Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Isaak, Samuel (1718) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 04-29, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Platzierung:

stehend

Zustand:

verwittert

Inschrift

Sprache der Rückseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

 

Rückseite


פה

נטמן איש

ישר ונאמן גובה

מדינה כמר

שמואל מארבורג

נפטר ביום ש״ק

כ״ז שבט תע״ח לפ״ק

תנצב״ה

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier

ist geborgen ›ein

aufrechter und getreuer Mann‹, der Steuereinnehmer

der Landjudenschaft, der geehrte Herr

Schmuel Marburg,

verschieden am Tage des heiligen Schabbat.

27. Schwat 478 der kleinen Zählung.

Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


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Zl 2f: Av 6,1

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Isaak, Samuel

    Geburtstag

    1666-1667

    Sterbetag

    29.1.1718

    Geschlecht

    männlich

    Familienstand

    verheiratet

    Herkunftsort

    Marburg

    Wohnort

    Marburg

    Sterbeort

    Marburg

    Funktion

    Steuereinnehmer der Landjudenschaft

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Herr Schmuel Marburg, Steuereinnehmer der Landjudenschaft, gestorben am 29.01.1718.

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Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Samuel (Schmul) Isaak (Isaac, Itzig), wohnhaft in Marburg;

geboren 1666/67 in Marburg (in einem Verzeichnis von Januar 1666 noch nicht genannt, aber in einem weiteren Verzeichnis von November 1667 aufgeführt);

Vater: Isaak (Isaac, Itzig) Samuel (Schmul), Schutzjude in Marburg, begraben am 16.07.1684 in Marburg;

Mutter: Bela (Behla, Billa, Biela), geboren um 1641, gestorben und begraben 1693 in Marburg;

erhielt 1693 den landgräflichen Schutz in Marburg;

heiratete vor 1698 Reinchen geb. N. N.;

gestorben 1718 in Marburg; für seine Beerdigung wurde 1 Reichstaler Begräbnisgeld an die Kämmerei der Stadt Marburg gezahlt.


Seine Ehefrau Reinchen (Reintje, Renche, Ranige) wurde errechnet um 1677 geboren. Sie war eine Halbschwester von Mirjam (Marge, Maria) [Marburg, Stein Nr. 05-34], der Ehefrau des Jakob Isaak (Jacob Isaac), eines Bruders von Samuel Isaak. Mirjam stammte aus Wolfhagen, sodass auch Reinchen von dort gewesen sein könnte. 1726 hielt sich Reinchen vorübergehend in Kassel auf. Sie starb 1728 als Witwe in Marburg und wurde auch dort beerdigt.


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 140; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 5, Nr. 2329, 2346 und 2347; ebenda, Bestand 19 b, Nr. 1215; ebenda, Bestand 40 a, Rubrum 16, Nr. 52, 59, 112, 249, 250, 251 und 253; ebenda, Bestand 40 d, Paket 295; ebenda, Bestand 261 Ältere Akten, S 906; Stadtarchiv Marburg, Bestand 1 A, Nr. II 2, Jahrgänge 1684, 1693, 1718 und 1728)

Indizes

Personen:

Isaak, Jakob · Isaak, Jacob · Isaac, Jakob · Isaac, Jacob · Jacob, Mirjam, geborene N. N. · Jakob, Mirjam, geborene N. N. · Jacob, Marge, geborene N. N. · Jakob, Marge, geborene N. N. · Isaak, Samuel · Isaak, Schmul · Isaac, Samuel · Isaac, Schmul · Itzig, Samuel · Itzig, Schmul · Samuel, Isaak · Schmul, Isaak · Samuel, Itzig · Schmul, Itzig · Isaak, Bela, geborene N. N. · Itzig, Bela, geborene N. N. · Isaak, Billa, geborene N. N. · Itzig, Billa, geborene N. N. · Samuel, Reinchen, geborene N. N. · Schmul, Reinchen, geborene N. N.

Orte:

Kassel · Marburg · Wolfhagen

Sachbegriffe:

Steuereinnehmer · Landjudenschaften · Herren · Schutzjuden

Nachweise

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise
„Isaak, Samuel (1718) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/17846> (Stand: 5.8.2022)