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Hessian Biography

Portrait

Johann Wilhelm Hoffmann
(1627–1684)

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Hoffmann, Johann Wilhelm [ID = 1367]

* 1627 Grünberg, † 1684 Ulrichstein, evangelisch
Jurist, Comitialgesandter
Other Names | Activity | Family Members | References | Life | Citation
Activity

Career:

  • 1641 konfirmiert
  • 1652 Hessen-Darmstädtischer Regierungsrat
  • 1663 Legations-Secretair in Regensburg
  • 1666 Rentmeister in Ulrichstein
  • 1668 Comitialgesandter
  • begraben Ulrichstein am 22.6.1684

Role:

  • Hessen-Darmstadt, Regierungsrat, 1652
  • Hessen-Darmstadt, Comitialgesandter, 1668
Family Members

Father:

Hoffmann, Peter, † 1637, begraben 31.7.1635, Rentschreiber in Grünberg, Sohn des Anton Hoffmann, Bürger, Bäcker und Wirt in Grünberg, und der Anna Reinhard, diese verheiratet II. mit Peter Semler, Bürger in Grünberg

Mother:

Kämpf, Maria, 1595-1641, Tochter des Wilhelm Kämpf, Frucht- und Rentschreiber in Marburg, und der Ottilia Vietor

Partner(s):

  • Hansemann von Löwmannsegg, Anna Maria, * 15.7.1644, † Grünberg 27.7.1684 an der roten Ruhr, Tochter des Christoph Hansemann von Löwmannsegg, Mitglied des Innern Rats in Regensburg, Ksl. Rat, und der Barbara Schuß

Relatives:

  • Hoffmann, Johann Conrad <Sohn>, 1664-1708, Rentmeister in Ulrichstein
  • Thill, Maria Barbara, geb. Hoffmann <Tochter>, verheiratet mit Georg Ehrenreich Thill (Thielenius), Dr. phil. und Dr. med., physicus ord.sen. in Regensburg
  • Reuter, Margarethe Dorothea, geb. Hoffmann <Tochter>, * 1667, verheiratet Usingen 20.4.1686 mit Johann Nikolaus Reuter, Rentmeister in Usingen
  • Gebhardt, Elisabeth Agnese, geb. Hoffmann <Tochter>, 1673-1727, verheiratet 1690 mit Johann Henrich Gebhardt, Pfarrer in Hochweisel, Butzbach, Metropolitan in Butzbach, Superintendent in Darmstadt
  • Hains, Sibylle Catharina, geb. Hoffmann <Tochter>, † 1714, verheiratet 1698 mit Johann Christian Hains, Pfarrer zu Rod und Merzhausen, dann Alt-Weilnau
  • Seidel, Margarethe Christine, geb. Hoffmann <Tochter>, * 1675, verheiratet mit Ernst Christoph Seidel, Kreis-Regiments-Auditor in Gießen
  • Hoffmann, Ludwig Wilhelm <Sohn>, 1677-1736, Metropolitan in Butzbach
  • Hoffmann, Samuel Gottlieb <Sohn>, 1680-1759, Hessen-Darmstädtischer Generalmajor
  • Preuschen, Anna Ludovica, geb. Hoffmann <Enkelin>, 1709-1762, verheiratet 1724 mit Gerhard Helfrich Preuschen, Pastor in Diethardt
  • Hoffmann, Friedrich Christian von <Enkel>
References

Bibliography:

  • Repertorium der diplomatischen Vertreter aller Länder seit dem Westfälischen Frieden (1648) / Veröffentlicht vom Internat. Ausschuß f. Geschichtswiss. Hrsg. u. Mitw. v. Walther Latzke und Ludwig Bittner u. Lothar Gross, Oldenburg-Berlin, Bd. 1, S. 256
  • L. v. Lehsten, Die hessischen Reichstagsgesandten 2, 2003, S. 288-293
  • Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 64, S. 487
  • Carl Schliephake, Rentmeistergeschlecht Hoffmann aus Grünberg und Ulrichstein (v. Hoffmann, Hoffmann v. Löwenfeld), ein Beitrag zur hessischen Familiengeschichte, in: Hess. Chronik, 25. Jg., 1938, H. 2, 65-98
Life

25jährig kam Johann Wilhelm Hoffmann als Legations-Secretär Darmstädter Regierung 1652 zum Reichstag nach Regensburg. Er hatte bis dahin vermutlich ein Jurastudium absolviert und blieb zunächst ein Jahr und von 1663 bis 1666 nochmals drei Jahre in Regensburg. 1666 erhielt er die Rentmeisterstelle in Ulrichstein.

Vom 5. Juni bis zum 11. Dezember 1668 war Hoffmann der Bevollmächtigte Hessen-Darmstadts beim Reichstag.1 Zwar erfüllte er die Stellung eines Comitialgesandter zur Zufriedenheit seines Landesherrn, begnügte sich jedoch schon nach wenigen Monaten wiederum mit der Rentmeisterstelle in Ulrichstein wegen seiner „bekannten“ Leibesfülle. Er setzte das Amt in Stand, legte ein Salbuch an und richtete wieder den Flachszehnt in Windhausen ein.2 Für seine Verdienste wurde er mit der Ilsdorfer Mühle belehnt.

In Regensburg hatte Hoffmann als Secretair am 3. November 1663 Anna Maria Hansemann von Löwannsegg geheiratet.3 Sie stammte aus einer der ersten Familien der Reichsstadt Regensburg. Ihr Vater hatte mit seinen Brüdern, von denen Zacharias Hansemann als Geheimer Secretair in der kaiserlichen Kanzei tätig war, 1625 den Reichsadel erhalten. Sie war die älteste Tocher. Ihr Bruder Georg Christoph, 1645-1684, wurde 1667 Syndicus der Reichsstadt Regensburg und 1680 der Deputierte der Reichsstädte beim Reichstag, also ein Kollege von Hoffmann. Die Schwester heiratete 1668 den Rats-Consulenten Christoph Sigmund Haeberle in Regensburg. Diese Verbindung und die entsprechenden Kenntnisse über das Personal am Reichstag hatten vermutlich auch 1668 zu der Beauftragung durch den Landgraf 1668 mit dem Darmstädter Votum geführt.4

Hoffmann starb wie seine Frau 1684 in Ulrichstein bzw. Grünberg, vermutlich an der roten Ruhr. Sie sind in Grünberg in der Hospitalkirche begraben.

Lupold von Lehsten


  1. Bittner/Groß I, 256.
  2. Schliephake, Rentmeistergeschlecht, a.a.O., 70.
  3. KB-Auszüge Regensburg L. v. Lehsten und F. W. Euler, Institut für Personengeschichte, Bensheim.
  4. L. v. Lehsten, Reichstagsgesandte 2, 288-293.
Citation
„Hoffmann, Johann Wilhelm“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bio/id/1367> (Stand: 28.11.2023)