Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Lebensbaum, Heinemann (1932) – Oberaula

Grab Nr. 312 → Lageplan (PDF), Oberaula, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Oberaula | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

63 x 110 x 15 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Beschreibung:

Doppelgrab, das aber nur mit dem Ehemann belegt ist, die Ehefrau ist aufgrund der Verhältnisse in der NS-Zeit in Frankfurt am Main gestorben und dort auch begraben

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Sprache der Rückseite:

deutsch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

Chajim, Sohn des Reuben,

genannt Heinemann

Lebensbaum

aus Schwarzenborn.

Er übte Nächstenliebe aus an Kranken und Elenden;

Gottesfurcht war seine Weisheit1.

Seine Hände waren Festigkeit bis zum Tage seines

Todes2 am 4. Adar II

[5] 692. Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

1 vgl. Spr 1,7 und Hiob 28,28

2 vgl. 2. Moses 17,12

Rückseite

(Deutsche Inschrift:)

Hier ruht

Heinemann

Lebensbaum

a/ Schwarzenborn

geb. 28. Feb. 1864

gest. 12. März 1932

Ausführung:

Davidstern

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Lebensbaum, Heinemann

    Geburtstag

    28.2.1864

    Sterbetag

    12.3.1932

    Geschlecht

    männlich

    Wohnort

    Schwarzenborn

    Beruf

    Handelsmann

    Weitere Angaben

    Ursprünglich war dieser Grabstein als Doppelgrabstein für Heinemann Lebensbaum und seine Ehefrau Merle geb. Wallach gedacht gewesen. Die gewaltsamen Geschehnisse in der NS-Zeit verhinderten jedoch eine gemeinsame Bestattung der Eheleute Lebensbaum. Heinemann Lebensbaum war der Sohn des Feist Lebensbaum und der Sophie Heinemann aus Niedenstein. Er war ein 24jähriger Handelsmann in Landeck, als er am 17.8.1886 in Schwarzenborn die 33jährige Merle Wallach heiratete. Diese war die am 3.5.1853 geborene Tochter des Leiser Wallach (Grab Nr. 204) und der Fradchen Tannenberg aus Schwarzenborn. Das Ehepaar hatte zwei (drei?) Kinder, welche wohl früh verstarben. Am 11.2.1939 zog Malchen „Sara“ Lebensbaum, wie sie nun zwangsweise genannt wurde, von Ziegenhain in das Jüdische Altersheim nach Frankfurt. Hier starb sie am 28.3.1942 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße begraben (Auskunft des Friedhofsverwalters M. Szanckover vom 29.11.2011). (Barbara Greve, 2013)

Anmerkungen:

Eltern: Feist Lebensbaum und Sophie Heinemann

Ehefrau: Merle Wallach

Schwiegereltern: Leiser Wallach (Grab Nr. 204) und Fradchen Tannenberg

Indizes

Personen:

Chajim, Sohn des Reuben, genannt Heinemann Lebensbaum (hebräische Namenform) · Reuben, Vater des Chajim · Heinemann Lebensbaum (bürgerlicher Name) · Lebensbaum, Heinemann · Feist Lebensbaum · Lebensbaum, Feist · Sophie Lebensbaum, geborene Heinemann · Lebensbaum, Sophie, geborene Heinemann · Sophie Heinemann, verheiratete Lebensbaum · Heinemann, Sophie, verheiratete Lebensbaum · Merle Lebensbaum, geborene Wallach · Lebensbaum, Merle, geborene Wallach · Merle Wallach, verheiratete Lebensbaum · Wallach, Merle, verheiratete Lebensbaum · Leiser Wallach · Wallach, Leiser · Fradchen Wallach, geborene Tannenberg · Wallach, Fradchen, geborene Tannenberg · Fradchen Tannenberg, verheiratete Wallach · Tannenberg, Fradchen, verheiratete Wallach

Orte:

Frankfurt am Main · Landeck · Niedenstein · Schwarzenborn

Sachbegriffe:

Davidsterne · Handelsmänner

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg: Vorderseite: B 3620/32; Rückseite: B 2021/11

Fotos:

Zitierweise
„Lebensbaum, Heinemann (1932) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/10855> (Stand: 1.7.2014)