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Elisabeth von Kronberg 1344, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historical Gazetteer
Place of Location | Characteristics | Description | Inscription | References | Citation
Place of Location

Place of Location:

Eberbach

Angaben zum Standort:

Ursprünglich in der alten Bernhardskapelle vor dem Altar der hll. Felix und Adauctus, heute an der Nordwand der mittleren Ostkapelle des südlichen Querhauses aufgerichte.

Heutiger Aufbewahrungsort:

Kloster Eberbach, Kreuzgang

Characteristics

Dating:

1344

Type:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Conservation:

erhalten

Dimensions:

116 x 256 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6,5 cm

Description

Description:

Grabplatte mit großem Kronberger Wappen im oberen Plattenteil, darunter zwei parallel nebeneinanderstehende kleinere Wappen. Auf dem Rand umlaufende Grabinschrift (A) zwischen Linien. Zwischen dem oberen und den unteren Wappenschilden stehen horizontal zwei Namen (B), von Linien begrenzt.

Sex, Age, Family Status:

weibliche Person(en)

Estate:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Kronberg; Ingelheim; Rheinberg (ein Balken).

Dargestellte Personen:

Elisabeth von Kronberg.

Die ungewöhnlich verwendeten und angeordneten Namensinschriften stehen in Bezug zu den Wappen: ELIZABET steht über dem Ingelheimer, LISA über dem Rheinberger Wappen. Diese Anordnung1) dürfte auf Wunsch des hinterbliebenen Ehemannes vorgenommen worden sein, der damit seinen beiden Ehefrauen ein gemeinsames Denkmal setzte. Die Grabplatte stellt neben derjenigen für Walter von Kronberg das älteste erhaltene Denkmal der Familie von Kronberg dar.2) Elisabeth, eine geborene von Ingelheim, war vor ihrer Eheschließung mit Walter V. von Kronberg mit Dietzo von Bechtolsheim verheiratet gewesen.3) Auch für ihren neuen Ehemann war es die zweite Ehe. Walter V. war zuvor von 1320-1335 mit Lisa von Rheinberg verehelicht, mit der er seinen einzigen Sohn Frank (

1378)4) hatte. Am 21. Januar 1339 stifteten Walter und Elisabeth von Kronberg den ein Jahr später konsekrierten Altar in Eberbach mit 200 Pfund Heller und einer Korngülte zu Kronberg. In der Urkunde wird der Bestattungswunsch des Ehepaares näher beschrieben.5)

1) Helwich gab die Wappenanordnung bei der Inschrift des Walter von Kronberg wieder, während er die Grabinschrift der Elisabeth ohne Wappen notierte.

2) Ronner, Die von Kronberg 205.

3) Ebd. 205; vgl. zur Witwenschaft auch Bauer, Kunstdenkmäler 218, 254.

4) Sein Grabmal hat sich in der Burgkapelle zu Kronberg erhalten, vgl. Ronner, ebd. 205 und 208 Abb. 211.

5) HStAW 22/766 zu 1339 Januar 21; NUB I 3 Nr. 2158; vgl. auch Bauer, Kunstdenkmäler 254 Anm. 6. In der Stiftungsurkunde heißt es u.a.: daz sie dan unser iglichez mit irem wagenen sulent holen zu Cronenberg (...) und sulent zu unser iglichez grabeleye zu Ebirbach zehen punt haller umb vische gebin irme convente und unsern frunden, die mit der liech da kument.

Inscription

Umschrift:

A + ANNO · D(OMI)NI · M · / CCC · XLIIII · MATHEI · AP(OSTO)LI · O(BIIT) · D(OMI)NA · ELIZABET / SECVNDA · VXOR · / D(OMI)NI · WALTHERI · DE · CRONI(N)BEBG · MILITIS ·

B · ELIZABET · / · LISA ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1344, am Tag des Apostels Matthäus (21. September) starb Frau Elisabeth, die zweite Ehefrau des Herrn Walter von Kronberg, Ritter (A).

Schrift:

Gotische Majuskel

References

Bibliography:

  • Helwich, Syntagma 164
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 82
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. 2v
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 239
  • Roth, Geschichtsquellen III 261
  • Ompteda 89
  • Beitr. Gesch. Erzstift 28
  • Kdm. 82 Nr. 25 mit Abb. 636
  • Bauer, Kunstdenkmäler 217 f. u. Abb. L
  • Monsees, Grabmäler Rheingau-Taunus-Kreis 32 m. Abb. 40
  • Ronner, Die von Kronberg 206 Abb. 208.

Keywords:

Wappen · Frauen · Adlige

Coat of Arms:

Kronberg · Ingelheim · Rheinberg

Editing:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 63 f., Nr. 60.

Citation
„Elisabeth von Kronberg 1344, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/gdm/id/1802> (Stand: 14.3.2006)