Hessian World War I Primary Sources

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↑ Jakob Ebersmann, Berichte aus der Heimat in den Dieburger Feldbriefen, 1915-1917

Abschnitt 6: Exerzitien zur Schulentlassung, Gefallene Dieburger

◀ [Nr. 6] Feldbrief vom 28. März 1915

In früheren Jahrzehnten war es Sitte, daß die Kinder bei der Entlassung aus der Volksschule die erste Hl. Kommunion empfingen. Hierdurch wurde der Schulzeit ein feierlicher Abschluß gegeben, und der neue Abschnitt im Leben des Kindes erhielt gleich beim Anfang eine besondere Weihe. Seitdem aber die Kinder auf Wunsch des Hl. Vaters und der Bischöfe bereits mit dem 11. oder 12. Jahre zum erstenmal zum Tische des Herrn hinzutreten, fehlt diese eindrucksvolle kirchliche Feier am Ende der Schulzeit. Um einen gewissen Ersatz dafür zu schaffen und dem Schulleben einen würdigen Schluß zu verleihen, wurden in diesem Jahre in Dieburg an den vier letzten Tagen des Schuljahres für alle Kinder, die aus der Schule entlasten wurden, geistliche Übungen oder Exerzitien gehalten. Am Samstag legten sie eine Generalbeichte ab und am Palmsonntag empfingen sie gemeinschaftlich die Hl. Kommunion. Sonntag Nachmittag wurde in der Kirche eine besondere Feier veranstaltet, bestehend in Predigt, Andacht und Entlassung aus der Schule. Die Eltern aller Kinder waren zu dieser Feier besonders eingeladen und auch zahlreich erschienen. Am Schlüsse erhielt jedes Kind zum Andenken ein kleines Schriftchen mit guten Lehren für die Zukunft. Es wurden auch einige Kinder entlassen, deren Väter als Landwehr- oder Landsturmleute im Felde stehen. Da sie an dem Fest persönlich nicht teilnehmen konnten, so empfehle ich ihnen, für ihre Kinder jetzt eifrig zu beten, damit Gottes Segen sie auf dem neuen Lebenswege begleiten möge. –

Auf dem Felde der Ehre fielen: Karl Blank, 2. Inf.-Landsturm-Bataillon 2. Komp. Darmstadt, Andreas Sättig, 2. Inf.-Landsturm- Bataillon 4. Komp. Darmstadt und Johann Jakob Hiemenz, 116. Landwehr-Inf.-Regt. 2. Komp. In der Karwoche wird für jeden ein Requiem gehalten. Betet ein Vater unser für ihre Seelenruhe! ▶