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Hessian Biography

Portrait

Heinrich Landgraf von Hessen-Darmstadt
(1674–1741)

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GND-ID

1089498950

Hessen-Darmstadt, Heinrich Landgraf von [ID = 16120]

* 29.9.1674 Darmstadt, † 31.1.1741 Butzbach, evangelisch-lutherisch; katholisch; evangelisch-lutherisch
Offizier, Kommandeur, Feldmarschall-Lieutenant
Biographical Text

Den Zugang Heinrichs zur von den älteren Brüdern vorgezeichneten militärischen Laufbahn haben gesundheitliche Probleme verzögert. 1695/97 diente er als Volontär bei den kaiserlichen Truppen des Markgrafen Louis von Baden am Oberrhein. 1698 bemühte sich die Mutter bei der königlichen Cousine Maria Anna in Madrid vergebens um einen Posten im spanischen Heer. 1700 in Venedig, überlegte Heinrich 1702, in Amsterdam in holländischen Diensten nach Ostindien zu gehen; er bewarb sich dann auch in Schweden. Die gesuchte Chance bot der Eintritt ins Gefolge Bruder Georgs in London, die Teilnahme an dessen Expedition, die mit dem Habsburger Thronkandidaten Karl 1703/04 über Lissabon nach Gibraltar führte. Um diese Zeit ist, dem Beispiel der Brüder folgend, auch Heinrich zur katholischen Kirche übergetreten. Im Sommer 1705 als Vertreter des Bruders Interims-Gouverneur der Felsenfestung, wurde er nach Georgs Tod Obrist der königlichen Leibgarde, dann Kommandant der Festung Lerida und Feldmarschall-Leutnant. 1710 verließ er Spanien und bezog das mit dem Tod der Mutter freigewordene Schloss in Butzbach. Heinrich blieb unverheiratet und hat in Butzbach erst wenige Wochen vor seinem Tod zu Weihnachten 1740 die Rückkehr zur lutherischen Kirche vollzogen.

Eckhart G. Franz

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 300 f.)


Bibliography