Historisches Ortslexikon
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- KDR 100, TK25 1900 ff.
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- Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 4. Trendelburg
Trende (Siechenkirche)
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Wüstung · 131 m über NN
Gemeinde Trendelburg, Landkreis Kassel - Siedlung ↑
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Ortstyp:
Wüstung
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Lagebezug:
9 km nördlich von Hofgeismar
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Lage und Verkehrslage:
1,4 km südwestlich von Trendelburg kurz vor der Gehöftgruppe Siechenkirche (Weiler). An der Kreisstraße 67 von Trendelburg nach Sielen.
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Weitere Namen:
- Siechenkirche
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Siedlungsentwicklung:
Um 1400 fällt der Ort wüst und es entsteht dort ein Meiergut mit dem Namen "unserer lieben Frauen Hof". 1429 wird der Ort mehr als Dorf geführt. Es ist nur noch von der Fischerei die Rede.
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Vorbemerkung Historische Namensformen:
Ob der 1202 genannte Burchard de Drenethe aus Trende stammt, muss offen bleiben.
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Historische Namensformen:
- Drenethe, de (1202) [Abschrift Westfälisches Urkundenbuch 4,1: Urkunden des Bisthums Paderborn, 1201-1240, S. 6, Nr. 8]
- Drende, in; Dreynde, in (13. Jahrhundert) [Abschrift 2. Hälfte 14. Jahrhundert, J. Dolle, Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg, in: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 41 (1991), S. 50 [85-87], S. 54 [114], S. 55 [118], S. 62-63 [166-167], S. 67-68 [194]]
- Dreynde (1318) (Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, Bd. 1, S. 164-176, Nr. 303)
- Dreynde , in (1318) [Lehnbücher der Herzöge von Braunschweig von 1318 und 1344/65, S.41, Nr. 129, S. 42 Nr. 135, S. 42, Nr. 135, Auswertung S. 180]
- Dreynde, in (1325) [Westfälisches Urkundenbuch 9: Urkunden des Bistums Paderborn 1301-1325, S. 1238, Nr. 2549]
- Dreynde, in (1325) [J. Linneborn, Inventar des Archivs des bischöflichen Generalvikariats zu Paderborn, S. 47, Nr. 103]
- Drende, in (1344/65) [Lehnbücher der Herzöge von Braunschweig von 1318 und 1344/65, S.51, Nr. 2, Auswertung S. 180]
- Drende (1375) [HStAM Bestand Urk. 52 Nr. 102]
- Drenge; Drende (1455) [Trendelburger Salbuch 1455 HStAM Bestand S Nr. 583]
- Drenge (1558) [Urkundliche Quellen zur hessischen Reformationsgeschichte 3, S. 257, Nr. 828]
- Trengen Alte Kirch (1708/10) [Schleenstein, Landesaufnahme, Karte Nr. 3]
- Trenge (1778) (Engelhard, Erdbeschreibung der hessischen Lande casselischen Antheiles 1: Niederfürstentum, S. 368)
- Drender Kirche [Niveaukarte Kurfürstentum Hessen 1840-1861]
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Bezeichnung der Siedlung:
- villa (1325)
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Koordinaten:
Gauß-Krüger: 3528010, 5714815
UTM: 32 U 527925 5712969
WGS84: 51.567103° N, 9.402899° O OpenLayers - Statistik ↑
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Ortskennziffer:
63302508004
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Frühere Ortskennziffer:
63302500001
- Verfassung ↑
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Verwaltungsbezirk:
- 1455: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
- 1544: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
- 1568: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
- 1587: Landgrafschaft Hessen, Amt Trendelburg (zur Feldmark Trendelburg gehörig)
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Altkreis:
Hofgeismar
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Gericht:
- Gericht Trendelburg
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Herrschaft:
Zahlreiche weltlich und geistliche Territorialherren stritten um die Rechte in der Gemarkung, bevor sich im 15. Jahrhundert schließlich die Landgrafen von Hessen durchsetzen können. Dem ältesten Lehnbuch der Edelherren von Schöneberg zufolge besaßen diese im 13./14. Jahrhundert mehr als 14 Hufen und den Zehnten, die als Lehen ausgetan sind. 1325 verzichtet der Knappe Johannes Howede auf alle Ansprüche an zwei Höfen in Trende, die Paderborner Lehen des Edelherrn von Schöneberg sind. Die Güter der Schönberger gehen demnach sowohl auf Allod als auch auf Lehen zurück.
Nach dem Lehnbuch des Herzogs von Braunschweig verpfändet Johann von Markessen dem Ritter Johann von Stockhausen (seinem Schwiegersohn) neun Hufen und sechs Höfe für 100 Mark in Trende und Stammen. 1344/65 sind der Fronhof mit vier Hufen an die Edlen von Schöneberg zu Lehen ausgetan.
Im Zusammenhang mit der Einsetzung der Schöneberger in die hessischen Ämter Trendelburg und Immenhausen sowie im Reinhardswald gelangt auch Trende an die Schönberger. 1429 erwirbt Hessen das Schöneberger Erbe und scheint dieses zunächst an die Falkenberger als Burglehen auszugeben. 1463 wird Johann von Nataga Amtmann auf dem zuvor wieder hergestellten Schöneberg. In dessen Nachfolge empfängt 1480 Hans von Stockhausen als Amtmann auf dem Schöneberg die zwei Natagischen Meierhöfe in Trende.
- Besitz ↑
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Grundherrschaft und Grundbesitzer:
- 1325 übertragen die Herzöge von Branuschweig dem Stift Helmarshausen vier Hufen in Trende und fünf in Stammen, die vorher die Ritter Johann von Markessen und Johann von Stockhausen zu Lehen hatten (vgl. Herrschaft).
- Die Abtei Helmarshausen belehnt die von Stockhausen, die 1375 die auf die Trender Güter verzichten.
- Kirche und Religion ↑
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Ortskirchen:
- alte kirche Drenge (1558) [Urkundliche Quellen zur hessischen Reformationsgeschichte 3, S. 257, Nr. 828]
- Trenger- oder Siechenkirche als ehemalige Kirche des Dorfes, deren wehrhafter spätromanischer Westturm sich erhalten hat
- Kultur ↑
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Hospitäler:
1558 wird die alte Drenger Kirche auf Befehl des Landgrafen zu einem Hospital umgebaut, ab 1674 dient dieses als Sondersiechenhaus.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Desel, Pfarrergeschichte des Kirchenkreises Hofgeismar, S. 869
- Denkmaltopographie Kreis Kassel, Bd. I, S. 670
- Jäger, Kulturlandschaft Kreis Hofgeismar, Nachdruck 1988, S. 189, Nr. 108
- K. Günther, Territorialgeschichte der Landschaft zwischen Diemel und Oberweser vom 12. bis zum 16. Jahrhundert, S. 343-346
- Landau, Beschreibung der wüsten Ortschaften. Ausg. 1858, S. 25
- Historisches Ortslexikon Kurhessen, S. 471
- F. Stück: Zur Geschichte der Wüstung Trende, in: Hessenland 36 (1922), Nr. 7-9
- F. Pfaff, Die Abtei Helmarshausen, 2: Der Güterbesitz, die Verfassung und die Wirtschaft der Abtei, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, NF 35 (1911), S. 26
- Zitierweise ↑
- „Trende (Siechenkirche), Landkreis Kassel“, in: Historisches Ortslexikon <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/2938> (Stand: 28.6.2022)