Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessian World War I Primary Sources


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  1. Haus- und Schutzbrief, Teil 2

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Himmelsbrief von Oberndorf, Seite 2

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Himmelsbrief von Oberndorf, Seite 3

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Himmelsbrief von Oberndorf, Seite 4

↑ Ein Himmelsbrief aus Oberndorf im Dillkreis, um 1914

Abschnitt 2: Haus- und Schutzbrief, Teil 2

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Ein Brief für Jedermann

Vornehmlich für meine Landsleute u. die welche für mein Vaterland fechten. Ein Graf hatte einen Diner, welcher für seinen Vater B.G.H. das Haupt abschlagen lassen wollte, als nun solches geschehen sollte da versagte des Scharfrichters Schwert, u. er konnte ihm das Haupt nicht abschlagen, als der Graf dieses sah fragte er den Diner, wie es zuging, daß das Schwert ihm keinen Schaden zufügte, worauf der Diner ihm diesen Brief mit den Buchstaben B.J.F.K.H.B.K.N.K. zeighte. Als der Graf dieses sah befahl er daß ein jeder diesen Brief bei sich tragen sollte. Wenn jemand die Nase blutet oder sonst blutigen Schaden hat u. das Blut nicht stillen kann, so nehme er diesen Brief u. lege ihn darauf, so wird das Blut gleich stille. Wer dieses nicht glauben will der schreibe die Buchstaben auf einen Degen oder Gewehr u. stelle ihn alsdann1 an einen bestimmten Ort, so wird er sich nicht verwunden können, auch kann derjenige nicht bezaubert werden u. seine Feinde können ihm keinen Schaden zufügen. Wer diesen Brief bei sich trägt ist besser als Gold.


  1. alsdann über der Zeile.

Recommended Citation: „Ein Himmelsbrief aus Oberndorf im Dillkreis, um 1914, Abschnitt 2: Haus- und Schutzbrief, Teil 2“, in: Hessische Quellen zum Ersten Weltkrieg <https://www.lagis-hessen.de/en/purl/resolve/subject/qhg/id/159-2> (aufgerufen am 20.04.2024)