Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

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Herzogtum Nassau 1819 – 39. Kemel
Location Code
43900603006

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LAGIS

Burg Hohenstein

Gemarkung Burg-Hohenstein, Gemeinde Hohenstein, Rheingau-Taunus-Kreis
Basic Data | History | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | References | Citation | Indices

Basic Data

Historical Names:

  • Hoynsten (um 1190) [Caesarius von Heisterbach, Güterverzeichnis der Abtei Prüm 1222 Ingo Schwab (Hrsg.), Prümer Urbar, S. 237 Anm. 5]
  • Hoinstein (1232)
  • Hohinstein (um 1250)

Settlement Type:

Burg

Localization:

5,2 km nördlich von Bad Schwalbach

Location:

Im Norden des Ortes Burg-Hohenstein

History

Burggeschichte:

Im Besitz der Grafen von Katzenelnbogen (- nach Luthmer als mainzisches Lehen. Urkundliche Ersterwähnung 1190.) Die Burg war Sitz von Keller und Landschreiber und war mit Burgmannen besetzt. In einer Urkunde des Jahres 1252 werden 12 Burgmannen genannt. Mit dem Erlöschen des Mannesstamms der Grafen von Katzenelnbogen 1479 im Erbgang an die Landgrafschaft Hessen (-Marburg). 1648 an Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg. 1816 an das Herzogtum Nassau, 1866 an Preußen. Heute im hessischen Landesbesitz.

Im Dreißigjährigen Krieg 1628 und 1647 beschädigt. Im Rahmen der militärischen Auseinandersetzungen (Hessenkrieg 1645-1648) zwischen den Landgrafschaften Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt um das Erbe der Landgrafschaft Marburg 1647 durch niederhessiche Truppen unter Führung des Genralmajors von Rabenhaupt zerstört.

Time Span:

Ende 12. Jahrhundert–

Besitzgeschichte:

Im Norden des Ortes Ruine der Burganlage, die wohl gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau, der auf den Bau der Burg Adolfseck nahe Hohenstein unter Graf Adolf von Nassau-Idstein zurückzuführen ist. In den 1680er Jahren wurde die bereits baufällige Burg instandgesetzt und erweitert.

Im Dreißigjährigen Krieg 1628 und 1647 beschädigt. Im Rahmen der militärischen Auseinandersetzungen (Hessenkrieg 1645-1648) zwischen den Landgrafschaften Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt um das Erbe der Landgrafschaft Marburg 1647 durch niederhessiche Truppen unter Führung des Genralmajors von Rabenhaupt zerstört.

Seit 1968 Hotel und Gaststättenbetrieb.

Role:

Hauptverwaltungssitz (Keller und Landschreiber) der Altkatzenelnboger Grafschaft auf dem Einrich. Bis 1729 Sitz des Landschreibers. Im 18. Jahrhundert auch Invalidengarnision. Seit 1968 Hotel und Gaststättenbetrieb.

Abgang:

1864 stürzte der Hauptwohnbau in de Kernburg ein.

Bau und Baugeschichte

Building History:

Wohl gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbaut. Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte ein Ausbau, der wohl auf den Bau der Burg Adolfseck nahe Hohenstein unter Graf Adolf von Nassau-Idstein zurückzuführen ist. Im 8. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts wurde die bereits baufällige Burg instandgesetzt und erweitert.

Baubeschreibung:

Ausführliche Baubeschreibung bei Luthmer, Untertaunus, S. 175-180. In der Südostecke der Kernburg der unregelmäßig sechseckige Bergfried (im obersten Geschoss fünfeckig ausgeformt) mit fünfeckigem Pyramidendach und vier kleinen Ecktürmen aus Fachwerk mit hohen Spitzdächern. Vom Bergfried verläuft in nordwestlicher Richtung die Schildmauer mit einer Mauerstärke von 2,5 m und einer Höhe von 15 m. Die Schildmauer schließt an einem fünfeckigen Turm, der durch einen runden Treppenturm zugänglich war, ab. Die Schildmauer ist somit - ähnlich den Burgen Ehrenfels und Nollich - durch Turmbauten flankiert. Das Tor der Kernburg in der Schildmauer unweit des fünfeckigen Flankierungsturmes mit vorgelagertem Torzwinger.

Hinter der Schildmauer gruppieren sich um einen engen Innenhof die Gebäude der Kernburg (im Westen Palas; im Süden der Kapellenbau; im Osten Küchenbau; im Norden; von der Norddostecke bis zum Küchenbau ein massives Gebäude mit Saal im Obergeschoss; im Norden ein zweistöckiger Fachwerkbau mit Speisesaal und

Wohngemächern).

Südwestlich bis südöstlich der Kernburg erstreckte sich die Vorburg, die zu der überhöhten Bergseite im Südosten durch einen Halsgraben getrennt war. Der Zugang zur Vorburg führte über ein mit Zugbrücke gesichertes Vortor und einen mit sechs Obergeschossen - nach innen offenen - Torturm, dem westlich ein runder Treppenturm angegliedert war. Zwischen dem Torturm und einem in der Ostecke der Vorburg gelegenen viereckigen Schalenturm verlief in nordöstlicher Richtung - entlang des Halsgrabens - eine weitere 2,5 m starke Schildmauer mit Wehrgang und zwei übereinanderliegenden Gängen mit Schießscharten. Der östliche Flankierungsturm scheint auch Wohnzwecken gedient zu haben und bot auf der Wehrplatte womöglich ausreichend Raum für eine Blide.

Westlich des Torturmes im Bering ein kleiner Rundturm. Unweit nordwestlich des Rundturmes stand ein inseitig an den Bering gebautes massives Gebäude - evtl. Kornspeicher - dem sich westlich ein kleines Tor mit Torhaus anschloss. In der Vorburg befanden sich weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Im Osten war der Kernburg ein schmaler Zwinger vorgelagert.

References

Bibliography:

Citation
„Burg Hohenstein, Gemeinde Hohenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/en/subjects/idrec/sn/bg/id/15062> (Stand: 16.10.2018)