Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

The Topography of National Socialism in Hessen

Outline map of Hessen
  • Vorschaubild
  • Vorschaubild

Spreng, NSDAP-Kreisleitung „Erbach“

Spreng, Gemeinde Reichelsheim (Odenwald), Odenwaldkreis | Historical Gazetteer
Spreng, Gem. Reichelsheim – During the NS Era: Spreng
Classification | Utilization | Indices | References | Illustrations | Citation
Classification

Category:

Parteiorganisationen

Sub Category:

NSDAP 

Utilization

Description:

Das Gasthaus „Zur Spreng“ fungierte zuerst als Sitz der „NSDAP-Ortsgruppe Spreng“ und diente danach als Standort der kreisweiten NSDAP-Parteileitung im Odenwald.

Nach der Auflösung der OG Spreng im Jahr 1928 blieb die Spreng das Zentrum der NS-Bewegung, da sie zum Sitz der Bezirksleitung bestimmt wurde und der seitherige Ortsgruppenleiter der OG Spreng Wilhelm Schwinn zum Bezirksleiter des Kreises ernannt wurde. Als Sitz der Bezirksleitung fanden im Gasthaus Spreng die Mitgliederversammlungen der umliegenden Ortsgruppen statt, eine der ersten größeren Versammlungen fand am 26. August 1928 statt. Ab 1929 wurden die Bezirksleitungen in Kreisleitungen umbenannt. Im Mai des Jahres 1931 wird das Wirtshaus Spreng überregional in der NS-Presse wie auch in der Zeitung des „Centralvereins jüdischer Bürger“ als antisemitische Gaststätte einer breiten Leserschaft präsentiert. Im Jahr 1932 fand in Erbach ein Kreisparteitag statt. Bei dieser Veranstaltung hatte die SS den vollständigen Sicherheitsdienst übernommen und ist darüberhinaus bei der Parade an den Führern vorbeigezogen. Die Spreng blieb bis 1934 der Sitz der NSDAP-Kreisleitung für das Gebiet des Odenwaldes. Danach zog die Kreisleitung in die Kreisstadt Erbach Kreisamt Erbach um. Der Gastwirt und Eigentümer der Pension Spreng bekleidete von 1929 bis 1945 das Amt des NSDAP-Kreisleiters und war zeitweise Abgeordneter des Hessischen Landtages und des Deutschen Reichstags: Wilhelm Schwinn.

Notes:

Die Angaben zum antisemitischen Wirtshaus in Bajohr, „Unser Hotel ist judenfrei“ beziehen sich sehr wahrscheinlich auf das Gasthaus „Zur Spreng“ im Odenwald, Kreis Erbach. Doch wird es dort falsch lokalisiert, nämlich nach Mecklenburg-Vorpommern bzw. nach Preußen.

Utilized From (First Mention):

1929/1930

Utilized Until (Last Mention):

7.4.1934

Pre NS-Utilization:

Das Anwesen wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut und diente bis Mitte des 20. Jahrhunderts als Gasthaus. Da es an verkehrsgünstiger Lage im Wald als Einzelgehöft errichtet wurde, nutzten vor allem Fuhrleute und Handlungsreisende die Pension "Zur Spreng".

Post NS-Utilization:

Das Anwesen wurde nach 1945 weiter als Gasthaus "Zur Spreng" genutzt und blieb im Eigentum des ehemaligen Kreisleiters der NSDAP im Odenwald. Später veräußerte die Besitzerfamilie das Anwesen. Im Jahr 2012 befindet sich dort in den umgebauten Stallungen ein Heim für Tiere und Räume im Hauptgebäude können als Tagungsraum gemietet werden.

Indices

Places:

Spreng

Keywords:

Parteiorganisationen · NSDAP

References

Bibliography:

Printed Sources:

  • CA ODW 6.4.1934
  • Höchster Festschrift 1933, S. 11f.

Unprinted Sources:

  • HStAD G 15 Erbach Nr. E 471 E
  • HStAD G 15 Erbach Nr. Q 86
Illustrations

Illustrations:

Citation
„Spreng, NSDAP-Kreisleitung „Erbach““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3292> (Stand: 18.4.2021)