Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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5816 Königstein (Taunus)
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KDR 100, TK25 1900 ff.

Kloster Retters

Gasthaus · 279 m über NN
Gemarkung Fischbach; vgl. Rettershof, Gemeinde Kelkheim (Taunus), Main-Taunus-Kreis 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Gasthaus

Localization:

9 km nordwestlich von Hofheim am Taunus

Geographical Situation:

4 km nordwestlich von Kelkheim, nahe der B 455 im Kelkheimer Stadtwald

Settlement Development:

Im Jahre 1146 bestätigt der Erzbischof Mainz die Klosterstiftung des Grafen Gerhard von Nürings zur Ansiedlung des Prämonstratenserorden in Retters und Braubach. Das zunächst als Doppelkloster und seit 1222 als reines Nonnenkloster geführte Stift erwarb schnell große Besitzungen im näheren Umland. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts Geriet die Abtei in immer stärkere Abhängigkeit zu den Herren von Eppstein und ab Mitte des 14. Jahrhunderts setzte der langsame wirtschaftliche Niedergang ein. Das Kloster war auch von verschiedenen Fehden betroffen, so dass seine Güter 1374 von Reifenberger Rittern geplündert wurden.

1540 führte Graf Ludwig von Eppstein die Reformation in seinem Herrschaftsbereich ein und begann damit Klöster und Stifte aufzulösen. Im Jahre 1559 wurde das Kloster aufgelöst und 1564 kaufte der Graf von Stolberg-Königstein die letzte Nonne aus.

Von 1559 bis 1883 wurde der Rettershof als staatliches Hofgut benutzt und von verschiedenen Pächtern bewirtschaftet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Hof durch kaiserliche Truppen gebrandschatzt.

1883 erwarb Frederik Arnold Rodewald zu Feldheim das Gut, wo er ein Schlösschen im Tudor-Stil für seinen Tochter und deren Ehemann erbauen ließ. Diese verkauften den Rettershof 1903 an den Freiherrn von Vincke und dessen Ehefrau Sybille von Hessen.

Ab 1924 befand sich der Hof im Besitz der Familie von Richter, welche sich von dan von Richter-Rettershof nannte. Die Familie ließ in den 1920er und 30er Jahren umfangreiche Renovierungs- und Umbauarbeiten durchführen.

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs diente das Schlösschen bis 1953 der US-Armee als Quartier und bis in die Mitte der 50er-Jahre hatte die Organisation Gehlen hier ihren Sitz. Ab Mitte der 50er-Jahre wurde das Gebäude von einer privaten Sprachenschule genutzt. Das Hofgut wurde weiterhin von der Familie Richter-Rettershof bewirtschaft. Am Ende der 70er-jahre wurde das Schlösschen an die Hare-Krishna-Sekte vermietet.

Seit 1980 befand sich der Rettershof schließlich im Besitz der Stadt Kelkheim, welche das Schlösschen zu einem Hotel umbauen ließ und den Reiterhof noch heute für kulturelle Veranstaltungen nutzt.

Historical Names:

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3459415, 5559388
UTM: 32 U 459356 5557604
WGS84: 50.169252° N, 8.43088° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

43600802008

Land Usage Statistics:

  • 1222: 5 Hufen Acker, Wiesen und Wald (NUB 380)
  • 1668: 186 Morgen Land
  • 1990 gehörten zu Schlösschen und Gutshof noch 110 Hektar Land.
Constitution

Administrative Area:

  • undatiert: Oberliederbacher Mark
  • 1538: Amt Königstein
  • 1581: Kellerei Eppstein
  • 1787: Kurfürstentum Mainz, Unteres Erzstift, Oberamt Höchst und Königstein, Amtsvogtei Eppstein
  • 1816: Herzogtum Nassau, Amt Königstein
  • 1866: Preußen Provinz Hessen-Nassau, Obertaunuskreis
  • 1928: Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Main-Taunus-Kreis
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Taunus-Kreis

Former Administrative District:

Main-Taunus-Kreis

Court:

Lordship:

Grafschaft Nürings

1162: Erzbistum Mainz

14 Jahrhundert: Herrschaft Eppstein

1433: von Eppstein-Münzenberg und Eppstein-Königstein

1538: von Stolberg Königstein

1581: Kurmainz

1797: unter französischer Verwaltung

1803: Nassau-Usingen

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1146 bestätigt der Mainzer Erzbischof die Schenkung des Grafen Gerhard von Nürings zur Klostergründung.
  • 1581 schenkt Christoph von Stolberg-Königstein den Rettershof dem Frankfurter Bartholomäusstift.
Church and Religion

Guardianships:

  • Maria; Nikolaus

Monasteries:

Conversions:

Einführung der Reformation: 1540

Katholischer Bekenntniswechsel: nach 1581

Culture

Infirmaries:

1280 lässt sich ein Krankenhaus (infirmaria) nachweisen (NUB 969).

References

Bibliography:

Citation
„Kloster Retters, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/11245> (Stand: 17.11.2020)