Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessische Biografie

Portrait

Friederich Ulrich von Adelepsen
(1611–1663)

Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Anzeigemodus umschalten Symbol: Druckansicht

GND-Nummer

120183048

Adelepsen, Friederich Ulrich von [ID = 7698]

* 8.5.1611 Adelebsen, † 16.12.1663 Salzderhelden Schloss, Begräbnisort: Adelebsen, evangelisch
Offizier, Oberstlieutenant, Landhauptmann, Drost
Biografischer Text

Friederich Ulrich von Adelepsen1 wurde am 8. Mai 1611 als Sohn des Jobst von Adelepsen und der Amalia, geb. von Stockheim geboren. Der Vater verstarb bereits früh und so beschlossen die Mutter und seine Vormünder Bartold von Rautenberg und Syndikus Franciscus Klein, dass er Privatunterricht erhalten sollte, um in den adeligen Tugenden erzogen zu werden.

Nach Ausbruch des Dänisch-Niedersächsischen Krieges zogen seine Brüder allesamt ins Feld2und auch der junge Friederich Ulrich tat es ihnen gleich. 1629 trat er in ein kaiserliches „Regiment zu Pferd“ unter Oberst „Schönberg“3 ein, in welchem er auch zum Kornett und Leutnant befördert wurde. 1636 wurde er Rittmeister im Regiment des Grafen von Wartenberg. Drei Jahre später quittierte er den Dienst unter kaiserlichen Fahnen und trat, erneut im Range eines Rittmeisters, in die Dienste des Herzogs Georg von Braunschweig-Lüneburg (1582–1641). Im Regiment des Obristen Joachim Otto von Dannenberg (gefallen 1647) verblieb er bis 1642, um sich dann ins Privatleben zurückzuziehen. 1645 ehelichte er Catharina Magdalena, Tochter des Generalleutnants Tilo Albrecht von Uslar (geb. 1586, gefallen 1634), welche ihm einen Sohn und vier Töchter schenkte.

1657 begab er sich nochmals in Kriegsdienste und trat als Oberstleutnant in ein dänisches Kavallerieregiment ein4. Nachdem Dänemark und Schweden 1660 Frieden geschlossen hatten, bat von Adelepsen um Entlassung aus dem Militärdienst. Ihm wurde 1661 von Herzog Christian Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (1622–1665) das Amt des Drostes zu Salzderhelden und die Stelle des Landhauptmanns des Fürstentums Grubenhagen5 aufgetragen. Diese Tätigkeiten übte er bis zu seinem Tode aus.

Dieser trat als Folgeerscheinung einer schweren Kopfverletzung ein, welche durch einen Sturz verursacht worden war. Die herbeigerufenen braunschweigisch-lüneburgischen Hofärzte Berckelmann und Kotzebuch konnten ihm nicht mehr helfen. Nach einem zusätzlich aufgetretenen Schlaganfall verstarb Friederich Ulrich von Adelepsen am 16. Dezember 1663.

Stephan Giersch


  1. Zur Geschichte dieses Adelsgeschlechtes vgl. Kneschke, Ernst Heinrich: Neues Allgemeines Deutsches Adelslexicon, Bd. I, Hildesheim 1973, s.v. Adelepsen.
  2. Sein jüngerer Bruder Konrad Carl ging erst im Zuge des Schwedischen Krieges (1630-1635) zum Militär. Er fiel 1641.
  3. Vermutlich gemeint: Ott Friedrich Freiherr und nachmaliger Graf von und zu Schönburg im Altmühltal, welcher 1631 fiel.
  4. Die Quelle berichtet von Christian IV. als König von Dänemark des Jahres 1657. Dies ist falsch. Zu diesem Zeitpunkt war Friedrich III. König von Dänemark.
  5. Das Fürstentum Grubenhagen wurde 1617 Christian dem Älteren, Fürst zu Lüneburg, zugesprochen.

Literatur