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Hessian Biography

Portrait

Agnes Burggräfin von Nürnberg
(um 1277/1278–1335)

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Nürnberg, Agnes Burggräfin von [ID = 2411]

* um 1277/1278, † 1335, Begräbnisort: Marburg wohl in der Elisabethkirche, katholisch
Biographical Text

Seine zweite Tochter aus der Ehe mit Mechthild von Kleve verheiratete Landgraf Heinrich 1297 mit dem wohl etwas jüngeren Johann von Hohenzollern, der eben die Nachfolge des Vaters als Burggraf von Nürnberg angetreten hatte. Johann starb jedoch bereits nach kaum dreijähriger Ehe, die kinderlos blieb. Die junge Witwe ging nach Marburg zurück und lebte dort eine Zeit lang im landgräflichen Anwesen im Deutschordenshof an der Elisabethkirche, dem sie zeitlebens verbunden blieb. Nach dem Tod der Eltern 1308/09 wurde Agnes die Marburger Sachwalterin ihres jüngeren Bruders Bischof Ludwig von Münster, dem der nun regierende Landgraf Otto im Zuge der Auseinandersetzung um das elterliche Erbe 1311 die lebenslängliche Nutzung von Burg und Stadt Marburg übertragen hatte. Zu den damit verbundenen Auflagen gehörte die Verpflichtung, der Schwester eine Leibzucht von 150 Mark zu zahlen. Dies war insofern wichtig, als sich Agnes (wie eine Intervention Papst Johann XXII. aus dem Jahre 1326 belegt) bei ihrem Schwager, dem Nürnberger Burggrafen Friedrich IV. und seiner Familie vergeblich um die Herausgabe ihres Wittums bemühte. Agnes starb 1335 und wurde, da sie 1323/24 mehrere Stiftungen zum Seelenheil ihrer Eltern gemacht hatte, vermutlich bei diesen in der Elisabethkirche beigesetzt.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 24)


Bibliography