Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Historical Gazetteer

Rödgen

Stadtteil · 194 m über NN
Gemeinde Gießen, Landkreis Gießen 
Settlement | Statistics | Constitution | Property | Church and Religion | Culture | Economy | References | Citation
Settlement

Settlement Type:

Dorf

Localization:

5,5 km nordöstlich Gießen

Geographical Situation:

Geschlossenes Dorf mit regellosem Grundriß auf einem nach Norden und Westen in die Wieseck-Aue abfallendem Hang. Kirche mit ummauertem Kirchhof auf einem Mittelterrassenvorsprung im dicht bebauten Ortskern. Moderne Bebauung im Süden und Westen.

1897 Eröffnung des Bahnhofs an der Eisenbahnlinie Gießen – Fulda ("Vogelsbergbahn") (Inbetriebnahme der Strecke 29.12.1869). 1979 Schließung des Bahnhofs.

Earliest Reference:

1252 (?)

Vorbemerkung Historische Namensformen:

Die Belege zu 1017, 1052 und 1299 lassen sich nicht zweifelsfrei diesem Rödgen zuordnen (vgl. Drieß, Geschichte Rödgens).

Historical Names:

Naming:

  • villa 1299

Settlement Sites:

Earliest Local Map:

(1846-1896), 1930

Coordinates:

Gauß-Krüger: 3482397, 5607139
UTM: 32 U 482330 5605336
WGS84: 50.599653° N, 8.750317° O OpenLayers

Statistics

Location Code:

531005070

Land Usage Statistics:

  • 1854 (Morgen): 1717, davon 1055 Acker, 368 Wiesen, 294 Wald
  • 1961 (Hektar): 449, davon 74 Wald

Population Statistics:

  • 1577: 22 Hausgesesse
  • 1630:1 dreispänn., 9 zweispänn., 3 ein-spänn. Ackerl., 31 Witwen, 9 Vormundsch.
  • 1669: 152 Seelen
  • 1742: 2 Geistl./Beamte, 47 Untert., 6 Junge Mannschaften, 1 Beisasse/Jude
  • 1804: 300 Einwohner
  • 1834: 419 Einwohner
  • 1885: 617 Einwohner
  • 1925: 735 Einwohner
  • 1939: 839 Einwohner
  • 1950: 1243 Einwohner
  • 1961: 1371 Einwohner
  • 1830: 390 evangelische Einwohner, 9 Juden. 1961: 1083 evangelische, 262 römisch-katholische Einwohner
  • 1961 (Erwerbspers.): 137 Land- und Forstwirtsch., 289 Prod. Gewerbe, 102 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 148 Dienstleistung(en) und Sonstige

Charts:

Rödgen: Einwohnerzahlen 1834-1967

Data source: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: 1. Die Bevölkerung der Gemeinden 1834-1967.
Wiesbaden : Hessisches Statistisches Landesamt, 1968.

Constitution

Administrative Area:

  • 1017: Lahngau, Grafschaft des Grafen Gerlach (in pago Logenahi in comitatu Gerlachi comitis Lantswindehusen) [sofern der Beleg auf Rödgen zu beziehen ist]
  • 1508 und später: Gericht Busecker Tal
  • 1787: Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Ganerbschaft des Busecker Tals (Freiherr von Buseck und Freiherr von Buseck, genannt Brand je zur Hälfte)
  • 1820: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Busecker Tal
  • 1821: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezik Gießen
  • 1832: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Grünberg
  • 1837: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landkreis Gießen
  • 1848: Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Gießen
  • 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1918/19-1934: Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Gießen
  • 1945: Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1946: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Gießen
  • 1971: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Gießen
  • 1977: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreisfreie Stadt Lahn
  • 1979: Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gießen

Former Administrative District:

Gießen

Court:

  • 1823: Landgericht der Freiherr von Buseck
  • 1827: Landgericht Gießen
  • 1879: Amtsgericht Gießen

Gemeindeentwicklung:

Mit Wirkung vom 01.10.1971 nach Gießen eingemeindet

Property

Manorial System and Landholding:

  • 1252 geben der Ritter Eberwin gen. von Trohe und seine Ehefrau Jutta dem Kloster Arnsburg eine Hube Land zu Rödgen zum Seelgerät.
  • 1370 verkauft Kloster Schiffenberg Kloster Arnsburg Abgaben von einer Wiese unter dem Dorf zu den Rodechyn by Drahe (Urkundenbuch des Klosters Arnsburg 3 Nr. 990).
  • Stift Zelle (Schiffenberg) verfügt im 14. Jahrhundert über Pachteinnahmen (Römer, Einkünfteverzeichnisse).
  • 1489 verkauft Kloster Arnsburg den Grünberger Antonitern seinen Besitz zu Rödgen (zahlreiche Beständer) (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 2 S. 45 f.). 1494 verkauft die Witwe des Senand von Rodenhausen den Antonitern zu Grünberg ihr Gut Einartshausen gen. das Rodenhäuser Gut. Hierfür erhält sie im Tausch einen Hof zu Rödgen bei Buseck (Eckhardt, Die oberhessischen Klöster 3, 1 Nr. 192, 652).
Church and Religion

Parochial Affiliation:

1577 Pfarrei (ohne Beidörfer); seit 1838 Annerod Filiale von Rödgen. Ein Teil des Ortes mit der Kirche lag im Mittelalter in der Trierer, ein Teil in der Mainzer Diözese; letzterer war nach Großen-Buseck sendpflichtig.

Patronage:

Patronat 1577: von Buseck gen. Münch und von Trohe. Seit 1750 anderen Kollateralerben (Diehl, Hessen-darmstädtisches Pfarrer- und Schulmeisterbuch, S. 270f).

Diakonische Einrichtung:

Röschen, Beschreibung der evangelischen Pfarreien des Großherzogtum Hessen nennt für 1900 eine Dekanatsschwester in Annenrod, für 1928 eine Kleinkinderschule und eine Gemeindekrankenpflege durch zwei Diakonissen von Nonnenweier; nach Wegweiser für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau. Ausgabe von 1954 eine Schwesternstation mit 1, ein Kindergarten mit 1 Kraft

Conversions:

Einführung der Reformation vermutlich um 1530.

Erster nachweisbarer evangelischer Pfarrer: Michael Becker 1554-1556

Intermediate Church Authorities:

15. Jahrhundert: Pfarrei im Archipresbyterat Wetzlar, Archidiakonat St. Lubentius in Dietkirchen, Erzdiözese Trier

Sendpflichtig nach Großen-Linden, teilweise nach Sendbezirk Buseck (vgl.)

Jews:

Ab 1646 sind Juden in Rödgen nachweisbar (Hans, Buseck, S. 50)

Culture

Schools:

1910 Volksschule mit zwei Klassen, Schulhaus von 1890

Sprachgeschichte (Quellenfaksimiles):

Economy

Economy:

Brauerei Georg Erb 1875 gegr. Brauerei Wilhelm Fritzel 1900 geschlossen

References

Bibliography:

Citation
„Rödgen, Landkreis Gießen“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/ol/id/10441> (Stand: 5.7.2022)