Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Castles, Palaces, Manor Houses

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4621 Wolfhagen
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Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 14. Zierenberg
Location Code
63302907022

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LAGIS

Schartenburg

380 m über NN
Gemarkung Zierenberg, Gemeinde Zierenberg, Landkreis Kassel
Basic Data | History | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | References | Citation | Indices

Die Schartenburg war lange Zeit im hohen Mittelalter ein Zankapfel zwischen dem Erzbistum Mainz, dem Bistum Paderborn und der Landgrafschaft Hessen. Letztere setzt sich zunächst militärisch, dann auch diplomatisch gegen ihre Konkurrenten durch und konnte die mutmaßlichen Erbauer der Burg, die Herren von Schartenberg, die zuvor Lehnsmänner des Mainzer Erzbischofs gewesen waren, zu einer Lehnsauftragung nötigen. Nach Aussterben der Herren von Schartenberg wurde die Doppelburg mehrfach verpfändet. Ab dem 16. Jahrhundert verfiel sie.

Basic Data

Other Names:

  • Burg Schartenberg
  • Die Bezeichnung Groppeschloß für die kleinere Burg wurde ihr erst 1894 von W. Lange gegeben.

Historical Names:

Localization:

11,9 km nordöstlich von Wolfhagen

Location:

2,8 km nordnordöstlich von Zierenberg auf einem Sporn der Randhöhen des Warmetals.

History

Burggeschichte:

Die genaue Entstehungszeit der Doppelburg ist unbekannt. Ab 1149 sind die Herren von Schartenberg mainzische Burgmannen. Die Unterburg gehörte ab 1213 den Groppe von Gudenberg. Wahrscheinlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts gelangt die Burg an die Grafen von Dassel, die sie 1265 dem Bistum Paderborn übergeben. 1270 wurde die Oberburg dann von den Landgrafen von Hessen erobert. 1271 wird der Besitz zwischen Paderborn und Mainz geteilt, Graf Ludolf VI. von Dassel wird nur noch als Vorbesitzer genannt.

1294 verkauften die Herren von Schartenberg den Landgrafen von Hessen ihre Anteile an den beiden Burgen sowie die umliegenden Gerichte der zersplitterten Grafschaft. Sie erhalten diese anschließend als Lehen zurück. Schließlich erhielten die Landgrafen auch den letzten Teil der Burg vom Erzbistum Mainz.

Im 16. Jahrhundert verlor die Anlage ihre Bedeutung und zerfiel.

Earliest Reference:

1124

Latest Reference:

1523

Besitzgeschichte:

1124 schenkt Folkhold von Malsburg dem Mainzer Erzbischof Adalbert I. die Burg Schartenberg und erhält sie von diesem als Lehen zurück.

1388, nach Aussterben der Herren von Schartenberg, belehnen die Landgrafen die Groppe mit der Oberburg. Anschließend folgen verschiedene Verpfändungen der Burg. 1523 befinden sich beide Burgen im Pfandbesitz der Herren von der Malsburg, anschließend verfallen sie.

Nobility:

Herren von Schartenberg (1145-1382/83)

Groppe von Gudenberg

Bau und Baugeschichte

Building History:

Der Bergfried wurde 1145 errichtet. 1260/61 wird eine Kapelle erwähnt. Seit 2006 fanden Sicherungs- und Renovierungsmaßnahmen statt.

Baubeschreibung:

Auf mehreren Ebenen angelegte Doppelburg mit Gräben, Wällen, Mauerresten und Turm. Westlich unterhalb der Burg eine befestigte sowie östlich oberhalb eine unbefestigte Außensiedlung.

Erhaltungszustand:

Von der Anlage erhalten sind neben den Wallanlagen der eingestürzte Bergfried an der Westflanke, das Fundament eines Rundturms und die Reste von Stützmauern. Der stark einsturzgefährdete Bergfried und Teile der Umfassungsmauern konnten 2008/2009 gesichert werden. Dabei konnte die mittelalterliche Mauerstruktur und eine Kaminnische auf der Höhe des zweiten Podests des Bergfrieds wieder freigelegt werden.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Spornburg; Doppelburg

Rechtstyp:

Lehnsburg, Pfandburg

Funktionstyp:

Amtssitz

References

Bibliography:

EBIDAT:

Schartenburg

Citation
„Schartenburg, Gemeinde Zierenberg“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/2528> (Stand: 21.4.2024)