanton Bodenfelde
  • 1814-1821: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg
  • 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
  • 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
  • 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
  • 1972: Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel

Former Administrative District:

Hofgeismar

Court:

  • bis 1822: Amt Sababurg
  • 1822: Justizamt Sababurg (Sitz Veckerhagen)
  • 1867: Amtsgericht Veckerhagen
  • 1879: Amtsgericht Veckerhagen
  • 1932: Amtsgericht Karlshafen
  • 1943: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
  • 1949: Amtsgericht Karlshafen
  • 1968: Amtsgericht Hofgeismar (Zweigstelle Karlshafen)
  • 1969: Amtsgericht Hofgeismar

Lordship:

Ursprünglich haben die Herren von Uslar herrschaftliche Rechte und Grundbesitz in Vernawahlshausen. Sie geben im 13. und 14. Jahrhundert zu Güterübertragungen an das Kloster Lippoldsberg ihre Zustimmung.

1288 verpfänden die Herzöge Albert und Wilhelm von Braunschweig dem Grafen Otto von Everstein Schloss und Stadt Gieselwerder mit den zugehörigen Dörfern und Vogteien, wozu auch das Dorf Vernawalshausen gehört. Die weitere Entwicklung ist einerseits mit der des Klosters Lippoldsberg und der des Amtes Gieselwerder verknüpft. Andererseits erheben vom 14. bis ins 16. Jahrhundert sowohl die Herzöge von Braunschweig, der Mainzer Erzbischof als auch die Landgrafen von Hessen herrschaftliche Ansprüche auf Vernawahlshausen. 1538 werden die Grenzstreitigkeiten zwischen Hessen und Braunschweig beigelegt und der Ort endgültig dem hessischen Territorium eingegliedert.

Gemeindeentwicklung:

Am 1.2.1971 erfolgte im Zuge der hessischen Gebietsreform der Zusammenschluss der Gemeinden Lippoldsberg und Vernawahlshausen zur neu gebildeten Gemeinde Wahlsburg, deren Ortsteil Vernawahlshausen wurde. Seit dem 1.1.2020 Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Wesertal.

Property

Manorial System and Landholding:

  • Vgl. Herrschaft
  • Wichtigster Grundherr in Vernawahlshausen ist spätestens seit dem 13. Jahrhundert das Kloster Lippoldsberg, das seinen Besitz in der Folge ausbauen kann. Um 1380 verfügt das Kloster über sechs Hufen und eine Mühle. Mit Einführung der Reformation fällt der Besitz an die Landgrafen von Hessen.

Tithes:

1262 verpfänden Hermann und Ernst von Uslar den Zehnten in Vernawahlshausen an das Kloster Lippoldshausen

Um 1350 verfügte das Benediktinerinnenkloster Lippoldsberg über den Zehnten in Wahlshausen.

Church and Religion

Local Churches:

  • Die Kirche wird 1293 genannt.
  • Romanische Saalkirche mit quadratischem Chor und Westturm, flachgedecktes Schiff 1589 angebaut

Guardianships:

  • Margaretha [1492]

Parochial Affiliation:

Bis zur Reformation gehören Schoningen und Verliehausen als Filialen zur Pfarrgemeinde, sie gehen beide danach verloren. Vernawahlshausen gehört zur Klasse Gottsbüren. Die Pfarrstelle ist mit der Klinikseelsorge am Rehabiliationszentrum Lippoldsberg verbunden

Patronage:

1293 erhält das Kloster Lippoldsberg bei einem Tauschgeschäft das Kirchenpatronat von Herzog Albrecht von Braunschweig.

Seit 1527 steht das Patronat dem Landesherren zu.

Conversions:

Erster evangelischer Pfarrer: Johann Wigesheim ca. 1527

Intermediate Church Authorities:

1519/20: Archidiakonat Nörten, Erzpriestersprengel Ödelsheim

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit zwei Klassen

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Mills:

Die Mahlmühle im Bereich der Flur "Der Mühlenkamp" wurde mit dem Wasser der Schwülme betrieben, später noch mit zwei Turbinen

References

Bibliography:

Citation
„Vernawahlshausen, Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/2100> (Stand: 25.11.2022)