Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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Location Code
63400103006

Schloss Dillich

201 m über NN
Gemarkung Dillich, Gemeinde Borken (Hessen), Schwalm-Eder-Kreis
Basic Data | History | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | References | Citation | Indices

Schloss Dillich liegt am nordwestlichen Ortsrand von Dillich. Erbaut wurde die Schlossanlage bereits 1361 durch einen Zweig der Familie von Dalwigk an der Stelle einer früheren Wasserburg. Zwischen 1575 und 1591 ließen die von Dalwigk das Schloss zu einem dreigeschossigen Rechteckbau mit polygonalem Treppenturm umgestalten. Im Zeitraum zwischen 1680 und 1730 erfolgte der Wiederaufbau des Schlosses in veränderten Formen, nachdem es im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigt worden. Bis zum Jahr 1858 befand sich Schloss Dillich im Besitz der von Dalwigk.Von 1906 bis 1908 wurde die Schlossanlage im Stil des Historismus umgebaut. Auch heute steht es in privatem Besitz und wird bewohnt.

Basic Data

Other Names:

  • Burg Dillich

Settlement Type:

Burg; Schloss

Naming:

Localization:

9 km westsüdwestlich von Homberg (Efze) gelegen

Location:

Am nordwestlichen Ortsrand von Dillich befindet sich ein Schlossbau an der Stelle der früheren Wasserburg.

History

Earliest Reference:

1361

Besitzgeschichte:

Im Jahr 1335 wird der Ort, der zuvor dem Mainzer Stephansstift gehörte, den Landgrafen von Hessen als Lehen übergeben. Diese belehnten ihrerseits die Herren von Dalwigk mit Dillich, die schon 1318 das Gerichtsamt in Dillich als Lehnsleute der hessischen Landgrafen bekleideten. Bis zum Jahr 1858 befindet sich der Schlossbau im Besitz der Herren von Dalwigk.

Nobility:

Herren von Dalwigk

Role:

Seit 2017 wird das Schloss als buddhistische Ausbildungsstätte genutzt.

Bau und Baugeschichte

Building History:

Der Schlossbau in Dillich wurde im Jahre 1361 am Standort einer vormaligen Wasserburg errichtet. Zwischen 1575 und 1591 bauten die von Dalwigk das Schloss zu einem dreigeschossigen Rechteckbau samt polygonalem Treppenturm an der östlichen Langseite aus. Nachdem es im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, erfolgte von 1680 bis 1730 ein Wiederaufbau des Schlosses in veränderter Form. Im Zeitraum zwischen 1906 und 1908 wurde die Schlossanlage von dem Marburger Architekten August Dauber in historisierendem Stil innen wie außen grundlegend umgestaltet.

Baubeschreibung:

Bei der kleinen Schlossanlage handelt es sich um einen dreigeschossiger Bruchsteinbau auf rechteckigem Grundriss mit Eckquaderungen. An der Ostseite des Schlossbaus befindet sich der polygonale Treppenturm, an der Westseite ein seitlicher Vorbau und eine eingeschossige Halle. Der Vorbau neben dem Risalit schließt mit einem Balkon vor dem Dachgeschoss an, unter der Brüstung findet sich eine Inschrift: ERNEVERT 1905 DURCH ARCHITEKT AVGVST DAVBER. Diese Erneuerungsmaßnahmen betreffen den äußeren wie den inneren Bereich der Schlossanlage. Wesentlicher Bestandteil des ursprünglichen Gebäudes war vermutlich das durch Treppenturm und Risalit ergänzte Rechteck, jedoch nicht der am Risalit liegende Treppenvorbau, auch nicht die dem Erdgeschoss vorgesetzte Halle. Sowohl der Aufsatz des Treppenturms als auch der Giebel stammen aus den Jahren 1905/06. Auch die Fenster wurden im Jahr 1906 einer teilweisen Erneuerung unterzogen, aber an die vorhandenen Renaissancefenster angelehnt.

Der Eingang in den Treppenturm ist rundbogig gestaltet und mit Karnies und Fase profiliert, der Portalscheitel ist mit Steinmetzzeichen verziert. Links des Treppenturms sind in alle Geschosse Vierfenster-Gruppen eingesetzt, im Erdgeschoss mit Falz und Kehle profiliert sowie mit Steinmetzzeichen (wie am Portal) versehen. Darüber liegt ein barocker Wappenstein der von Dalwigk mit zwei Löwen als Wappenhalter. Rechts des Treppenturms befindet sich ein neuer, aus dem Jahr 1906 stammender Eingang mit kleiner Vorhalle, daneben findet sich ein rundbogiges Kellerportal samt Inschriftrest und Jahreszahl „ANNO 1575”. Auf der rechten Seite folgen im Erdgeschoss zwei Gruppen gekuppelter fast quadratischer Zwillingsfenster, die am Sturz Inschriften aufweisen, die durch Eisengitter teilweise verdeckt sind (links: ALLEIN GOT DIE ECHR JOHAN VON .. -ZV GOT IST MEIN ZVFLVCHT ..; rechts: Doppelwappen Dalwigk und Schwertzell sowie Inschriftrest). Im 1. Obergeschoss befindet sich über dem Eingang von 1906 eine dreiteilige Fenstergruppe, deren Fenster mit Falz und Kehle profiliert sind. Über dem rechten dieser Fenster befindet sich ein weiteres Doppelwappen sowie Steinmetzzeichen an den Gewänden (wie am Portal). Am Südgiebel ist ein Erker aus dem 1906 angebracht, die Fenstergewände datieren zum Teil auf das 16. Jahrhundert.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg; Schloss

Funktionstyp:

Adelssitz; Herrensitz

References

Bibliography:

EBIDAT:

Schloss Dillich

Citation
„Schloss Dillich, Gemeinde Borken (Hessen)“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/7617> (Stand: 11.3.2022)