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Hessian Biography

Portrait

Sophia Prinzessin von Holstein
(1695–1728)

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Holstein, Sophia Prinzessin von [ID = 15994]

* 6.4.1695 Philippsthal, † 8.5.1728 Marburg
Biographical Text

Die jüngste Tochter Landgraf Philipps wurde am Kasseler Hof erzogen, wo man sie bereits 1720 mit dem Grafen Friedrich Ernst zur Lippe-Alverdissen (1694–1777), einem Enkel ihrer gleichnamigen Großtante, verheiraten wollte. Als dieses Projekt scheiterte, kam es durch Vermittlung der Tante Hedwig Luise von Holstein geborene Lippe (1650–1731) zur Verlobung mit deren Neffen Peter August von Holstein-Beck. Die Hochzeit wurde am Witwensitz der Tante in Rinteln gefeiert. Prinz Peter August, als Obrist des Regiments Hessen-Philippsthal zunächst in Rinteln, dann in Marburg stationiert, hatte sich derart verschuldet, dass Landgraf Karl in Kassel Sophies hessische Prinzessinnen-Steuer vorzeitig auszahlen ließ und den Bräutigam überdies mit Naturalien, freiem Holz und einer Koppeljagd bei Marburg unterstützte. Prinzessin Sophie starb bereits 1728 bei der Totgeburt des vierten Kindes. Von den drei vorher Geborenen starben zwei früh, so dass nur der Sohn Karl Anton August (1727–1759) überlebte. Der verwitwete Vater wurde mit der Reduktion der Armee 1731 aus dem hessischen Dienst entlassen, machte aber durch seine Zweitehe mit der russischen Admirals-Tochter Natalie Golowin im Zarenreich Karriere. Er wurde dort 1743 Gouverneur von Estland und 1758 Generalfeldmarschall. Dass er noch 1774 durch den Tod des Bruders für wenige Monate den Holsteiner Herzogs-Titel erbte, war ohne Belang, da die Familie den Besitz in Beck bereits 1744 verkauft hatte.

Andrea Pühringer

(Text identisch mit: Franz, Das Haus Hessen, S. 236 f.)


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