Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Meier, Mathilde (1888) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof

Grab Nr. 05-55, Marburg, Alter Jüdischer Friedhof, Gemarkung Marburg
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale ↑

Material:

Sandstein

Platzierung:

stehend

Zustand:

verwittert

Inschrift ↑

Sprache der Vorderseite:

deutsch, hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite


פ״נ

ילדה רכה כשושנה

פורחת כמעט בארץ

וגם היא בורחת היא

מלכה בת מאיר

נפטרה ביום כ״א אדר

תרמ״ח לפ״ק

תנצב״ה ׃

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ist begraben

ein zartes Kind, ›wie eine Rose

geblüht‹, kaum auf Erden

und schon entflohen, sie ist

Malche, Tochter des Meir,

verschieden am 21. Adar

648 der kleinen Zählung.

Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.


(Deutsche Inschrift darunter:)

Hier ruht

Mathilde Meier

[...]

geb. 1. Juli 188[.] gest. [... 18]88

Sie ruhe sanft!


------------------------------

Zl 2f: Hos 14,6

Bemerkungen:

Die poetische kleine Eulogie auf dieses früh verstorbene Mädchen wurde einer Vorlage entnommen: Sie findet sich in identischer Form zum Beispiel schon in Seligmann Baers Andachtsbuch Tozeoth Chajim (dritte verbesserte und vermehrte Auflage Rödelheim 1871) als eine Musterinschrift „für ein Mädchen“ (Nr. mu2,0030).

Die Lesung der heute stärker verwitterten Inschrift erfolgte unter Zuhilfenahme eines Fotos aus dem Jahr 1991 im Bildarchiv Foto Marburg.

Verstorbene(r) ↑

Personendetails:

  1. Meier, Mathilde

    Geburtstag

    1.7.1885

    Sterbetag

    4.3.1888

    Geschlecht

    weiblich

    Familienstand

    Kind/Jugendlicher

    Herkunftsort

    Zimmersrode

    Wohnort

    Zimmersrode

    Sterbeort

    Marburg

Anmerkungen:

Laut Grabstein:

Mathilde Meier (Malche, Tochter des Meir), ein Kind, geboren am 01.07.188[..], gestorben am 04.03.1888.

----------------------------------

Ergänzungen aus Schriftquellen und Literatur:

Mathilde Meier, wohnhaft in Zimmersrode;

geboren am 01.07.1885 in Zimmersrode;

Eltern: Meier (Meyer) Meier [Haarhausen, Stein Nr. 355], Handelsmann/Kaufmann, und Lea geb. Emanuel (Imanuel) [Haarhausen, Stein Nr. 209], wohnhaft in Zimmersrode;

gestorben am 04.03.1888 in der chirurgischen Abteilung des Landkrankenhauses Marburg.


(Rumpf-Lehmann, Barbara: Der Alte Jüdische Friedhof zu Marburg, S. 156; Hessisches Staatsarchiv Marburg, Bestand 915, Nr. 5669, Eintrag Nr. 97; ebenda, Bestand 920, Nr. 9523, Eintrag Nr. 24)

Indizes ↑

Personen:

Meier, Meyer · Meier, Meier · Meier, Lea, geborene Emanuel · Emanuel, Lea, verheiratete Meier · Meier, Lea, geborene Imanuel · Imanuel, Lea, verheiratete Meier · Malche, Tochter des Meir · Meir, Vater der Malche

Orte:

Haarhausen · Zimmersrode

Sachbegriffe:

Kinder · Krankenhäuser · Kaufmänner · Handelsmänner

Nachweise ↑

Bearbeitung:

Dr. Barbara Rumpf-Lehmann 2015, Nathanja Hüttenmeister 2021, Andreas Schmidt (Wettenberg) 2022

Zitierweise ↑
„Meier, Mathilde (1888) – Marburg, Alter Jüdischer Friedhof“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/17918> (Stand: 11.5.2022)