Jüdische Grabstätten
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Beith, Henriette, geborene Cohen (1917); Beith, Ida (1918) – Bad Soden am Taunus
- Grab Nr. 202 → Lageplan (PDF), Bad Soden am Taunus, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Bad Soden am Taunus | Historisches Ortslexikon
- Äußere Merkmale ↑
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Material:
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Platzierung:
stehend
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Beschreibung:
Eingetieftes Schriftfeld mit weißer Marmorplatte, Schrift als Relief; Grabstein haben die Form von Gesetzestafeln
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Sonstiges:
Linke Inschrift: Henriette/Hendel Beith
Abkürzungen: מהורר = מורנו הרב ורבינו רבי / הה״ ר״ = האיש החסיד רב / ז֗ל֗ = זכרונו לברכה
Rechte Inschrift: Ida/Jettche Beith
Abkürzungen: הה = האיש החסיד / זצ״ל = זכר צדיק לברכה
- Inschrift ↑
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Sprache der Vorderseite:
hebräisch
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Übertragung:
Text Vorderseite :linke Inschrift
רבות בנות עשו חיל ואת עלית על כלנה
הזקנה הצדקנית הענדל בײטה
בת מהורר
גבריאל בנימן הכהן
אשת הה״ ר״ אברהם מרדכי ז֗ל֗ מאלטונא
מלאו כל ימיה עצבון; ועל כל
דאגותיה גבר בטחון. נפלה עטרת
ראשנו בפטירתה ביום ח֗ לחדש
שבט לשנת ע֗ז֗ר֗ת֗ ל֗פ֗ק֗
ת נ צ ב ה
.
.
.
:rechte Inschrift
כפה פרשה לעני וידיה שלחה לאביון
הסכנת יטכא בײטה
ב ת
הה אברהם מרדכי
ז צ ל
במשך ל֗ שנה הנהיגה את מוסד
החולים ויותר משלשת אלפים
החוסים בו יהללו בשערים
מעשיה ויאשרו יולדתה׃
מתה ביום ג֗ מרחשון תרעט ל
2 Halbkreise über dem Text
Viele Töchter erwiesen sich tüchtig, doch du übertrafst sie alle (1)
die betagte, fromme Hendel Beith,
Tochter unseres Lehrers und Meisters Rabbi
Gabriel Benjamin Ha-Kohen,
Ehefrau des frommen Herrn Abraham Mordechai seligen Andenkens aus Altona.
Alle ihre Tage waren angefüllt mit Kummer, doch über alle
ihre Sorgen siegte das Vertrauen. Es fiel die Krone
unseres Hauptes (2) mit ihrem Sterben am 8. des Monats
Schewat des Jahres [5]677 n.d.k.Z. (= 31.1.1917)
Es seien ihre Seelen eingebunden in den Bund des Lebens (8)
(1) Sprüche 31,29 – (2)Klagelieder 5,16.
Der 8. Schewat 5677 war Mittwoch, der 31. Januar 1917. Henriette Beith war die Mutter von Ida Beith.
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2 Halbkreise über dem Text
Ihre Hand öffnete sie dem Armen und ihre Hände reichte sie dem Bedürftigen (1),
die Pflegerin Jettche Beith,
Tochter
des frommen (2) Mannes Abraham Mordechai,
das Andenken des Gerechten sei zum Segen (3).
Für die Dauer von 30 Jahren leitete sie die Anstalt
der Kranken und mehr als 3 Tausend
bei ihr Hilfe Suchende werden in den Toren loben
ihre Taten (4) und ihre Mutter (5) preisen:
Sie starb am 3. Marcheschwan [5]679 n.d.k.Z.(=9.10.1918)
(1) Zitat Sprüche 31,20 – (2) Die Abkürzung הה kann gelesen werden als האיש הישר „des rechtschaffenen Mannes“ oder als האיש החסיד „des frommen Mannes“ –
(3) Die Abkürzung זצל (meist wiedergegeben mit „sel. A.“ / seligen Andenkens) bedeutet זכר צדיק לברכה „das Andenken des Gerechten sei zum Segen“ und geht zurück auf Sprüche 10,7. – (4) Sprüche 31,31 - (5) Wörtlich: „Und sie preisen, die sie geboren hat“, vergleiche: Sprüche der Väter 2,11 (ein Ausspruch mit dem Rabbi Joschua ben Chananja gelobt wird: אשרי יולדתו „Heil seiner Mutter“.
- Verstorbene(r) ↑
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Personendetails:
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- Beith, Henriette, geborene Cohen
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Geburtstag
um 1833
Sterbetag
31.1.1917
Geschlecht
weiblich
Familienstand
verwitwet
Herkunftsort
Wohnort
Sterbeort
Weitere Angaben
Sterberegister Bad Soden 1917 Nr. 5: Henriette Beith, geborene Cohen, 84 Jahre alt, geboren zu Altona, Witwe, Tochter des Gabriel (Benjamin) Cohen aus Altona und der Rahel, geborene Speyer aus Hamburg. Verstorben am 31. Januar 1917. Ihr Ehemann war Abraham Mordechai (Markus) Beith ha-Cohen aus Altona.
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- Beith, Ida
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Geburtstag
8.8.1855
Sterbetag
9.10.1918
Geschlecht
weiblich
Familienstand
ledig
Wohnort
Sterbeort
Bad Soden am Taunus, Villa Aspira bei ihrer Schwester Sara Kallner, geborene Beith
Beruf
Oberin in der Israelitischen Kuranstalt Bad Soden am Taunus
Weitere Angaben
Sterbenebenregister Bad Soden 1918 Nr. 39: Ida Beith, 63 Jahre alt, geboren zu Altona, ledig, Tochter des Uhrmachers Abraham Markus (Mordechai) Beith und der Henriette (Hendel), geborene Cohn. Verstorben am 9. Oktober 1918. Geboren am 8. August 1855 in Altona. Sie war erste Oberin der Israelitischen Kuranstalt in Bad Soden von ihren Anfängen an 32 Jahre. Ihr Rufname war Jettche. Ida Beiths Großvater Gabriel Benjamin ha-Kohen hatte das Hamburger Rabbinat für seine besondere religiöse Gelehrsamkeit den Titel „unser Lehrer“ (Morenu) verliehen, er starb am 12.07.1845 und wurde auf dem Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, beerdigt (Grabbuch 779). Die 17 Jahre jüngere Schwester von Ida Beith, Sara, war verheiratet mit Dr. Adolf Kallner (Grabstätte Nr. 232). Sie konnte zusammen mit ihrer Tochter Eva Kallner nach Palästina entkommen.
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- Indizes ↑
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Personen:
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Orte:
- Nachweise ↑
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Bearbeitung:
Dr. Lothar Tetzner 2017
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Bildnachweise:
Sven Thomas Hammerbeck, Bad Soden am Taunus
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Fotos:
- Vorderseite, Aufnahme 2017 〈= BadSoden-202_V〉
- Rückseite, Aufnahme 2017 〈= BadSoden-202_R〉
- Zitierweise ↑
- „Beith, Henriette, geborene Cohen (1917); Beith, Ida (1918) – Bad Soden am Taunus“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/16737> (Stand: 17.5.2018)