Medieval Glass Paintings in Hessen
Franz <von Assisi, Heiliger>
Franziskus wird als Kind einer reichen bürgerlichen Patrizierfamilie, die einen angesehenen Tuchhandel betrieb, in Assisi geboren 1182 geboren. Er ist damit ein Zeitgenosse Elisabeths, mit deren Leben sich viele Parallelen finden lassen. Früh entscheidet er sich gegen ein standesgemäßes Leben und verpflichtet sich der Armut und einem religiösen Leben. Mit 25 Jahren bricht er mit seiner Familie, entsagt aller sozialen Sicherheit und gründet nach einem Erweckungserlebnis einen neuen Orden, die Minoriten, deren Kleidung – ein härenes Gewand mit einem Strick als Gürtel und Barfüßigkeit - die Besitzlosigkeit ihrer Mitglieder demonstriert. Dieser wird von Papst Innozenz III anerkannt und erhält schnell großen Zulauf. Neben der Betreuung von Armen und Kranken bei absoluter persönlicher Armut kümmern sich die Ordensmitglieder um eine intensive Seelsorge für die Bevölkerung und die Verbreitung und Auslegung der christlichen Lehre in Predigten. Auf Missionsreisen kommt Franziskus nach Spanien und bis zum Sultan nach Ägypten. Zwei weitere erfolgreiche Ordensgründungen – eine für Frauen und eine für weltliche Personen, die Tertiären - sorgen für die Ausbreitung der franziskanischen Ideale. Viele Legenden ranken sich um die Wortgewalt seiner Predigten, ihre positive Lebensbejahung und die Achtung aller Menschen und Lebewesen. Sein „Sonnengesang“ und seine „Vogelpredigt“ stehen für die hohe Wertschätzung der gesamten Natur, der Tier- und Pflanzenwelt. Sein Leben wurde von den Zeitgenossen, besonders dem einfachen Volk, in seiner Hinwendung zu allen Menschen, der Hilfe für Arme und Kranke ohne Ansehen der Person als vorbildhaft empfunden. Vor seinem Tode soll sein Körper mit den gleichen Wundmalen wie Christus stigmatisiert worden sein. Mit 45 Jahren stirbt er 1226 und wird bereits zwei Jahre nach seinem Tode heiliggesprochen (kanonisiert). Häufig wird er als Mönch mit Tieren umgeben dargestellt. [Gedenktag: 04.10.]
Weitere Informationen zu Franz <von Assisi, Heiliger> im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek