Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Castles, Palaces, Manor Houses

Outline map of Hessen
Ordnance Map
4827 Treffurt
Modern Maps
Kartenangebot der Landesvermessung
Location Code
63601305018

Further Information

Burg Wanfried

166 m über NN
Gemarkung Wanfried, Gemeinde Wanfried, Werra-Meißner-Kreis
Basic Data | History | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | References | Citation | Indices

Das Landgrafenschloss Wanfried aus dem 17. Jahrhundert steht an der Stelle einer ehemaligen Wasserburg. 1589 ließ der Hessische Landgraf Wilhelm IV. die ehemalige Burg in eine Residenz umgestalten, die von Nebenlinien der Landgrafen bis ins 19. Jahrhundert genutzt wurde (Rotenburger Quart 1623-1834). 1866 übernahmen die Preußen die Besitzungen und nutzten sie als Staatsdomäne, einige Räume im Schloss als Amtsgericht. Heute ist das Anwesen im Privarbesitz.

Basic Data

Other Names:

Settlement Type:

Burg; Schloss

Localization:

Im Westen von Wanfried gelegen (Auf dem Schloß)

Location:

Etwa 10 km östlich von Eschwege liegt Wanfried an einem Werrabogen.

History

Burggeschichte:

An einem weiten Werrabogen stand vermutlich auf ehemaligen Königsgut ein Gutshaus, das zum ersten Mal im Jahr 1015 erwähnt wurde. Das Gut wurde durch Kaiser Heinrich II. an die Abtei Hersfeld gegeben. 1293 begann man damit, das Gut zu einer Wasserburg auszubauen. Das Bauwerk hatte vor allem die Aufgabe, die Handelsstraße nach Leipzig und Eisenach zu schützen. Ab hier war die Werra im Mittelalter schiffbar, was die Bedeutung des Platzes verstärkte.

1264 gehörte die Burg Wanfried - der Überlieferung des 15. Jahrhunderts zufolge - zu den festen Werraplätzen, durch die sich Herzog Albrecht von Braunschweig bei Markgraf Heinrich dem Erlauchten von Meißen freikaufte.

1306 gelangte der Ort Wanfried von der Abtei Hersfeld an die Landgrafschaft Hessen. Die Landgrafen verpfändeten mehrfach, auch in Teilen die Burganlage. So besaßen 1348 besaßen die Herren von Eschwege den vierten und den zwölften Teil der Burg und 1371 Reinhard Keudel ein Viertel und 1/24 der Burg als Pfand. Zwischen 1385 und 1433 gehörten Burg und Ort Wanfried zum Besitz der Landgrafen von Thüringen, gingen anschließend wiederum an Hessen.

Im 16. Jahrhundert bauten die Landgrafen von Hessen die ehemalige Wasserburg unter Nutzung dervorhandenen Steine und Mauern um (1534 und 1589). Mit der Erhebung des Ortes Wanfried zur Stadt wurde auch die numnmehr Schloss genannte Anlage als Repräsentationsbau hergerichtet. Im 30jährigen Krieg wurde sie fast völlig zerstört.

Ab 1645 begann der Wiederaufbau durch Landgraf Carl von Hessen-Kassel. Nebenlinien des Landgrafenhauses (von Wanfried, von Rotenburg) nutzten sie als Residenz bis 1834.

Das Schloss ist heute im Privatbesitz.

Besitzgeschichte:

05.02.1015 Schenkung eines Hofes durch Kaiser Heinrich II. an die Abtei Hersfeld

1263 Ausbau des Guts zu einer Wasserburg zum Schutz der Handelsstraße nach Mühlhausen, Eisenach und Leipzig

1264 gehörte die Burg Wanfried - der Überlieferung des 15. Jahrhunderts zufolge - zu den festen Werraplätzen, durch die sich Herzog Albrecht von Braunschweig bei Markgraf Heinrich dem Erlauchten von Meißen freikaufte.

1306 Wanfried im Besitz der Landgrafen von Hessen; Nutzung als Pfand

1348 besaßen die Herren von Eschwege den vierten und den zwölften Teil der Burg und 1371 Reinhard Keudel ein Viertel und 1/24 der Burg als Pfand. Ein weiteres Burglehen wurde 1386 durch Heimbrod von Boyneburg an Kurt von Amra verkauft. Ein weiterer Boyneburger bat 1383 den Landgrafen, sein Burglehen an Reinhard Ratgeber abtreten zu dürfen.

Zwischen 1385 und 1433 gehörten Burg und Ort Wanfried zum Besitz der Landgrafen von Thüringen, gingen anschließend wiederum an Hessen.

Am Ende des 15. Jhs. besaßen zwei Ritter von Herda das Lehen über Dorf und Schloss Wanfried. 1503 wurde beides an Heinrich von Baumbach verpfändet, 1514 wurde dieser gewaltsam vom Schloss vertrieben und das Pfand an die Herren von Eschwege übertragen.

1525 endgültiger Besitz der Landgrafen von Hessen

1667 bezog Landgraf Karl von Hessen-Wanfried, der zweite Sohn des Landgrafen Ernst I. von Hessen-Rheinfels-Rotenburg, das Schloss.

1755 fiel das Schloss mit der Landgrafschaft Hessen-Wanfried-(Eschwege) zurück an Landgraf Konstantin von Hessen-Rotenburg.

1834 fiel das Schloss mit dem Aussterben der Linie von Hessen-Rotenburg wieder an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.

1868 erwarb es der preußische Kammerherr Karl Xaver von Scharfenberg.

Bau und Baugeschichte

Building History:

Auf dem Gelände einer alten Wasserburg lässt der hessische Landgraf Wilhelm IV. 1589 ein Schloss errichten. Es wird 1609-1619 durch Landgraf Moritz mit einem Wall und Graben umgeben. 1906 erfolgt der Abbruch des Ostflügels.

Baubeschreibung:

Die Schlossanlage besteht aus einem dreiseitigen Hauptgebäude in massivem Mauerwerk über zwei Geschossen, dazu gehören ursprünglich ein Marstall in massivem Untergeschoss mit aufgesetztem Fachwerkgerüst aus dem 18. Jh. und eine Scheune aus dem 19. Jh., die um einen Innenhof gebaut sind. Alle Gebäude wurden im 19. Und 20. Jahrhundert stark verändert.

Denkmaltopographie:

DenkXweb Auf dem Schloss

Burgtyp

Bautyp:

Wasserburg

Rechtstyp:

Pfandburg

Funktionstyp:

Landesburg; Residenz

References

Bibliography:

EBIDAT:

Burg Wanfried

Citation
„Burg Wanfried, Gemeinde Wanfried“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/7594> (Stand: 10.1.2024)