Hessian Biography
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GND-ID
100295622
Hummel, Johann Erdmann [ID = 15497]
- * 1.9.1769 Kassel, † 26.8.1852 Berlin
Maler, Radierer - Activity ↑
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Career:
- Studium an der Kasseler Kunstakademie (1780-1782 Zeichenklasse, 1782-1792 Bauklasse, 1786 Malerei bei Wilhelm Böttner)
- 1792-1795 mit Stipendium in Rom
- blieb bis 1799 in Italien
- 1799-1800 Aufenthalt in Kassel
- begibt sich 1800 gemeinsam mit seinem Bruder Caspar nach Berlin
- entwirft in den ersten Jahren in Berlin zahlreiche Vorlagen für Buchillustrationen
- 1809 Professor für Perspektive, Architektur und Optik an der Kunstakademie in Berlin, verfasst später einige Lehrbücher für diese Fächer
- 1811 Mitglied des akademischen Senats
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Netzwerk:
- Böttner, Wilhelm <Lehrer>, 1752-1805
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(Art-) Works:
- Maler und kleiner Lehrling im Atelier, Graphit, laviert auf Papier, 13,5 x 19,7 cm (Blattmaß), MHK, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.: GS 9713
- Männlicher Akt mit erhobenem Arm, Kohle auf Papier, 47,6 x 26,5 cm (Blattmaß), MHK, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.: GS 2077
- Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis, Feder in Schwarz, laviert auf Papier, 35,6 x 30 cm (Blattmaß), 1795, MHK, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.: GS 1424
- Studie zu dem Gemälde „Ein verwundeter Ritter“, Graphit, Kreide, Feder in Schwarz auf Papier, 34,2 x 47,1 cm (Blattmaß), MHK, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.: GS 1423
- Ereignisdarstellung: Rittergenre, Ölmalerei auf Leinwand. Spannrahmen, 74,5 x 97,7 (Objektmaß), MHK, Inv.-Nr.: SM 1.1.818
- Die Flötenspieler - Der Wettstreit zwischen Menalcas und Damoethas, Papier auf Pappe, 35,5 x 29,5 cm, MHK, Inv.-Nr.: 1875/1387
- Gruppe von sechs Künstlern rastend in einem antiken Gebäude, ev. in Paestum, Graphit, Feder in Schwarz, braun laviert auf Papier, 23,5 x 29,8 cm (Blattmaß), Beschriftung allg.: Aus dem Skizzenbuch KI 1442 oder KI 1443, 1794 oder 1796, MHK, Graphische Sammlung, Inv.-Nr.: GS 10381
- Italien, Neapel / Gemälde 'Junge Leute beim Schaukeln in einem Garten bei Neapel' (1823) HStAD Bestand R 4 Nr. 17662 GF, Farbdruck nach Gemälde + Farbdia
- Family Members ↑
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Father:
Hummel, Johann David, Schlossermeister
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Mother:
Schwartz, Martha, † 1806, Tochter des Johann Erdmann Schwarz
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Partner(s):
- Heinicke Wilhelmine, 1797-1855, Heirat Berlin 1828, zweite Ehefrau Hummels
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Relatives:
- Hummel, Caspar <Bruder>, 1774-1850, Maschinenbauer
- Hummel, Marie <Tochter>, †1846
- Hummel, Erdmann <Sohn>, 1826-1854, russischer Offizier
- Hummel, Fritz <Sohn>, 1828-1905, Maler
- References ↑
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Sources:
- HStAM Bestand 160 Nr. 99, Verleihung von Reisestipendien an junge Künstler, Bd. 1, 1792-1806
- HStAM Bestand 160 Nr. 117, Besetzung von Lehrer-, Professoren- und Hofmalerstellen, Bezahlung bisher ehrenamtlicher Lehrer, 1802-1806
- HStAM Bestand 160 Nr. 128, Katalog der Akademiebibliothek, Bd. 2 (alphabetischer Katalog), 1855, darin Verzeichnis eines Lehrwerkes von Hummel
- „mhk Aktenbox Nr. 50“, 3. Mappe, darin die 2. Quartalstabelle des Jahres 1781 mit der Auflistungsnummer: „35. Hummel, 12 Jahr alt, begonnen am 19. Ocotbr., fleißig“
- Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz II. HA GD, Abt. 30, II, Nr. 4, Unterricht in der Optik und Perspektive; Teilnahmemöglichkeit der Bauakademieschüler an dem in der Kunstakademie von Erdmann Hummel erteilten Unterricht in der Perspektive, Okt.-Nov., 1809
- StadtA KS S 1 Nr. 492, Hummel, Johann Erdmann
- StadtA KS E 2 Nr. 238, Hummel, Erdmann Johann, 1829, Professor und Mitglied des Senats bei der Königlichen Academie der Künste zu Berlin
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Bibliography:
- Mävers, Reformimpuls und Regelungswut. Die Kasseler Kunstakademie im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert, Darmstadt/Marburg 2020, S. 176-181
- Georg Hummel, Der Maler Johann Erdmann Hummel. Leben und Werk, Leipzig 1954
- Ingeborg Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 3, Marburg 1942, S. 240-248 (Georg Hummel)
- Miyuki Ozeki, Die Rolle der Perspektive in der Kunst Johann Erdmann Hummels. Zugl. Phil. Diss. Freie Universität Berlin. Tokyo 2004
- Martina Sitt (Hrsg.), „Geeignet, junge Künstler zu belehren…“. Die Anfänge der Kasseler Kunstakademie (1777–1830), 2. Aufl., Hamburg 2018, S. 71, 78, 190, 209, 230
- Andreas Beyer u. a. (Hrsg.), Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, Bd. 75, Berlin 2012, S. 484
- Schmaling, Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777–2000. Mit den Malerkolonien Willingshausen und Kleinsassen, Kassel 2001, S. 281 f.
- Neue Deutsche Biographie, Bd. 10, 1974, S. 52 (Irmgard Wirth)
- Georg Hummel, Der Maler Johann Erdmann Hummel. Leben und Werk, Leipzig 1954
- Hans Vollmer (Hrsg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 18, begr. von Ulrich Thieme und Felix Becker, Leipzig 1925, S. 128-129
- Hermann Knackfuß, Geschichte der Königlichen Kunstakademie zu Kassel. Aus den Akten der Akademie zusammengestellt, Kassel 1908, online S. 90 f., 94, 99, 112 f., 156, 162 f., 165 f., 169-176, 184 f.
- Gustav Prior (Hrsg.), Jacob Hoffmeister´s gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit etwa 300 Jahren, Hannover 1885, S. 51
- Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 13, 1881, S. 387 (von Donop)
- Johann Georg Meusel, Teutsches Künstlerlexikon oder Verzeichniss der jetztlebenden Teutschen Künstler. Nebst einem Verzeichniss sehenswürdiger Bibliotheken, Kunst- Münz- und Naturalienkabinette in Teutschland und in der Schweitz, Bd. 1, 2. umgearb. Ausg., Lemgo 1808, online S. 426
- Life ↑
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Johann Erdmann Hummel, als Sohn des Kasseler Schlossmeisters (Schmied/Metallbauer) Johann David Hummel, nahm bereits 1780, zwölfjährig, am Zeichenunterricht der Kassler Akademie teil. Ab 1782 besuchte er zusätzlich die Bauklasse.1 Es folgte 1786 eine Lehre bei dem Hofmaler Wilhelm Böttner (1752-1805).2 Anschließend erhielt Hummel 1792, durch Simon Louis du Ry (1726–1799) empfohlen, ein dreijähriges Reisestipendium für Rom. Möglicherweise zählt die Zeichnung „Maler und kleiner Lehrling im Atelier“ zu den Arbeiten, mit denen sich Hummel für das Auslandstipendium bei Landgrafen Wilhelm IX. qualifizierte. Außer ein paar wenigen Aktstudien gelten weitere Werke aus seiner Studienzeit als verschollen.3
In Rom setzte sich Hummel u. a. mit „Koch, Reinhart, Weinbrenner, [und] Rohden“4 für den Aufbau einer Privatakademie ein. Zwei Jahre nach Antritt seiner Italienreise sandte Hummel erste Werke als Nachweis dortiger `Gelehrigkeit` an die Kasseler Akademie. Darunter „Zeus und Hermes bei Philemon und Baucis“5, ein „Ritterbild im Sinne Wilhelm Tischbeins“6 und „Jupiter und Merkur bei Philemon und Baucis“.7 Zusätzlich schuf er auch die figürliche Darstellung „Die Flötenspieler – der Wettstreit zwischen Menalcas und Damoethas“.8
Insgesamt blieb Hummel mehr als drei Jahre im Ausland, die er nach Ablauf seines Stipendiums durch den Verkauf von Stichen finanzierte.9 Ende Januar 1799 zwang ihn die „politische Krise durch die napoleonische Besatzung“10 Kassels zur Rückkehr.11 Dort blieb ihm eine Lehreranstellung an der Akademie jedoch verwehrt. Nach einem Zerwürfnis mit dem Landgrafen zog Hummel 1800 nach Berlin. Dort übernahm er, durch Unterstützung des ihm aus Rom bekannten Aloys Hirt (1759-1837),12 die Perspektiv-, Architektur- sowie Optikklasse der Berliner Akademie. 1809 wurde er zum Professor ernannt, zählte ab 1811 als Mitglied des akademischen Senats13 und wurde 1818 als Ehrenmitglied der Kassler Akademie erstmalig erwähnt.14
S.Kritten
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Schmaling 2001, S. 281. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Hummel 1954, S. 11. ↑
- Hummel 1954, S. 12. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Ozeki 2004, S. 90. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181; Schmaling 2001, S. 281. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Schmaling 2001, S. 281. ↑
- Mävers 2020, S. 176-181. ↑
- Citation ↑
- „Hummel, Johann Erdmann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/100295622> (Stand: 28.11.2023)